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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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Cotton?«
    »Ich wollte Sie sprechen«, informierte ich ihn lächelnd. »Gerade als ich klingeln wollte, kam Miß Fleming aus ihrer Wohnung. Sie hatte Ihren Hilferuf gehört und wollte zum Hausmeister, um von dort die Polizei anzurufen. Ich kletterte daraufhin von Miß Flemings Küchenbalkon in Ihr Apartment. Tut mir leid, daß ich die Fensterscheibe der Balkontür zertrümmern mußte, aber ich dachte allen Ernstes, daß Ihr Leben bedroht sei.«
    Wells setzte sich. Er nahm einen Schluck aus dem Glas und verzog das Gesicht. »Wasser, brr!« sagte er und stand wieder auf, um einem Schrank eine Flasche Whisky zu entnehmen. Er gab einen tüchtigen Schuß in sein Glas und blickte mich an. »Sie bluten ja!«
    Ich wischte das Blut mit dem Taschentuch ab. »Vom Zertrümmern der Fensterscheibe«, sagte ich. »Beekman wurde dadurch gewarnt. Er konnte sich hinter dem Schrank verbergen und seinen Überfall starten, als ich mich um Sie kümmern wollte.«
    Wells starrte mich an. Seine Augen waren schmal geworden. »Beekman?« staunte er. »Wie kommen Sie auf Tim? Das ist absurd!«
    »Er war es, nicht wahr?«
    »Nicht die Spur!« erklärte Wells mit fester Stimme. »Der Kerl war maskiert.«
    »Ich sah, wie Beekman nur wenige Minuten vor mir das Haus betrat.«
    Wells schüttelte energisch den Kopf. »Sie haben sich geirrt, G-man. Das war nicht Beekman! Der Kerl trug eine Maske, aber es war nicht Tim! Tim hat andere Augen — und keine Veranlassung, mir mit einer Maske gegenüberzutreten!«
    Ich trat an das Telefon. Ich durchblätterte das Buch und suchte Beekmans Nummer heraus. Ich wählte sie und mußte etwa eine halbe Minute warten, ehe sich eine verschlafene Stimme meldete. »Beekman.«
    »Tim Beekman?« fragte ich.
    »Wer denn sonst?« raunzte es am anderen Leitungsende. Ich legte auf. »Na?« fragte Wells gespannt.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das beweist gar nichts«, sagte ich. »Er kann einen Freund gebeten haben, für ihn am Apparat zu bleiben.«
    »Typische Bullenmanier!« schnaufte Wells. »Sie glauben keinem, was?«
    Ich lächelte matt. »Bei Leuten Ihres Kalibers habe ich damit tatsächlich gewisse Schwierigkeiten: Erzählen Sie mir jetzt, was geschehen ist!«
    »Das läßt sich mit wenigen Worten erklären: Es klingelte und ich ging zur Tür, um zu öffnen. Vor mir stand ein Fremder. Ich starrte in seine Augen — das einzige, was ich von dem maskierten Gesicht sehen konnte. Der Kerl bedrohte mich mit seiner Pistole und forderte mich auf, ins Wohnzimmer zu gehen. Ich hob also die Hände und gehorchte. Was hätte ich denn sonst tun sollen? Hier schlug er mich dann mit seiner verdammten Stahlrute regelrecht zusammen! Ich kann mich nicht erinnern, um Hilfe geschrien zu haben, aber wenn Miß Fleming etwas Ähnliches gehört hat, muß es wohl stimmen. Es war ein Hold-up, ein ganz gewöhnlicher Überfall!«
    »Vermissen Sie etwas?«
    Wells trat an seinen Schreibtisch. Er durchforschte die Schubladen. »Die Geldkassette fehlt!«
    »Wieviel war drin?«
    »Ich bewahre grundsätzlich niemals mehr als hundert Dollar in der Wohnung auf«, sagte Wells. »Der Kerl hat höchstens siebzig oder achtzig Bucks erwischt.«
    »Seine Stimme war Ihnen fremd?«
    »Völlig fremd!«
    »Es kann nicht Shafton gewesen sein?«
    Wells blieb ruhig. »Sie vergessen, daß ich Shafton gar nicht kenne«, sagte er.
    »Rufen Sie das Revier an«, empfahl ich und wies auf das Telefon. »Sie müssen Anzeige erstatten!«
    »Wegen der paar Piepen?«
    »Er hätte Sie totschlagen können!«
    »Das stimmt«, murmelte Wells. Zögernd ging er an das Telefon. Es war zu merken, daß er sich nur widerstrebend zu dem Anruf entschloß.
    »Ich glaube, es wird am besten sein, wir sehen uns morgen wieder«, sagte ich und ging zur Tür. »Wir brauchen beide ein wenig Ruhe, nicht wahr?«
    Ich verließ die Wohnung und klopfte an Miß Flemings Tür. Sie öffnete sofort. Ich stellte fest, daß sich das Girl rasch ein wenig zurechtgemacht hatte. Mit dem frisch aufgelegten Make-up wirkte sie älter, aber sie hatte nichts von ihrem anziehenden Äußeren verloren. Den grünen Hausmantel hatte sie gegen ein sportlich-schickes Jerseykleid vertauscht. Es war ebenso grün wie der Hausmantel. Es lag auf der Hand, daß Fay Fleming diese Kontrastfarbe schätzte. Ihr rotes Haar kam dabei am besten zur Geltung.
    Wir betraten das Wohnzimmer. Das Girl hatte sich auch hier auf meinen Besuch vorbereitet. Auf einem Tablett standen zwei mit Eiswürfeln gefüllte Gläser und eine Flasche

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