Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
mitgebracht.
    Penny las so genau, als handele es sich um ein romantisches Gedicht.
    Wir standen in der Nähe des Fensters. Gewohnheitsmäßig wanderte mein Blick hinaus. Er glitt über die Fassade des gegenüberliegenden Hochhauses. In der nächsten Sekunde stutzte ich. Auf gleicher Höhe mit uns, also drüben im 14. Stock, war ein Fenster geöffnet und die Gardine ein Stückchen zur Seite gezogen. Sonnenstrahlen, die einen Spalt zwischen den abziehenden Wolken gefunden hatten, blinzelten in den Linsen eines auf uns gerichteten Fernglases.
    Lächelnd zog ich Penny zur Seite. »Wir werden von drüben beobachtet. Bleib im Schutz der Wand! Möglicherweise hat der Kerl nicht nur ein Fernglas.«
    Penny rührte sich nicht. Aber ihre langen Wimpern zitterten wie die nervösen Flügel eines Falters.
    »Ich bih gleich wieder da. Hab keine Angst!«
    Der pausenlos herüberglotzende Mann konnte nicht sehen, daß ich die Wohnung verließ. Ich hielt mich im toten Winkel. Inzwischen hatte ich mit bloßem Auge erkannt, wer sich da für uns interessierte. Es war der Untersetzte, dessen stechender Blick mir aufgefallen war, als ich heute morgen aus dem Lift trat.
    Unerkannt betrat ich das Haus. Die Wohnung lag an einem gelbausgelegten Flur, den man vor zwei Jahren das letztemal gelüftet hatte. Die dicke Luft trieb mir Schweiß auf die Stirn, und der Messingknopf der fraglichen Wohnungstür fühlte sich feucht an. Sie war unverschlossen - wie ich erwartet hatte. Alle vier Räume waren leer. Keine Spur von dem Untersetzten. Über die Straße konnte ich in meine Wohnung blicken.
    Ich fuhr wieder hinab. Wer war der Mann gewesen? Ein Agent? Wahrscheinlich, aber zu welcher Seite gehörte er? Zu Gelbauges oder zu Bowls Gruppe?
    ***
    Es war ein kleines muffiges Büro im Hauptquartier der Stadtpolizei. An der Wand hing ein Kalender mit Eselsohren und den Bildern eines großen Automobilkonzerns. Die kleinen Fenster ließen wenig Licht herein.
    Vier Personen in dem kleinen Büro waren fast zuviel. Nur Lieutenant Flight harmonierte mit dem Büro, denn er war klein und so schmal, daß man ihn von weitem für einen schmächtigen Halb-, wüchsigen hätte halten können.
    Vor dem Schreibtisch saß Paul Aston. Er mußte um die Fünfzig sein und war ziemlich groß. Sein Gesicht war grau und besät mit Bartstoppeln. Die kleinen Augen waren rotgerändert, das Haar verfilzt. Er war in übelriechende Lumpen gehüllt. Aston konnte weder lesen noch schreiben. Er war ein Wrack.
    Phil zündete sich eine Zigarette an. »Aston«, sagte Flight, »denken Sie daran, daß sie mit der Wahrheit am weitesten kommen!«
    Der Penner nickte.
    »Sie wissen«, fuhr der Lieutenant fort, »weswegen wir Sie festgenommen haben.«
    »Ja.«
    »Mrs. Mabel Ragan beschuldigt Sie, ihr Kind - ein Baby im Alter von acht Monaten - mit einer Schnur erdrosselt zu haben.«
    »Ist nicht wahr… Ich weiß gar nicht, wo die Wohnung…«
    »Gestatten Sie, Lieutenant«, mischte ich mich ein. Zu Aston gewandt, sagte ich: »Kennen Sie Howard Ragan?«
    Aston dachte lange nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »Kennen Sie den Rechtsanwalt Lester Bowl?«
    »Ja.«
    »Woher?«
    »Habe früher für ihn gearbeitet.«
    »Gearbeitet? Was?«
    »Unkraut gerupft in seinem Garten.«
    »Wo waren Sie an dem Nachmittag, als das Baby getötet wurde?«
    Aston zuckte die Schultern und sah mich aus verschleierten, kranken Augen demütig an. »Weiß nicht. Hatte Schnaps und…«
    »Wann haben Sie Bowl das letztemal gesehen?«
    »Weiß nicht. Das ist lange her.«
    Wir schwiegen eine Weile, dann sagte Flight: »Es wird an ihm hängenbleiben -wie man es auch dreht. Aber er hat alle Chancen, nicht verurteilt zu werden. Man wird ihn in eine Heilanstalt schicken.«
    »Wahrscheinlich das beste für ihn«, sagte Phil. »Aber hier, Lieutenant, geht es um die Gerechtigkeit. Wir glauben, daß er es nicht getan hat, es nicht gewesen sein kann.«
    Flight nickte. »Mr. Cotton hat mir die Zusammenhänge erklärt. Eine Teufelei - falls es stimmt. Aber über Aston kommen Sie nicht weiter.«
    Ich nickte. »Wir müssen uns an die Frau halten.«
    ***
    Als wir auf der Straße waren und uns in den Triumph quetschten, fragte Phil: »Fährst du noch mal in Ellwangers Wohnung?«
    »Ja. Ich hab’ was vor.«
    »Und das wäre?«
    »Als ich einzog, habe ich doch den Schraubenzieher gefunden. Du erinnerst dich? Zunächst habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Aber eben ist mir eine Idee gekommen.«
    »Da bin ich aber gespannt.« Mein Freund sah

Weitere Kostenlose Bücher