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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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diesem Fall mit ihm in Verbindung setzen.«
    »Denken Sie bei den Tips an Tom Wane?«
    »Möglich«, sagte er unbestimmt. »Ich hatte nicht das Vergnügen, diesen geheimnisvollen Mann zu kennen. Und Steve Kelly ist leider tot.«
    »Unfall…«
    »Ja, ein Unfall…«
    Phil sagte kein Wort. Er steuerte den Wagen, als ob sein Lebensglück davon abhinge, ihn möglichst sanft und geräuschlos nach Hause zu bringen.
    Da uns der Chef keine weiteren Verhaltungsmaßregeln gegeben hatte, wie wir uns dem Kollegen vom CIA gegenüber verhalten sollten, fragte ich ihn lediglich, wo er absteigen wollte.
    »Irgendwo, Mr. Cotton«, gab er zur Antwort. »Wir sind gewöhnt, selbständig zu arbeiten. Dazu gehört auch, daß wir uns tarnen.«
    »Auch gegenüber dem FBI?«
    »Leider, das ist Vorschrift.« Seine Stimme bekam einen arroganten Unterton. »Wir beschäftigen uns nicht mit kleinen Dingen. Mörder interessieren uns nur am Rande. Wir gehen nicht auf die Jagd nach kleinen Gangstern, die irgend jemand silberne Löffel gestohlen haben. Wir werden nur auf Großwild angesetzt.«
    Ich schluckte eine entsprechende Erwiderung herunter. Statt dessen sagte ich: »Auf Großwild wie Tom Wane?«
    »Tom Wane ist tot«, gab er scharf zurück. »Darüber gibt es keinen Zweifel. Ich kenne die Aussagen der Leute, die ihn identifiziert haben. Vergessen Sie nicht, mein Bruder war ebenfalls darunter.«
    Ich konnte mir einen Seitenhieb nicht verkneifen. »Eben«, sagte ich.
    Wir fuhren über die Brooklyn-Bridge. Als wir in Manhattan einfuhren, bat Mr. Cook Phil anzuhalten. »Ich möchte hier aussteigen. Vielen Dank, daß Sie mich abgeholt haben. Ich werde mich im Laufe des Tages mit Ihnen in Verbindung setzen.« Er packte seinen Handkoffer, öffnete die Tür und stieg aus.
    Ich setzte mich neben Phil.
    »Ein komischer Heiliger«, meinte mein Freund. »Der ist ja noch arroganter als Cassius Clay! Typischer CIA-Knabe.«
    »Hoffentlich…«
    Phil lenkte den Wagen zum Broadway. Es ging auf vier Uhr morgens, und die ersten Wagen der Straßenreinigung säuberten ihr Revier vom Abfall des vergangenen Tages.
    »Was willst du damit sagen, Jerry?«
    »Es stimmt, daß Benjamin Cook einen Halbbruder beim CIA hat. Bei irgendeiner Gelegenheit protzte er mal mit seinen Verbindungen. Und da fiel auch der Name Franklin. Er sieht dem Anwalt auch verdammt ähnlich. Abpr gerade das macht mich stutzig. Solche Ähnlichkeiten gibt es eigentlich nur bei Zwillingsbrüdern. Fahren wir ins Headquarter.«
    Der Chef war nach Hause gegangen. Also versuchte ich auf eigene Faust, meinen Gesprächspartner in Washington zu erreichen. Es dauerte ziemlich lange, ehe ich den richtigen Mann an die Strippe bekam.
    Zuerst fragte ich nach dem Fernschreiben. Aber damit hatte es seine Richtigkeit. Dann ließ ich mir eine Beschreibung von Franklin Cook geben.
    Phil hatte den zweiten Hörer aufgenommen und schrieb mit. Einmal stutzte er, als der CIA-Mann davon sprach, daß die Maschine in Philadelphia zwischengelandet war. Denn diese Tatsache paßte genau in unser Konzept.
    Ich bedankte mich für die Auskünfte, bestätigte noch, daß alles in Ordnung sei, und hängte ein.
    Wir blickten uns einen Augenblick schweigend an. Wir hatten beide den gleichen Gedanken.
    »Weißt du, ob Steve heute Nachtdienst hat?« fragte ich Phil.
    »Noch bis Sonntag. Wenn er nicht gerade unterwegs ist, horcht er bestimmt im Bereitschaftsraum die Matratze ab.«
    Wir gingen hinunter. Steve Dillagio schnarchte erbärmlich, war aber sofort wach, als ihn Phil antippte.
    »Wo brennt’s?« fragte er und sprang auf.
    »In Philadelphia. Genau wissen wir es noch nicht. Du sollst es für uns herausfinden.«
    »Jetzt gleich, oder dann bald?« knurrte er wenig begeistert.
    »Möglichst schon vorhin«, gab ich im gleichen Tonfall zurück.
    »Weiß der Chef davon?«
    »Nein, aber das nehme ich auf meine Kappe. Du mußt die Maschine um 6 Uhr erreichen.« Und dann erzählte ich ihm in kurzen Sätzen, worum es ging.
    Sonst wurde nichts mehr gesprochen. Fünf Minuten später verließ Steve das Haus. Myrna bestellte telefonisch eine Flugkarte für ihn.
    ***
    Franklin Cook ging schnell die William Street hinunter und verschwand in einer Kellerbar, die den sinnigen Namen ,War and Peace' führte. Wer dort mit wem Krieg führte und einem anschließenden Friedenstrunk nicht abgeneigt war, bekam man schnell heraus, wenn man die Gäste unter die Lupe nahm. Sie waren so bunt gemischt wie die Zahlen beim Bingo.
    Franklin Cook schien sich genau

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