Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3
auch keinen. Ragan mußte mich als G-man interessieren, zumal zur richtigen Zeit bei Mabel Ragan eine Sicherung durchbrannte.«
»Wahrscheinlich hat Gelbauge nachgeholfen und ihr etwas über ihren Mann geflüstert.«
»Genau, Phil. Und dann lief alles wie am Schnürchen. Ragan kommt in Schwierigkeiten, muß auf privater Ebene schnellstens handeln und wendet sich an… Lester Bowl. Ihn, Phil, halte ich für den Boß von Gruppe zwei. Er hat einen schlimmen Fehler gemacht. Er hat Haig auf mich gehetzt, einen seiner Leute. Er hat einen Agenten als Killer in einer anderen, viel privateren Sache benutzt. Natürlich konnte er nicht wissen, daß Haig mich nicht schafft. Trotzdem -diese Bequemlichkeit wird sein Fallstrick werden.«
»Auf der einen Seite also ein U-Boot mit einem Unbekannten, der Funksprüche absetzt. Ferner ein inzwischen Verstorbener namens Robby Cain, ein nicht Vorbestrafter, den wir Gelbauge nennen, und ein vierter, der bei Savannah Beach den Funkspruch entgegengenommen haben muß und wahrscheinlich der technische Leiter der OM-Aktion und für den Start und die Durchführung verantwortlich ist.«
»Richtig, Phil. Und auf der anderen Seite stehen Ragan, dessen Anwalt Bowl, der tote Haig, Pinter, und die drei vom Fußvolk.«
»Unsere Idee hat eine Menge für sich.«
»Und die nächsten Ziele sind: Den Fall Ragan klären - womit sicherlich schon die Gruppe Lester Bowl auffliegt. Viel mehr Schwierigkeiten kriegen wir bei der Gruppe Gelbauge. Denn das sind geriebene Burschen.«
»Du meinst, weil sie dich gleich erkannt haben?«
»Das war vielleicht ganz einfach, Phil. Aber Respekt vor dem Theater, das mir Gelbauge vorspielte. Er hetzt mich auf die anderen und lacht sich jedesmal halb tot dabei. Er muß tolle Zuträger haben. Denn er hat gewußt, daß mich Haig in der Mangel hatte. Was tut Gelbauge? Er bringt den Killer um, drückt mir die Waffe in die Hand, schickt mich hin und ruft die Konkurrenz an, um den inzwischen lästig und überflüssig gewordenen G-man Jerry Cotton entweder durch die Gegner beseitigen zu lassen… oder um einen Aufeinanderprall zwischen ihnen und mir zu inszenieren.«
»Unwahrscheinlich gerissen!«
»Seine Absicht, Phil, hat er in jedem Fall erreicht. Die Konkurrenz ist draußen. Ragan sitzt in der Tinte, Bowl muß mit Schwierigkeiten rechnen, und die drei anderen stehen weit oben auf unserer Fahndungsliste.«
»Ich frage mich nur«, sagte Phil, »warum Gelbauge nicht einfach beim CIA angerufen und die Adressen und Namen der Konkurrenz bekanntgegeben hat?«
»Das ist doch klar. Ursprünglich sollte sich alles ohne uns in der Unterwelt abspielen. Eine Gang killt die andere. Erst als Gelbauge merkte, daß ein G-man als Robby Cain auftauchte, machte er aus der Panne eine Tugend und zog so an den Fäden, daß ich - ohne es zu wissen - der Konkurrenz aufs Fell rückte.«
***
Phil ließ mich allein, und ich brauchte eine Stunde, bis ich Teddy in der Badewanne hatte. Er entwickelte ungeahnte Energie und sträubte sich dagegen, in einen anständigen vierbeinigen New Yorker verwandelt zu werden, für den man frohen Herzens die Hundesteuer bezahlt. Aber es half nichts. Er wurde geschrubbt und gebadet. Daß ich hinterher nasser war als er, tat meiner Tierliebe keinen Abbruch.
Während ich darüber nachdachte, ob ich sofort oder erst morgen in meine ständige Behausung zurückziehen sollte, kam Penny.
Sie hatte eine Flasche Whisky mitgebracht. Und für Teddy eine Packung Hundekuchen von der besten Sorte.
»Ich war inzwischen zweimal hier. Aber die Wohnung war verschlossen, Robby.«
»Ich heiße jetzt wieder Jerry.« Ich brachte ein klägliches Grinsen zustande und mich selbst vorsichtig in Sicherheit. »Du machst Spaß, nicht wahr?«
Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Penny, daß ich dich an der Nase herumführen mußte. Aber ich hatte keine andere Wahl.«
»Was heißt das?« Ihre Augen funkelten, als wolle .sie sich im nächsten Moment auf mich stürzen.
»Jerry Cotton - das bin ich wirklich. Der Privatdetektiv ist eine Erfindung. Ich bin G-man beim New Yorker FBI-Distrikt. Daß ich in diesem Haus als der Privatdetektiv Robby Cain auftrat, hängt mit einem sehr ernsten Fall zusammen. Eine Staatsaffäre. Dreimal wollte man mir inzwischen eine Freifahrkarte ins Jenseits verkaufen. Du siehst: Ich konnte auch dir nicht die Wahrheit sagen.«
»Ich glaube gar nichts mehr.«
»Aber diesmal ist es die Wahrheit. Ich kann mich ausweisen.« Phil hatte meinen FBI-Ausweis
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