Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Jo nicht da ist. Vielleicht eine Art Hobby! Und, Jerry, unterschätze die Burschen nicht. Sie sind cleverer, als sie aussehen!«
    ***
    Die beiden falschen Cops brachten Evelyn Gardener durch einen Seitenausgang des Hospitals ins Freie. Vor der Hintertür hielt eine dunkelblaue Ford-Limousine. Passanten gingen vorbei, aber sie kümmerten sich nicht um die beiden Männer und die Frau.
    Evelyn wollte schreien, doch einer der beiden Männer preßte ihr ein Taschentuch vor die Nase, das mit Äther getränkt war. Der andere riß die hintere Tür des Autos auf.
    »Mach schnell, Pete, die Leute werden schon aufmerksam.«
    Sie stießen Evelyn auf die hintere Sitzbank, Pete stieg vorn ein, der andere setzte sich hinten neben Evelyn Gardener.
    Der Schlag war noch nicht ganz zugefallen, als der schwere Wagen bereits anzog. Die Fahrt dauerte eine knappe Stunde. Die Gangster hielten die Geschwindigkeitsbegrenzung ein und beachteten alle Verkehrsvorschriften. Sie konnten es sich nicht leisten, wegen einer Kleinigkeit das ganze Unternehmen aufs Spiel zu setzen. Der Boß verstand in dieser Hinsicht wenig Spaß.
    Am Riverdale Park, nördlich des Harlem River, fuhren sie in eine stille Seitenstraße, die direkt zum Hudson führte. Hinter der Eisenbahnunterführung stand dicht am Strand ein großes, altertümliches Haus.
    Als der Fahrer vor dem eisernen Portal bremste, stieg Pete aus und öffnete die beiden Torflügel. Kaum war der Wagen in das Grundstück eingefahren, schloß er sie wieder. Dann ging er den verwilderten Parkweg entlang und verschwand durch eine Tür, die direkt in die Kellerräume führte.
    Die beiden anderen brachten die bewußtlose Evelyn Gardener in die dunkle Halle und legten sie auf ein abgeschabtes Ledersofa.
    »Eigentlich ein netter Käfer«, sagte der Fahrer und betrachtete wohlgefällig das schmale, von hellblonden Haaren umrahmte Gesicht. »Schade, daß sie nicht mehr viel davon haben wird. Der Boß macht keine halben…«
    »Nein«, klang plötzlich eine metallische Stimme von der Tür her. Wie ein Schatten war Jo Lemmy aufgetaucht. Seine Augen glitzerten gefährlich. »Nein«, wiederholte er. »Ich mache keine halben Sachen. Und es wäre gut, wenn du dich daran erinnern würdest. Ken wollte es nicht glauben. Jetzt ist er tot.« Jo Lemmy machte eine winzige Pause, um dann mit beißendem Hohn in der Stimme fortzufahren: »Er starb in Ausübung seines schweren Berufes.«
    Die beiden Ganoven zogen die Köpfe ein und schlichen wie geprügelte Hunde in den Keller.
    Jo Lemmy trat an das Mädchen heran. Er musterte Evelyn Gardener kalt. In seinem verschlagenen Gesicht bewegte sich kein Muskel. Menschlicher Regungen schien er nicht fähig zu sein.
    Dann drehte er sich um, ging zur Tür zurück und winkte.
    Eine Frau trat hervor. Sie mochte ungefähr sechzig Jahre alt sein. Sie war groß und stämmig, ihr Gesicht wirkte ledern. Auf ihrer Oberlippe sproßte ein dunkler Bart.
    »Trag sie hinauf, Oliva«, befahl Lemmy. »Bleib bei ihr, bis sie zu sich kommt, dann drück auf die Klingel.«
    Die Frau nickte. Sie war stumm, konnte weder lesen noch schreiben, kam nie unter Menschen und hielt sich irgendwo in den Cock-Bergen in einer Hütte versteckt, wenn Jo Lemmy sie nicht brauchte. In seinen Händen war sie ein willfähriges Werkzeug.
    Nur manchmal, wenn sie ihm von Nutzen sein konnte, nahm Jo Lemmy die alte Frau mit. Ob sie mit ihm verwandt war, wußte niemand. Sie hing mit wahrer Affenliebe an Jo und tat alles, was er von ihr verlangte.
    Oliva trat an Evelyn heran und hob sie auf wie eine Feder. Ohne auch nur einmal abzusetzen, trug sie Evelyn in den zweiten Stock hinauf und schaffte sie in ein sparsam möbliertes Zimmer, das schon vorbereitet war. Sie legte sie auf das breite Bett und setzte sich ihr zu Füßen.
    Nach einiger Zeit begann Evelyn unruhig zu werden. Ihre Lippen flatterten, ihr Atem ging schneller.
    Oliva drückte auf die Klingel, die neben dem Bett angebracht war.
    Kurze Zeit darauf trat Jo Leramy ein. Mit einer herrischen Handbewegung scheuchte er die alte Frau aus dem Zimmer.
    Evelyn schlug die Augen auf.
    Als sie den fremden Mann erkannte und wahrnahm, daß sie auf einem Bett lag, öffnete sie den Mund, als ob sie schreien wollte.
    Jo Lemmy hob nur die Hand. Es sah aus, als ob er Evelyns Schrei mit dieser Bewegung im Keim erstickte.
    »Strengen Sie sich nicht an, Miß Gardener«, sagte er. »Hier wird Sie niemand hören.«
    Evelyns Gedanken jagten sich. Blitzschnell erinnerte sie sich an die Szene im

Weitere Kostenlose Bücher