Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Stirnfalte. Es war zu sehen, daß sie ihren Ärger nur mühsam beherrschte. »Ich habe keine Lust, unsere Anfangserfolge durch stümperhaftes Verhalten meiner Mitarbeiter zu gefährden!«
    »Jeder macht einmal einen Fehler! Wir müssen Cotton eine Falle stellen.«
    »Welche?«
    »Rufen Sie ihn an!«
    »Ich? Was soll ich ihm sagen?«
    »Irgend etwas! Locken Sie ihn in Ihre Wohnung!«
    »Und dann?«
    »Den Rest erledige ich.«
    »Sie wollen ihn umbringen? In meinem Haus? Kommt nicht in Frage! Was mich betrifft, so kann dieser G-man in der Hölle braten, aber in diesen vier Wänden darf ihm nichts zustoßen. Wir haben es doch nicht mit Anfängern zu tun! Cotton würde mündlich oder schriftlich hinterlassen, wen er besucht, und bei einem ,Unfall von der Art, wie Sie ihn planen, würde der Tatverdacht an mir hängenbleiben. Schlagen Sie sich das aus dem Kopf, Fuller!«
    Der Mann sprang plötzlich auf. Er atmete rascher und starrte, seine Fäuste ballend, ins Leere. »Ich glaube, ich habe es!« stieß er hervor. »Daß ich nicht schon früher daran gedacht habe! Hoffentlich komme ich nicht zu spät.« Er trat an die Jalousie und zog sie hoch. Dann öffnete er die Terrassentür. »Es ist noch dunkel«, stellte er fest. »Hauptsache, ich bin im Morgengrauen dort — noch vor ihm!«
    »Wo?« fragte die Frau.
    Fuller grinste. »Das überlassen Sie nur mir. Bitte geben Sie mir eine Pistole — geladen natürlich!«
    »Ich bin keine Waffenhändlerin.«
    »Ich brauche eine Pistole!«
    »Um noch einmal zu versagen?« fragte die Frau spöttisch.
    Fuller schüttelte den Kopf. Seine Backenmuskeln traten deutlich hervor. »Diesmal nicht!« sagte er dann mit leiser, aber entschlossener Stimme.
    ***
    Fuller fuhr zurück nach Queens.
    Er war keineswegs in guter Laune, aber er war ruhig und glaubte fest an den Erfolg seiner Mission.
    Die Frau hatte ihm eine Pistole gegeben. Es war ein gutes Gefühl, die Konturen der Waffe am Körper zu spüren. Es gab einem Sicherheit und Mut, es machte alles viel leichter.'
    Warum hatte er nicht schon früher an dieses naheliegende Manöver gedacht? Jeder Taktiker ist bemüht, sich in das Denken seines Gegners zu versetzen. Nur dann kann er sich einen Erfolg erhoffen. Man muß wissen, was der Gegner vorhat!
    Fuller grinste matt. Er glaubte jetzt genau zu Wissen, was sein Gegner als nächsten Schritt plante. Und bei dieser Gelegenheit würde er mit dem G-man reinen Tisch machen!
    Fuller fuhr schnell, viel schneller, als es die Geschwindigkeitsbegrenzung erlaubte. Es war ihm egal. Er riskierte ein Strafmandat, weil es ihm jetzt auf jede Minute ankam. Mißtrauisch musterte er den immer breiter werdenden Streifen schmutzigen Graus, der sich im Osten zeigte. Der Morgen dämmerte herauf.
    Ich muß noch vor Cotton auf dem Grundstück sein! dachte Fuller und steigerte sein Tempo.
    Cotton glaubte mir kein Wort, überlegte Fuller. Und falls er doch noch ein paar Zweifel gehabt haben sollte, so wurden sie durch die Tatsache ausgeräumt, daß ich ihn mit meinem Alfa hoppzunehmen versuchte.
    Cotton weiß, wer ich bin und was mit mir los ist! Ihm ist völlig klar, daß ich auf ihn geschossen habe. Er wird ganz richtig vermuten, daß ich meine Pistole nach der Knallerei wegwarf oder auf dem Fabrikgrundstück versteckte, ehe ich mich künstlich verletzte und als das Opfer eines unbekannten Schlägers ausgab. Cotton ist kein Narr. Er wird seine Zeit nicht damit verplempert haben, das Gelände in der Dunkelheit nach der Pistole abzusuchen. Er wird damit warten, bis es hell ist.
    Darauf warte auch ich. Auf das Morgengrauen und auf Jerry Cotton!
    Darauf wartet auch die Pistole in meiner Tasche. Die Kugeln in ihrem Magazin brennen förmlich darauf, mit dem G-man Bekanntschaft zu schließen!
    Fuller begann zu pfeifen. Es klang reichlich verstimmt, aber es gab ihm Auftrieb. Er hatte ihn bitter nötig.
    ***
    Ich war müde und nicht gerade zum Lachen aufgelegt. Ich liebe den erwachenden Tag, aber nur dann, wenn ich ihn nach einem festen Schlaf erlebe. In dieser Nacht hatte ich noch kein Auge geschlossen. Ich kletterte aus dem Wagen und öffnete das knarrende Fabriktor. Komisch, jetzt im Morgengrauen wirkte das Gelände weniger groß, aber der Eindruck trostloser Verkommenheit vertiefte sich eher noch.
    Es war nicht ganz klar, was die Firma ;’rüher einmal produziert hatte. Die Schrotthaufen gaben darüber ebensowenig Auskunft wie die schmutzigen Gebäude mit den herausgebrochenen Fensterscheiben.
    Ich blieb .stehen und

Weitere Kostenlose Bücher