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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist nämlich sehr kompliziert. Eigentlich gehört es ja nicht zu Fairview. Ist ja auch egal. Wer dort wohnt, zahlt keine Steuern, und auch sonst ist nicht viel mit ihm los.«
    »Du bist ja ausgezeichnet informiert!«
    »Sie müssen rechts einbiegen«, sagte er eifrig. »Dann die nächste Querstraße wieder rechts.«
    »Ist es noch weit?«
    »Drei Meilen.«
    »Und wie kommst du dann zurück?« Er blickte mich mitleidig an. »Sie glauben doch nicht etwa, daß ich mit Ihnen bis Bowlwater fahre? Dahin kriegen mich keine zehn Pferde. Ich zeig’ Ihnen bloß die Ausfallstraße. Wohne sowieso hier in der Nähe. Mein Vater ist Bürgermeister.«
    Er schleuste mich durch mehrere Vorortstraßen. Dann sagte er plötzlich: »Halten Sie. Ich möchte aussteigen.« Ich stoppte.
    »Fahren Sie den Weg geradeaus bis zum Feuerwehrteich. Dann links ’rüber zum Wald. Dahinter liegt Bowlwater.« Die Straße sah wenig verheißungsvoll aus.
    Ich wollte dem Jungen einen halben Dollar gegen. Empört wies er das Geldstück zurück. »Danke, Mister. Aber ich nehme nichts von Fremden.«
    Ich wollte noch etwas sagen, aber da war er bereits verschwunden. Ein merkwürdiger altkluger Junge. Vielleicht zwölf Jahre alt. Jedenfalls gehörte er zu den wenigen, die ein leicht verdientes Geldstück ausschlagen.
    Vorsichtig fuhr ich den ausgefahrenen Weg entlang. Hinter mir breitete sich eine dichte Staubwolke aus. Ich fand den Löschteich, den Waldweg und wollte gerade das Gaspedal weiter durchtreten, als ich im letzten Augenblick das dünne Drahtseil ausmachte.
    Es war von einem Baum zum anderen gespannt und versperrte die Straße.
    Ich berührte es noch mit den Lampen, als ich voll auf die Bremse trat.
    Ich blickte mich um. Im Wald regte sich nichts. Trotzdem glaubte ich, zwisehen den Bäumen eine Bewegung gesehen zu haben.
    Ein merkwürdiger Empfang! Ich stieg aus, hakte mit einem Griff das Seil los, das an einem Baum befestigt war, und setzte mich wieder ans Steuer.
    Langsam fuhr ich weiter. Ich war auf weitere Überraschungen gefaßt. Doch nichts geschah. Nach knapp sechshundert Yard lichtete sich der Wald, und ich hatte einen Ort vor mir, der offenbar schon in der Pionierzeit gegründet worden war.
    Jetzt sah er tot und verlassen aus. Die Straßen .waren unsauber. Die Häuser halb verfallen mit blinden oder zerbrochenen Scheiben. Nirgends sah ich ein Auto.
    Wo war Marys Inn? Wen sollte ich nach der Kaschemme fragen?
    Im ersten Gang holperte ich die Straße hinunter. Sie schien mir endlos. Bei Dunkelheit mußte sie unheimlich wirken.
    Ich drehte die Scheibe herunter. Irgendwo klapperte Blech. Ich fuhr weiter auf das Geräusch zu.
    Am Ende der Straße stand ein Haus. Über der Tür hing ein verrostetes Schild. Ich entzifferte mühsam:
    ,Marys Inn’. Ich fuhr den Jaguar an den Straßenrand, stieg aus und schloß ihn ab.
    Warum kam Phil nicht heraus? Er mußte doch das Motorengeräusch gehört haben?
    Langsam ging ich über die Straße auf die Kneipe zu. Die Tür knarrte fürchterlich, als ich sie aufstieß.
    Der Schankraum war ziemlich dunkel. Zur linken Hand befand sich die Theke, an der ein alter Mann herumhantierte. Beim Betreten des Lokals hatte er mich aus dem rechten Auge tückisch angeblitzt. Das linke war mit Heftpflaster verklebt.
    An einem runden Tisch saßen fünf Männer und pokerten. Phil erkannte ich erst, als ich direkt vor ihm stand. Er schien sternhagelvoll zu sein. Und wie sah er aus! Er trug Kleidungsstücke, die ich noch nie an ihm gesehen hatte. Kein Teil paßte zum anderen. Nur in einem waren sie sich ähnlich: sie waren dreckig und zerfetzt, als ob sie in einem Tornado geraten wären.
    Ich wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, als in meinem Rücken eine Baßstimme forderte: »Nehmen Sie die Flossen hoch, Mister!«
    ***
    Mühsam öffnete Donald Harper die Augen. Er spürte einen stechenden Schmerz im Kopf.
    »Ruhig, bleib ganz ruhig, Don«, sagte eine weibliche Stimme.
    Er versuchte, sich an den Klang zu erinnern. Denn erkennen konnte er nichts. Ein dichter Schleier lag vor seinen Augen und wogte hin und her.
    Nur langsam begannen sich die Wolken zu zerteilen. Und dann trat ein Gesicht hervor. »Evelyn«, murmelte Don Harper leise.
    Eine angenehm kühle Hand strich über seine Stirn. »Du mußt ruhig bleiben, Don. Ich bin bei dir.«
    »Ich hatte einen Unfall, nicht wahr?« Evelyn lächelte. »So kann man es auch nennen. Nun ist ja alles gut, und du wirst bald wieder gesund sein.« Sie beugte sich über ihn, streichelte

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