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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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abzuschneiden.
    Ich hastete aus dem Haus und sprintete quer über die sechsspurige Fahrbahn. Der Ditmars Boulevard ist zu jeder Tageszeit eine stark befahrene Straße, aber glücklicherweise schieben sich die Fahrzeugkolonnen in beiden Richtungen nur mit mäßigem Tempo vorwärts, so daß es für mich kein Problem war, das Verkehrshindernis zu nehmen.
    Im Laufen warf ich einen Blick auf die Fassade des gegenüberliegenden Hauses. Das Fenster, an dem der Schütze gestanden hatte, war offen.
    Es war ein Wohnungsfenster und gehörte zu einem siebenstöckigen Mietshaus älterer Bauart. Im Erdgeschoß war eine Wäscherei. Es gab eine Hofdurch-Tahrt und einen normalen Hauseingang sowie eine Ladentür, die in den Wäschereibetrieb führte. Mich interessierte vor allem die Einfahrt. Ich hastete durch sie hindurch und erreichte den Hof, eine asphaltierte Fläche von etwa hundert Quadratyard. Die Rückseite dieses Hofes wurde durch ein einstöckiges Gebäude begrenzt, in dem ein Tischlereibetrieb untergebracht war. Ich hörte das hysterische Heulen der Kreissägen.
    Ein Mann, der eine Golftasche über seinem Rücken hängen hatte, war gerade dabei, sich in einen älteren Dodge zu schwingen. Ich erkannte den Burschen sofort. Es war Ronald Shafton.
    Wir sahen einander fast gleichzeitig.
    Meine Hand zuckte nach dem Smith and Wesson, den ich diesmal bei mir hatte, während Shafton ebenso prompt reagierte und seine, belgische FN aus der Schulterhalfter riß.
    Ich hechtete hinter einen Lieferwagen in Deckung. Shafton schoß. Die Kugel schrammte über das Wagenblech und trudelte dann mit einem häßlichen Geräusch als Querschläger durch die Luft. Shafton gab noch zwei Schüsse ab.
    Ich peilte hinter dem Lieferwagen hervor und wartete auf meine Chance. Die Schüsse waren ziemlich laut, aber der Lärm, der von den Sägen verursacht wurde, isolierte und erstickte sie, so daß niemand, der uns nicht zufällig mit den Waffen bemerkte, den Vorgang richtig erfassen konnte.
    Shafton schoß abermals. Die Kugel sauste haarscharf an meinem Kopf vorbei und bewies, daß Shafton ein guter Schütze war. Ich feuerte zurück, um seinen Tatendrang zu bremsen. Ich stand in umittelbarer Nähe der Einfahrt. Shafton wußte, daß er keine Chance hatte, mich zu passieren, es sei denn, er schaffte es, mich mit einem Treffer außer Gefecht zu setzen. Plötzlich rannte er los, quer über den Hof auf den Tischiereibetrieb zu. Er tauchte in einem der Eingänge unter und wurde von der Dunkelheit, die sich dahinter staute, buchstäblich verschluckt. Ich sprintete hinterher und achtete dabei darauf, Shafton kein festes Ziel zu bieten.
    Ich huschte durch eine andere Tür in das Gebäudeinnere, gelangte aber in denselben Raum, den auch Shafton betreten hatte. Diese schummrige, nach frischem Holz und Leim duftende Fabrikationsstätte erstreckte sich über die gesamte Gebäudebreite. Der Maschinenpark bestand im wesentlichen aus zwei hintereinanderliegenden Kreissägen, die im Lichtkreis starker Lampen standen und von je einem Arbeiter bedient wurden.
    Außerhalb dieser Lichtkreise herrschte nur dämmeriges Licht, da die wenigen Fenster mit Holzstaub und Sägemehl verklebt waren und die offenstehenden Türen nicht genügend Tageslicht hereinließen.
    Zwischen den an den Wänden lehnenden Türrahmen, den vielen Bretterstapeln, Werkzeugschränken und anderen Einrichtungsgegenständen war es völlig dunkel.
    Die Arbeiter, eingespannt in ihre Tätigkeit und abgelenkt von dem Kreischen der Sägen, hatten noch nicht bemerkt, was um sie herum geschah.
    Shafton war nicht zu sehen.
    Es war anzunehmen, daß er versuchen würde, durch einen Hinterausgang auf das Nachbargrundstück und von dort auf die Straße zu gelangen. Meine Augen hatten sich rasch an das diffuse Licht gewöhnt, aber es war ausgeschlossen, alle Winkel und Versteckmöglichkeiten des langgestreckten Raumes mit ein paar Blicken zu erfassen. Ich bewegte mich geduckt vorwärts. Einer der Arbeiter stellte seine Säge ab. Er wischte mit dem Ellenbogen sein wie gepudert wirkendes Gesicht ab und verließ dann den Raum, ohne ein einziges Mal nach rechts oder links zu blicken. Der zweite Arbeiter setzte seine Tätigkeit fort.
    Ich blickte hoch und entdeckte über mir eine Art von Schnürboden mit Transportbrücken und zwei Laufkatzen. Wo steckte Shafton? Ich sah ihn noch immer nicht.
    Dafür entdeckte ich plötzlich an der Wand eine fest verankerte Stahlleiter, die zu den Transportbrücken hochführte. Ich ging darauf

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