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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht erkennen. Der Aufprall war schwächer, als ich angenommen hatte. Ich kippte aber trotzdem auf die Seite und blieb ein paar Sekunden liefen.
    Phil zerrte mich weg, »Alles okay?« fragte ich.
    »So ziemlich, nur mein rechter Knöchel scheint nicht ganz in Ordnung zu sein.«
    Das Schießen hatte aufgehört.
    Wir wollten gerade den Hof überqueren, um den Durchgang zur Straße zu erreichen, als uns das grelle Licht eines Handscheinwerfers erfaßte. Eine harte, befehlsgewohnte Stimme knallte uns gleichzeitig entgegen: »Stehenbleiben und Hände hoch. Bei dem geringsten Fluchtversuch machen wir von der Waffe Gebrauch!« Unwillkürlich mußten wir grinsen, streckten aber trotzdem die Arme in die Luft. Mit der New Yorker City-Police ist nicht zu spaßen. Besonders dann nicht, wenn sie die falschen Fische an die Angel genommen hat.
    ***
    Der Chef sah die Bewegung. »Arzt?« fragte er knapp.
    Phil schüttelte den Kopf. »Whisky«, gab er ebenso kurz zurück. »Äußerlich und innerlich.«
    Der Chef schob ihm die Flasche hinüber. Er wußte, daß meinem Freund ein paar Glas nicht schaden würden. Phil war in jeder Beziehung hart im Nehmen.
    Während sich Phil bediente, öffnete Mr. High die vor ihm liegende Mappe und zog ein Fernschreiben hervor.
    »Ist vor einer halben Stunde aus Washington gekommen. Danach hat sich CIA mit Tom Wane beschäftigt. Er stand im Verdacht, Verbindungen zu ausländischen Mächten zu unterhalten.«
    »Das ist doch noch nicht alles?« fragte ich mißtrauisch.
    »Nein. CIA hat jemanden nach New York geschickt, der sich den toten Wane ansehen sollte. Dieser Mann hatte vor Jahren mit ihm zu tun.«
    »Und warum hat ersich nicht gemeldet?«
    »Er konnte nicht. Er ist tot. Der offizielle Bericht spricht von einem Unfall und…«
    »Auto?«
    »Nein, Sportmaschine. Mr. Kelly war ein begeisterter Pilot und benutzte bei eiligen Sachen eine CIA-eigene Sportmaschine.«
    Als der Name Kelly fiel, blickten Phil und ich uns stumm an. Steve Kelly hatten wir ganz am Rande kennengelernt, als wir vor Jahren die Wane-Gang unschädlich machten. Nur wußten wir damals nicht, daß Kelly für CIA arbeitete. Er hatte sich als Sonderbeauftragter des Schatzministeriums ausgewiesen. CIA liebte dieses Versteckspielen und machte nur selten davon Gebrauch, das FBI einzuweihen.
    »Irgendwelche nähere Angaben macht der CIA natürlich nicht«, vergewisserte ich mich.
    »Nein, sie möchten nur mit uns Zusammenarbeiten. Nach Kellys Ausfall wurde sofort ein zweiter Mann in Marsch gesetzt.« Mr. High blickte auf die Uhr. »Er landet in einer Stunde auf dem Floyd Bennet Airport. Ihr müßt euch beeilen. Ihr sollt ihn nämlich abholen.«
    »Auch wieder ein geheimnisvoller Mann?«
    »Scheint so. Hier ist sein Signalement.« Er schob mir das Fernschreiben über den Tisch.
    Der Mann, den wir abholen sollten, hieß Franklin Cook…
    ***
    Wir standen auf dem Platz und sahen zu, wie die Maschine in weitem Bogen zur Landung ansetzte. Sie brachte nur wenige Passagiere. Einer von ihnen war klein und korpulent. Er hüpfte wie ein Gummiball die Treppe herunter, blickte sich mit flinken Augen um, und als er uns sah, blieb er stehen.
    Wir warteten, bis die übrigen Passagiere in der Abfertigungshalle verschwunden waren. Dann traten wir auf ihn zu.
    »Mr. Cook?«
    »Mr. Cotton, Mr. Decker…«
    Wir zückten fast gleichzeitig unsere Legitimationen. Schweigend gingen wir zu einer Tür des Frachtgebäudes. Die Flughafenleitung war informiert. Ungehindert konnten wir passieren.
    Auf dem Parkplatz hatten wir einen neutralen Wagen unseres Fuhrparks abgestellt. Mr. Franklin Cook sprach erst, als Phil am Steuer saß und die Fiatbush Avenue in Richtung Brooklyn hinunterfuhr.
    »Sie sind überrascht, nicht wahr?« sagte er.
    »Daran bin ich bei Ihrem Verein gewöhnt«, gab ich zurück. »Ihr Name hätte mir wenig gesagt. Es gibt Tausende, die ihn tragen. Aber Sie sehen einem Mann sehr ähnlich, den wir genau zu kennen glauben.«
    Mr. Cook lächelte. »Sie meinen Benjamin?«
    »Ja.«
    »Er ist mein Stiefbruder. Wir haben zusammen Jura studiert. Dann trennten sich unsere Wege. Während ich beim CIA eintrat, wählte er ein einträglicheres Gewerbe.«
    »Anwalt der Unterwelt«, warf ich ein.
    »Das ist etwas sehr hart ausgedrückt, Mr. Cotton«, sagte er frostig. »Benjamin ist ein harmloser Junge. Möglich, daß seine Geschäfte nicht immer Ihre Billigung finden. Aber das ist nicht mein Job. Ich habe schon wertvolle Tips von ihm erhalten und werde mich auch in

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