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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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nur als Werkzeug benutzt? Er verscheuchte die deprimierenden Gedanken, weil er wußte, daß es im Moment keine Antworten darauf gab. Er mußte abwarten, wie sich die Dinge entwickelten.
    Als er losfuhr, nahm er plötzlich eine Bewegung im Rückblickspiegel wahr. Im Fond richtete sich eine Gestalt auf. Es war Derek Webster, bis zu Herb Ryders Tod dessen Leibwächter.
    Wells trat auf die Bremse. »Mann, hast du mich erschreckt!« stieß er hervor. »Was soll denn dieser Blödsinn?« Webster grinste. Er legte die Ellenbogen auf die Lehne der Vordersitze und stützte das Kinn darauf. Aus zu Schlitzen verkniffenen Augen schielte er Wells an. »Fahr weiter, alter Junge. Ich habe mit dir zu sprechen.«
    »Ich hatte keine Ahnung, daß du in meinem Wagen bist. Hast du versucht, uns zu belauschen?« fragte Wells, der sofort an das Geräusch vor der Terrassentür dachte.
    »Hm«, machte Webster. Er hob den Kopf und lehnte sich zurück. »Es war interessant, euch zuzuhören.«
    »Ich bin froh, daß du jetzt Bescheid weißt«, behauptete Wells, obwohl das Gegenteil der Fall war. »Ich brauche dich, Derek!«
    »Wofür?«
    »Blöde Frage! Das Syndikat darf nicht sterben. Wir führen es weiter. Dazu benötige ich deine Unterstützung!«
    »Wer ist ,wir‘?« fragte Webster spöttisch. »Grace und du, nehme ich an, was?«
    »Hast du etwas dagegen?« fragte Wells schroff. »Grace erbt das Geld, und ich kenne mich in den Geschäften aus!«
    Webster lachte spöttisch. »Armer Dicky!« sagte er.
    »Den mitleidsvollen Ton kannst du dir sparen. Ab heute bin ich der Boß!«
    »Du bist clever, Dicky. Deine Spürnase für gute Geschäfte und deine steuertechnischen Kenntnisse sind unbestritten — aber du bist kein Boß!«
    »Jeder muß einmal zeigen können, was in ihm steckt«, meinte Wells, »Für mich ist diese große Stunde jetzt gekommen!«
    »Du hast schon bewiesen, was du kannst«, höhnte Webster. »Du hast dich von einer Frau unterkriegen lassen und getan, was sie von dir verlangte!«
    Wells bekam einen roten Kopf. »Was geschehen ist, habe ich mit ihr abgestimmt. Grace ist clever, mit der kann man Pferde stehlen!«
    »Und Ehemänner umbringen«, meinte Webster grinsend.
    »Es mußte sein«, behauptete Wells und schluckte. »Herb war schwierig geworden.«
    »Davon habe ich nichts gemerkt.«
    »Wirst du mir Schwierigkeiten machen?« fragte Wells und versuchte, die innere Erregung aus seiner Stimme zu verbannen, die ihn gepackt hielt.
    Webster lachte spöttisch. »Stell dir bloß mal vor, was passiert, wenn herauskommt, daß du den Boß erledigt hast!«
    »Das kann nur herauskommen, wenn du den Mund zu weit aufreißt!« knurrte Wells.
    Webster beugte sich nach vorn. »Und warum sollte ich schweigen?« fragte er mit provozierender Gelassenheit. »Um dich und deine Freundin zu schonen? Um euch Gelegenheit zu geben, Herbs Millionen zu verprassen?«
    »Was hat Herb dir gezahlt?«
    »Das weißt du so gut wie ich! Schließlich führst du die Bücher!« sagte Webster.
    »Ich erhöhe deine Bezüge sofort um zwanzig Prozent«, erklärte Wells. Er schwitzte. »Natürlich muß ich dafür eine Gegenleistung fordern. Du wirst Grace und mich bei der Syndikatsübernahme stützen. Ich habe praktisch nur einen Gegner zu befürchten, und das isi Tim Beekman.«
    »Die Boys stehen hinter Tim«, sagte Webster nickend. »Sie betrachten ihn als ihren neuen Boß. Den Grund kennst du. Tim hat die meisten Aktionen geplant und ausgeführt. Er ist eine Persönlichkeit, die von den Boys anerkannt und respektiert wird. Er hat Autorität.«
    »Im Gegensatz zu mir, was?« fragte Wells bitter.
    »Ja, im Gegensatz zu dir!« bestätigte Webster. »Dich nennen sie nur den ›Dicken‹ oder den ›Buchhalter‹.« Er lehnte sich wieder zurück. »Wenn es zu einer Wahl kommen sollte, hast du keine Chancen, Dicky — schon gar nicht, wenn sie erfahren, daß du dem Boß das Gift in die Flasche getan hast!«
    »Wir wollen einmal versuchen, ganz realistisch zu sein«, schlug Wells vor. »Herb ist tot. Es hat keinen Sinn, das zu bedauern oder sich deshalb die Köpfe heiß zu reden. Für uns alle ist es wichtig, daß das Syndikat bestehenbleibt — schließlich leben wir davon! Grace erbt Herbs Vermögen. So will es sein Testament. Niemand kann ihr das Geld streitig machen. Wenn es Grace einfallen sollte, das Geld aus dem Unternehmen zu ziehen und sich damit in Florida oder sonstwo zur Ruhe zu setzen, ist das Syndikat keinen Schuß Pulver mehr wert! Wir brauchen Grace, weil wir

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