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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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steckte mir eine Zigarette an, aber sie schmeckte mir nicht. Ich ließ sie im Mundwinkel hängen und machte mich auf die Suche. Wenn Fuller seine Pistole auf einen der übermannshohen Schrotthaufen geworfen hatte, war sie möglicherweise in eine Öffnung gefallen und zwischen dem alten Gerümpel auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Es war jedoch zu bezweifeln, daß Fuller so kurzsichtig gehandelt hatte. Ihm war sicherlich klar gewesen, daß man einen solchen Haufen abtragen lassen konnte, und er wußte sehr genau, wie wichtig es für ihn war, daß man seine Pistole nicht fand.
    Ich bückte mich und blickte in einige leere umgekippte Eimer, in Blechdosen und rostige Rohre, praktisch in jedes Hohlversteck, das sich meinen Blicken bot.
    »Suchen Sie etwas Bestimmtes?« schreckte mich in diesem Augenblick eine höhnische Männerstimme hoch. Ich richtete mich auf und drehte mich um. Fuller stand nur vier Schritte hinter mir. Er hielt eine Pistole auf mich gerichtet. Sein Finger lag am Druckpunkt.
    Ich lächelte ihn an. »Sie sind mir also zuvorgekommen!« sagte ich anerkennend.
    »Es war zu erwarten, daß Sie hier aufkreuzen würden«, meinte er.
    »Das ist nicht die Pistole, mit der Sie geschossen haben!« stellte ich fest.
    »Sie beobachten genau!« lobte er spöttisch und zog mit der Linken eine Luger-Pistole aus der Tasche. Er ließ sie sofort wieder verschwinden und verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen. »Ich muß Sie leider abservieren, Cotton! Mord liegt mir zwar nicht, aber es gibt im Leben Situationen, die einem keine andere Wahl lassen.«
    »Die Wahl lebenslanger Zuchthausstrafe?« fragte ich. »Ich könnte mir eine bessere denken!«
    Er grinste. »Ich habe nicht vor, ins Zuchthaus zu gehen. Ich werde Karriere machen, Cotton. Sicherlich wird mein Weg nach oben sehr steinig sein, aber da ich mich nicht davor fürchte, auch schwere Brocken aus der Bahn zu räumen, bin ich von meinem Erfolg fest überzeugt.«
    »Betrachten Sie mich als einen solchen schweren Brocken?« wollte ich wissen.
    »Oh, nein«, bemerkte er spöttisch. »Sie sind eigentlich nur ein Steinchen. So etwas kickt man mit dem linken Fuß beiseite!«
    Ich hob die Schultern. »Tod im Morgengrauen. Sehr angenehm ist das nicht. Vielleicht sollte ich Ihnen in diesem Zusammenhang ein paar Kleinigkeiten mitteilen. Ich war, nachdem Sie versucht hatten, mich mit Ihrem Flitzer zu rammen, im Distriktgebäude, um im Office noch ein paar Dinge zu erledigen, die Sie und Ihre merkwürdige Verhaltensweise betreffen. Daran sollten Sie denken, ehe Sie abdrücken.«
    Er grinste. »Sie wollen mir nur Angst machen!«
    »Ich will Sie warnen.«
    »Heben Sie die Hände und drehen Sie sich um!« befahl er mit scharfer Stimme. Ich gehorchte. Er klopfte mich ab und lachte dann leise. »Sie haben sich verraten, Cotton!«
    »So?«
    »Ja. Sie haben nichts gegen mich unternommen, nicht das Geringste! Sie brauchten Beweise. Um sie zu kriegen, kamen Sie her und suchten die Pistole. Wenn Sie erwartet oder befürchtet hätten, daß ich Sie dabei überraschen könnte, wären Sie mit einer Waffe gekommen. Die Tatsache, daß Sie auch jetzt keinen Revolver bei sich tragen, gibt mir die Gewißheit, daß Sie nur bluffen!«
    »Kann ich die Arme ’runternehmen?«
    »Nein, verschränken Sie sie hinter dem Nacken und gehen Sie auf das Gebäude zu, an dessen Eingang ein großes C steht!«
    Ich trabte los. Fuller blieb dicht hinter mir. Ich spürte die Spannung, die ihn gefangenhielt, fast körperlich, aber mir ging es in dieser Hinsicht nicht viel besser. Wenn es Fuller einfallen sollte, mich auf dem Weg zu dem alten Fabrikgebäude niederzuschießen, war es um meinen großartigen Plan schlecht bestellt.
    Dann war das einzige, was Phil noch für mich tun konnte, eine kleine Sammlung zu organisieren, die sich auf die Beschaffung eines hübschen schleifenverzierten Kranzes beschränkte.
    Ich betrat die Halle C durch ein offenstehendes Tor und entdeckte, daß es sich um den ehemaligen Fahrzeugschuppen des Werkes handelte. Es gab darin eine Reihe von Abschmiergruben, eine Hebehydraulik, deren Bühne zum Teil demontiert war, eine Reihe leerer Ölfässer, einen hohen Stapel abgefahrener Lastwagenreifen und allerlei anderes tristes Gerümpel. Der Betonboden war schmutzig und ölverschmiert. Vor mir huschte eine aufgescheuchte Ratte aus einem Putzlappen. Sie verschwand in der vordersten Abschmiergrube.
    »Gehen Sie bis zu der Grube!« befahl Fuller. Ich gehorchte und blickte in die betonierte

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