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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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feststellen, ob der Arbeiter gehorchte. Er stand hinter mir, auf der Türseite der Kreissäge. Ich nahm meinen Blick nicht von Shafton.
    Zwischen uns lag eine Entfernung von höchstens acht Yard. Wir hielten unsere Waffen schußbereit in den Händen, lauernd und mit gespannten Muskeln.
    »Kommen Sie runter, Shafton«, sagte ich. »Sie haben keine Chance mehr!«
    »Ich halte sie hier in der rechten Hand!« preßte er durch die Zähne. »Und ich werde sie nutzen!«
    Hinter mir machte der Arbeiter plötzlich kehrt und rannte aus dem Raum. Ich konnte es nicht sehen, aber hören. Shafton zuckte zusammen. Einen Moment lang sah es so aus, als würde er seine letzte Patrone opfern, um den Arbeiter niederzuschießen, aber dann besann er sich eines Besseren.
    Er holte tief Luft und sagte: »Zum Teufel mit ihm!«
    »Ich glaube nicht, daß der gute Mann jetzt zum Mittagessen gehen wird«, spottete ich.
    Shaftons Stirn krauste sich. Er begriff, daß es für ihn darauf ankam, schnellstens von hier zu verschwinden. Wenn er noch länger mit der Flucht wartete, setzte er sich dem Risiko aus, von der herbeigerufenen City Police an Ort und Stelle verhaftet zu werden, denn es lag auf der Hand, daß der Arbeiter schnurstracks zum nächsten Telefon laufen würde.
    Ich sah den Schweiß auf Shaftons Stirn glänzen und merkte, wie es in ihm arbeitete. Ich warf mich zur Seite, als ich das Zucken seines Fingers gewahrte. Ich fiel weich und war schon wieder auf den Beinen, noch ehe das Echo des Schusses sich in der Halle gebrochen hatte.
    »Ihr Pech, Shafton!« sagte ich.
    Mit einem Fluch schleuderte er die leergeschossene Pistole nach mir und erreichte damit, was keine der acht Kugeln geschafft hatte. Die Waffe traf mich mitten auf die Brust und fiel dann zu Boden.
    »Kommen Sie herunter!« befahl ich.
    Shafton zuckte resignierend die Schultern. Sdweigend wandte er sich ab und ging mit hängendem Kopf auf die Leiter zu. Ich blieb unter ihm und verfolgte jede seiner Bewegungen.
    Urplötzlich schwang er sich über das Galeriegeländer, direkt auf mich zu. Ich versuchte seinem fallenden Körper auszuweichen, aber er hatte meine Reaktion anscheinend richtig vorausberechnet und landete genau auf meinem Kopf.
    Ich wurde hart zu Boden gerissen. Ein scharfer Schmerz durchzuckte meinen linken Fuß. Shafton versuchte, mir die Pistole zu entreißen. Wir rollten kämpfend über den schmutzigen Boden und wurden von einem Bretterstapel gestoppt.
    Ich riß das Knie hoch und merkte an der Art, wie Shafton zusammenzuckte, daß ich ihn empfindlich getroffen hatte. Sein Griff lockerte sich. Ich fightete mich in Sekundenschnelle frei und kam auf die Beine.
    Shafton blieb schwer atmend liegen. »Los, aufstehen!« stieß ich hervor und blickte an mir herab. Ich war von Kopf bis Fuß mit Sägemehl bedeckt.
    Shafton blinzelte zu mir in die Höhe.
    In diesem Moment rammte mir jemand eine Waffe in den Rücken. »Hände hoch, Partner!« sagte eine scharfe männliche Stimme befehlend. »Lassen Sie Ihre Kanone fallen, oder ich drücke auf der Stelle ab!«
    ***
    »Wissen Sie überhaupt, wen Sie vor sich haben?« fragte ich. Mein Mund war knochentrocken.
    »Klar!« erwiderte der Mann und drückte mir den Pistolenlauf stärker in den Rücken. »Einen Gangster! Einen von zwei Verbrechern, die sich einbilden, in meiner Tischlerei einen Bandenkrieg führen zu können!«
    Ich stieß erleichtert die Luft aus. »Haben Sie schon die Polizei benachrichtigt, Sir?«
    »Darauf können Sie Gift nehmen!« schnarrte er. »Als Joe mir Bescheid sagte, alarmierte ich als erstes die Cops. Dann schnappte ich mir meine alte Kanone, um hier nach dem Rechten zu sehen.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, in meine linke Jackentasche zu greifen? Sie finden meinen Ausweis darin. Er sagt Ihnen, wer ich bin.«
    »Werfen Sie endlich die Pistole weg, oder ich drücke ab!« knurrte er. Shafton lag noch immer vor mir auf dem Boden. Ich merkte, wie er sich spannte und auf seine Chance wartete.
    Ich schleuderte die Pistole weit von mir. Sie landete am anderen Werkstattende und verschwand laut polternd zwischen einigen Fertigprodukten, die wie Türrahmen aussahen.
    Der Tischlereibesitzer griff in meine Tasche. Shafton sprang plötzlich auf. Ich stellte ein Bein vor. Shafton stolperte darüber, kam aber nicht zu Fall. Ich hatte keine Zeit, mich um den Mann in meinem Rücken zu kümmern. Ich schickte eine kerzengerade Rechte los, die Shafton voll auf den Punkt traf. Er ging prompt zu Boden und wollte noch

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