Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
hypnotisiert auf meine Hand, die ihm näher und näher kam. Das Blut hämmerte in meinen Schläfen. Jede Faser meines Körpers war bis zum Zerreißen gespannt. Die Spannung schien unmittelbar vor der Explosion zu stehen, da berührten meine Fingerspitzen seine Brust.
    Ein lautloser Schrei hing in der bis zum Bersten gespannten Atmosphäre. Durch den riesenhaften Körper des Irren liefen Wellen der Erregung. Seine verzerrten Lippen bildeten sinnlose, lallende Laute.
    »Johnny«, sagte ich mit vor Erregung heiserer Stimme. »Komm mit! Wir werden ihn gemeinsam suchen, deinen Mambra Baker.«.
    Der Name schien in Johnnys Gehirn einen Kontakt auszulösen.
    »Mambra Baker«, stammelte er unbeholfen.
    Zuerst schien es, als wollte er meiner Aufforderung folgen, doch dann brach ein markerschütternder Schrei über seine Lippen. Im gleichen Augenblick erkannte ich den Wahnwitz meines Unternehmens.
    Ich versuchte blitzschnell meine Waffe herauszureißen. Meine Hand berührte bereits den Kolben des Revolvers, als mich die mächtigen Arme des Buckligen in seine Umklammerung rissen.
    Meine Arme lagen unbeweglich vor der Brust verklemmt, und ich hatte nicht die geringste Chance einer Gegenwehr.
    Johnny preßte mich mit unglaublicher Gewalt gegen seine mächtige Brust. Ich hatte seine gefletschten Zähne dicht vor meinen Augen. Ein übler, unbeschreiblicher Geruch schlug mir entgegen. Mir sträubten sich die Haare vor Entsetzen.
    »Johnny!« versuchte ich zu schreien, aber der Schrei wurde nur ein hilfloses, erbärmliches Krächzen.
    Die Sinne drohten mir zu schwinden. Vor meinen Augen rotierten riesige Feuerräder. Ich riß den Kopf in den Nacken und stieß verzweifelt mit den Füßen zu.
    »Steve!« glaubte ich zu schreien. »Steve, um Gottes Willen, so hilf mir doch!«
    Wie durch eine rosige Wolkenbank sah ich verschwommen die gräßliche Fratze des Buckligen vor mir.
    Mit einem Ruck war ich plötzlich frei. Ich taumelte haltlos bis an die Wand zurück und sank an ihr zu Boden.
    Durch einen milchigen Schleier verfolgte ich die mörderische Szene.
    Brüllend schüttelte sich der Bucklige unter dem Schlag, den Steve Dillaggio ihm mit dem Revolver auf den Oberarm versetzt hatte. Johnnys Finger krallten sich in wilder Wut um Steves Jackenaufschläge, rissen ihn herum und schmetterten ihn unbarmherzig gegen die Wand. Steves Kopf schlug hart gegen die Holzverschalung. Er kämpfte verzweifelt gegen die aufsteigende Ohnmacht.
    Der Schleier vor meinen Augen zerriß. Wie durch ein Vergrößerungsglas sah ich den Buckligen davonhuschen. Stöhnend richtete ich mich auf. Krampfhaft stieß ich die Luft aus den Lungen, um der Übelkeit Herr zu werden, die mich zu übermannen drohte.
    »Steve!« keuchte ich.
    »Dieses verfluchte Monstrum!« krächzte Dillaggio erstickt. »Man sollte ihn in einen Zoo stecken!« Er rappelte sich ächzend an der Wand hoch. »Dem Kerl ist ja nur mit einem Schützenpanzer beizukommen.«
    ***
    Es war ein Bild des Grauens.
    Johnny stand unter der Tür, die in Bakers Wohnung führte. Seine irren Augen waren blutunterlaufen. Ein bestialischer Schrei gellte in meinen Ohren. Ich war davon überzeugt, daß der Schwachsinnige in diesem Moment seinen Verstand restlos verloren hatte. Er war im Blutrausch.
    Johnnys Hände lagen wie Stahlklammern um den Hals Jane Bakers. Er hielt sie weit von sich gestreckt. Wie eine Puppe. Ihre Beine pendelten leblos hin und her. Eine Handbreit über den Boden.
    Der Bucklige kam mit stampfenden Schritten in den Gang, verhielt und stieß abermals seinen tierischen Schrei aus. Wie unter einem fremden Zwang starrte er dabei in die aufgerissenen Augen Jane Bakers.
    In diesem Augenblick überschlugen sich die Ereignisse. Ich hatte den Schock überwunden und stürzte, gefolgt von Steve Dillaggio, auf den Buckligen zu.
    Jagende Schritte polterten die Treppe herauf.
    Der Bucklige sah uns anstürmen, ließ mit einem Schrei sein Opfer fallen und wandte sich zur Flucht.
    Sheriff Harbin nahm mit wilden Sätzen die letzten Stufen der Treppe, den Colt in der erhobenen Faust. Nicht weniger als zwei Schritte trennten ihn jetzt von dem Irren. Kaltblütig riß Harbin den Stecher der Waffe durch. Aus kürzester Distanz jagte der Sheriff dem Buckligen die Kugel in die Brust.
    Der Schwachsinnige stoppte, als wäre er vor eine unsichtbare Mauer gelaufen. Er stieß ein grollendes Röhren aus und griff sich mit verkrampften Händen an die Brust. Johnny reckte sich hoch auf. Ein Zittern lief durch seinen hünenhaften

Weitere Kostenlose Bücher