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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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und von dort direkt in die Bowery. Trotzdem dauerte es einige Zeit, bis wir in Chinatown das Speiselokal Wong Chis erreicht hatten. Gerade um Mitternacht herrscht in diesem Teil der City lebhafter Verkehr.
    Und nun erlebten wir unsere erste Überraschung. Das Speiselokal war geschlossen. Vor den Fenstern lagen schwere Holzläden, die mit Eisenblech beschlagen waren.
    »Versuchen wir’s von der Hofseite«, schlug ich vor.
    »Und wenn es blinder Alarm war?« wandte Phil ein. »Wir haben nichts gegen den Inhaber in der Hand, das ein Eindringen in sein Haus rechtfertigen könnte.«
    »Doch«, sagte ich. »Es geht um ein Menschenleben. Glaubst du nicht auch, daß unser koreanischer Freund von der Bar in der Leitung war? Seine Stimme klang nicht so, als ob er uns Märchen aus seiner Heimat erzählen wollte.«
    Wir zwängten uns durch einen schmalen Gang, der das Haus, in dem das chinesische Restaurant untergebracht war, vom Nachbarhaus trennte.
    In dem dahinterliegenden Hof mußten wir über abgestellte Kisten und Fässer steigen, ehe Wir an die Rückseite herankamen. Es stank erbärmlich nach verfaultem Fleisch und verdorbenem Gemüse. Einmal huschten quietschend zwei Ratten zwischen unseren Beinen hindurch und verschwanden im Keller.
    Der Hintereingang war so schmal, daß ich mir nicht vorstellen konnte, wie man durch diese Tür die Vorräte ins Haus brachte. Die Tür stand einen Spalt offen. Wir blieben einen Augenblick lauschend stehen. Phil zog seinen Smith and Wesson. Ich nahm die Stablampe. Ihr scharfer Schein stach in die Dunkelheit eines langen, schmalen Flures, der nach zehn Schritten eine Biegung nach rechts machte.
    Im Hause war es totenstill. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, daß wir nicht allein waren. Phil schien es ebenso zu gehen. Als ich ihn fragend anblickte, machte er eine unbestimmte Bewegung nach oben. Anscheinend hatte er etwas gehört.
    Langsam gingen wir weiter. Hinter der Biegung zweigte eine Tür zu den Gasträumen ab. Dahinter lag das Zimmer, in dem Cook und Alderhood gesessen hatten. Phil warf einen kurzen Blick hinein. Es war leer. Ebenso die Gasträume. Die Stühle standen auf den Tischen, alles war aufgeräumt.
    Am Ende des Flures führte eine steile, altersschwache Treppe in die oberen Stockwerke. Obwohl wir uns Mühe gaben, ganz außen zu laufen, knarrten die Stufen entsetzlich.
    Im ersten Stock zog sich ein ähnlicher Flur über die ganze Breite des Hauses wie im Parterre. Phil blieb stehen und deutete auf die Tür, die uns am nächsten lag. Ich weiß nicht, was wir erwarteten. Jedenfalls stieß ich sie mit einem Ruck auf, Phil hechtete hinein und ich hinterher.
    Es geschah nichts. Phil knipste die Beleuchtung an. Wir standen in einem /immer, das als Büro benutzt wurde. Es war einfach eingerichtet. Der einzige Luxus bestand in einer abgeschabten Couch.
    Wir wollten das Zimmer gerade wieder verlassen, als mir das Telefon auffiel. Ich sah mir den Apparat näher an.
    »Durchgeschnitten«, sagte ich leise zu Phil und hielt die beiden Enden der Telefonleitung in die Höhe. Wahrscheinlich hatte der Koreaner von diesem Apparat telefoniert.
    Phil bückte sich und suchte nach Spuren. Er fand nichts, was auf einen Kampf hingedeutet hätte. »Überlassen wir das den Kollegen vom Erkennungsdienst«, meinte Phil. »Vielleicht erleben wir noch andere Überraschungen.«
    Mit dieser Annahme lag er genau richtig. Ich hob den Kopf in Richtung zur Tür. »Riechst du nichts?« fragte ich leise.
    »Rauch…«
    Wir stürzten zur Tür. Der Brandgeruch war im Flur bedeutend stärker. Und als wir zur Treppe stürzten, schlugen uns von unten bereits hohe Flammen entgegen.
    »Es ist also doch jemand im Haus«, stellte Phil lakonisch fest. »Und der hat mit Streichhölzern gespielt.«
    Phils Humor war angesichts unserer Lage ziemlich makaber. Man wollte uns räuchern wie fette Aale. Und dafür hatte man anscheinend ein Faß Benzin ausgeschüttet.
    Das Feuer breitete sich unheimlich schnell aus. In dem ausgetrockneten Holz fand es reiche Nahrung. Wir mußten unsere Durchsuchung aufgeben. Der Weg über die Treppe war bereits abgeschnitten. Uns blieben nur die Fenster.
    Wir liefen zurück. Der Flur lag volle i- Qualm, und wir hatten Mühe, die nächste Tür zu finden. Das Licht unserer Stablampen konnte den Rauch kaum durchdringen.
    Wir rannten in das Büro zurück und rissen die' Fenster auf. Wir erlebten eine böse Überraschung: Das Fenster war eine Atrappe, die Öffnung zugemauert.
    »Eine saubere Falle,

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