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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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so daß die erwartete Kollision unterblieb.
    Der Alfa raste schleudernd und schlenkernd die Straße hinab. Er beschleunigte enorm schnell. Ich sah die roten Heckleuchten kleiner werden und hinter einer Kurve verschwinden. Ich rutschte von der Kühlerhaube und richtete mich auf, einigermaßen verblüfft. Es gab keinen Zweifel, daß Fred Fuller auf mich einen Mordanschlag verübt hatte.
    Natürlich würde er, zur Rede gestellt, bestreiten, so etwas versucht zu haben. Bestimmt würde er behaupten, daß es ein Scherz gewesen sei, eine kleine Rangelei zwischen Sportwagenfahrern, und niemand würde in der Lage sein, ihm das zu widerlegen.
    Niemand außer mir.
    ***
    Grace Ryder schreckte aus dem Schlaf in die Höhe. Sie hatte ein fremdes Geräusch gehört. Sie atmete mit offenem Mund und lauschte in die Dunkelheit. Da war es wieder! Jemand klopfte gegen den Fensterladen.
    Grace Ryder knipste das Licht an. Sie stand auf und streifte den Morgenmantel über. Ein Blick auf den Reisewecker am Kopfende des Bettes zeigte ihr, daß es drei Uhr morgens war.
    »Wer ist draußen?« rief sie.
    Niemand antwortete. Das machte sie nervös. Warum klingelte der Besucher nicht an der Tür? Sollte sie die Polizei anrufen?
    Grace Ryder hielt nicht viel von der Polizei, aber möglicherweise war es nicht unklug, die Cops einzuschalten und auf diese Weise zu demonstrieren, daß man eine schutzbedürftige Frau war, die den Behörden volles Vertrauen schenkte.
    Wieder klopfte es an das Fenster. Auf der Innenseite waren die Jalousien herabgelassen. Die Lamellen waren dicht geschlossen, so daß es unmöglich war, von außen in das erleuchtete Zimmer zu blicken.
    Grace trat dicht an die Jalousie heran. »Wer ist da?« rief sie mit halblauter Stimme.
    »Ich bin’s, Fred!«
    Grace biß sich auf die Unterlippe. Sie zögerte ein paar Sekunden, dann gab sie sich einen Ruck und ging ins Wohnzimmer. Sie machte Licht und öffnete die Terrassentür. Fred Fuller kam herein. Er hatte den Kragen seines Sommermantels hochgestellt und sah ziemlich blaß und durchgefroren aus. »Schließen Sie rasch wieder ab«, bat er. »Sind wir allein? Ich würde Ihnen raten, das Licht auszuknipsen!«
    Grace verriegelte die Terrassentür und ließ die Jalousien herab. »Niemand kann uns sehen oder hören. Was ist denn los? Warum haben Sie nicht angerufen? Und weshalb kommen Sie nicht durch die Vordertür?«
    »Ich befürchte, daß man den Bungalow beobachtet«, meinte Fuller.
    »Unsinn. Niemand hat auch nur den geringsten Grund, mich zu verdächtigen. Was ist geschehen?« Sie setzte sich. Fuller nahm ihr gegenüber auf der Couch Platz. »Ich war bei Wells«, sagte er. »Ich bin ziemlich spät hingegangen, weil ich nicht gesehen werden wollte, aber dummerweise ging diese Rechnung nicht auf. Ich lief einem G-man in die Arme, einem gewissen Jerry Cotton. Er folgte mir mit dem Wagen. Natürlich bemerkte ich das und organisierte sofort ein Abwehrmanöver.«
    »Sie haben einen Fehler gemacht!« unterbrach die Frau mit scharfer, ärgerlicher Stimme. »Wie konnten Sie nur Dicky besuchen? Das mußte doch auffallen!«
    »Ja, es war ein Fehler«, gab Fuller zu. »Ich versuchte ihn zu korrigieren, machte aber alles nur viel schlimmer!« Er zuckte wie entschuldigend mit den Schultern. »Ich versuchte Cotton abzuservieren, aber ich traf ihn nicht.«
    »Wieso?«
    »Wieso, wieso!« sagte Fuller nervös. »Ich brauchte etwas Zeit, um auf die Mauer zu klettern, hinter der ich mich versteckt hatte. Ehe ich oben war und ihn anvisieren konnte, hatte er sich schon zwei Dutzend Schritte von der verdammten Mauer entfernt. Kurz darauf kletterte er selbst über die Mauer. Ich ritzte mir die Stirn auf und legte mich stöhnend auf den Boden. Cotton half mir auf die Beine, und ich erzählte ihm eine wilde Geschichte von einem angeblichen Überfall. Ob er sie mir geglaubt hat, wage ich zu bezweifeln. Dann wollte ich ihn überfahren, als er in seinen Wagen klettern wollte, aber dieser Bursche war schneller, als ich es erwarten konnte. Jetzt weiß er natürlich genau, was gespielt wird! Ich wette, er wartet schon vor meinem Haus auf mich, oder er versucht, einen Haftbefehl gegen mich zu erwirken. Ich konnte nicht zu Wells zurückkehren — also bin ich zu Ihnen gefahren!«
    »Und was erwarten Sie von mir?«
    »Unterstützung. Dieser Cotton muß Von der Bildfläche verschwinden, ehe er uns alles kaputtmacht!«
    »Und wie soll das geschehen?« fragte die Frau. Zwischen ihren Augen steilte sich eine tiefe

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