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Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner

Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner

Titel: Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
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neben mich und meine Vermutung wurde bestätigt. Es war Houston, der Ost-Agent, der mich mit Gas hatte einschläfern wollen, weil er auf das Rezept der Anti-Atom-Strahlen-Pille scharf war.
    Er grinste. »Na, Mr. Cotton, das haben Sie nicht erwartet, was?«
    Ich sah den Blitz in seinen Augen und wollte ausweichen. Aber er war verdammt schnell. Der Lauf des 38ers traf mich an der Stirn, und ich flog der Länge nach übers Parkett. Ich blieb liegen.
    Blut lief mir über den Backenknochen. Aus den Augenwinkeln schielte ich zu Rondine hin. Ihr Gesicht war entsetzt. Um sie machte ich mir die meisten Sorgen. Denn als nächste kam sie an die Reihe. Kider brauchte nur zwei und zwei zusammenzuzählen, um uns auf die Spur zu kommen, denn schließlich hatte sie in mir angeblich Serge Linko, den Killer, wiedererkannt. Houston kam mir nach und hob den Fuß, um mir den Absatz ins Gesicht zu pflanzen.
    Als mir der Fuß entgegensauste, packte ich zu. Ein Ruck, ein gellender Schrei. Houston krachte zu Boden, ließ den 38er fallen und begann aus vollem Halse zu brüllen. Ich wußte warum, denn sein Knöchel war gebrochen.
    Der 38er hätte natürlich zu mir schlittern können, aber wie es in solchen Fällen ist — er rutschte Kider vor die Füße. Ich stand auf.
    »Gehört der zu Ihren Leuten?« Ich deutete auf Houston, der mit beiden Händen den Fuß umklammerte, aber nur noch wimmerte.
    »Natürlich.« Kider grinste. »Ich mache Geschäfte aller Art. In der Agentenbranche bin ich zwar neu, aber als Houston zu mir kam, die Story von den Unterlagen erzählte, die ein Kurier von New Orleans nach Washington bringen soll — da nahm ich den Mann in unsere Crew auf. Er hat gute Referenzen. Er kennt dich genau, etwas, was er mir in diesem Fall voraus hatte — weswegen ich mich ja auch beinahe einwickeln ließ.« Er wandte den Kopf und blickte Rondine lächelnd an.
    »Zu dir kommen wir später, Schatz. Denke dir eine schöne Geschichte aus.« Sein Grinsen fror ein. »Houston hätte natürlich gern auf eigene Faust gearbeitet, Cotton. Aber ein armer Ost-Agent fühlt sich manchmal einsam. Er braucht Verstecke, Ausrüstung, Geld, Vorleistungen, muß Freunde haben, auf die er sich verlassen kann, die ihn verstecken und ihn im Ernstfall unterstützen. Von dir Cotton, werden wir jetzt die Unterlagen bekommen. Dann steige ich ganz groß ins illegale Ost-West-Geschäft. Houston und ich, wir haben noch viel vor.«
    Er stand auf. »Leider kann ich dich nicht einfach umlegen lassen. Die Ermittlungen brächten zuviel Wirbel in diese Gegend. Aber mir ist etwas eingefallen, um dich und die Leute aus dem Arkansas-Hotel mundtot zu machen.«
    »Meine Verwandten haben nichts damit zu tun«, sagte ich, »laß die Finger von ihnen.«
    Er grinste. »Du willst mir doch nicht einreden, daß sie nicht informiert sind. Tut mir leid. Sie müssen ebenfalls verschwinden. Und deswegen wird das Hotel heute nacht abbrennen. Und du und die Caines, euch wird man morgen früh nicht mehr identifizieren können. Die Brandfahndung leitet mein lieber Freund, der Sheriff. Deshalb werden wir auch diese bedauerliche Katastrophe ganz unter uns abmachen — ohne daß sich fremde Polizei einmischt.« Er wandte den Kopf und sah Rondine an. »Jetzt möchte ich nur noch wissen, wer dieses Miststück ist.«
    Er ging auf sie zu, besann sich aber, wandte den Kopf in Pete Stouts Richtung und sagte: »Frage sie mal! Aber nachdrücklich. Kannst dein Rasiermesser zu Hilfe nehmen.«
    Stout ging zu Rondine. Sie war starr vor Angst, aber ihr Gesicht wandte sich wie gehetzt von links nach rechts. Jetzt stand er neben ihr. Sie wurde am Haar gepackt. Dann näherte sich die scharfe Klinge dem Hals. Sie fuhr langsam über die Haut, und ein dünner roter Strich entstand, aus dem Blut quoll.
    Rondine fühlte es und schrie gellend auf. In der nächsten Sekunde stand ich neben den beiden. Meine Hand war wie die Klinge eines Beils. Für Stout mußte es sein, als versuche ihm jemand den Kopf abzuschlagen.
    Der Kerl flog in Kiders Richtung, segelte noch ein Stück über den Boden und streckte alle viere von sich. In der gleichen Sekunde krachten mindestens drei Schüsse, und ich spürte die Einschläge auf meinem Rücken. Ich brüllte auf, griff haltsuchend in die Luft, drehte mich um die eigene Achse und fiel langsam zu Boden. Dort blieb ich, mit dem Gesicht nach unten, liegen. Dabei hatte ich Mühe, vor Schmerzen nicht laut zu wimmern. Die kugelsichere Weste war zwar aus erstklassigem Material, aber die

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