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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich skeptisch an, sagte aber nichts, bis ich die Wohnungstür aufschloß.
    »Du meinst, Jerry, die Brüder haben irgend etwas installiert?«
    »Bestimmt. Und Gelbauge war der Mechaniker. Deshalb hat er so gewalttätig reagiert, als ich zu früh kam und ihn überraschte.«
    Gemeinsam nahmen wir uns die Räume vor. Wir suchten jeden Handbreit am Boden, an der Decke und an den Wänden ab. Trotzdem hatten wir mehr als zwei Stunden erfolgloser Suche hinter uns, als mich Phil in die dunkelste Ecke des Wohnraumes rief.
    Die Wand dort war mit einem Bambusgitter bedeckt, an dem sich leicht pflegbare Kletterpflanzen emporrankten. Dahinter, in einer Vertiefung der Wand, waren Löcher, die von tief eingebohrten Schrauben herrührten. Mehrere Kabel- und Leitungsenden mündeten hier. Sie waren herausgerissen und nicht mehr isoliert.
    »Sieht ganz so aus, Jerry, als sei hier eine Art Miniaturfernsehkamfra eingebaut gewesen. Und die Kabel… Sieh mal! Sie laufen unter der Tapete nach unten. Hier am Rand der Wand hat man ein Loch durch den Boden gebohrt und dann wieder säuberlich zugegipst.« Wortlos ging ich zum Telefon. Ich nahm den Hörer ab und rief den Hausmeister an. »Pinky«, sagte ich, »wer hat die Wohnung unter mir?«
    »Mr. Adams hatte sie. Jetzt ist er ausgezogen.«
    »Wann?«
    »Heute.«
    »Wie sah er aus?«
    »Schwer zu beschreiben, Mr. Cain. Er war mittelgroß und kräftig, würde ich sagen.«
    »Wie alt?«
    »Vielleicht vierzig.«
    »Dickes Gesicht, Pinky? Schlaues Gesicht?«
    »Ja, genau.«
    »Wissen Sie zufällig, ob er ein Fernglas hatte?«
    »Das hatte er, Mr. Cain, ich weiß es genau. Als er auszog, hatte er ja nur seinen Koffer und die Tasche mit dem Fernglas. Er war ein komischer Kerl. Er hatte die Wohnung für einen ganzen Monat gemietet und nur ein paar Tage darin gewohnt.«
    »Okay, Pinky. Es wäre nett von Ihnen, mir nachher die Wohnung mal zu zeigen.«
    »Natürlich«, sagte er. Aber es klang befremdet. Offenbar wußte er nicht, was er von meinem seltsamen Wunsch halten sollte.
    Ich legte auf.
    Die ganze Zeit hatte mich eine Fernsehkamera beobachtet. Dann war der Kerl ausgezogen und hatte schnell noch mal vom gegenüberliegenden Haus einen Blick zu mir hereingeworfen.
    Die Leute nahmen mich verteufelt ernst. Das bewies der Einsatz der Technik. In mir stieg die Wut hoch. Ich hatte mich schön blamiert. Sie hatten mich wie einen ihrer Leute angesetzt und ausgenutzt. Jeden Augenblick war ich unter Kontrolle gewesen, und ich hatte von allem nichts bemerkt.
    »Mach nicht so ’n Gesicht«, sagte Phil. »Das kann jedem mal passieren.«
    »Ein G-man sollte besser aufpassen«, knurrte ich. Dann läutete das Telefon. Ob Gelbauge sich noch einmal meldete? Ich nahm den Hörer ab. »Hier Cain…«
    »Ich bin’s, Jerry.«
    »Ja, Chef?«
    »Eben«, sagte Mr. High, »habe ich Nachricht aus Chicago bekommen. Unsere Kollegen sind mit der Durchleuchtung von Robby Cains Privatleben fertig. Viel hat sich nicht ergeben - außer der interessanten Tatsache, daß der Detektiv eine Schwester hat.«
    »Eine Schwester… Wo?« fragte ich zurück.
    »Hier in New York. Sie arbeitet als Tänzerin im Black Rose. Es wird nichts schaden, wenn Sie das Mädchen unter die Lupe nehmen.«
    »Okay, Chef.«
    Ich legte auf und informierte Phil. »Das ist nichts für mich«, gähnte er. »Ich hau’ mich heute abend in die Falle. Wird Zeit, daß ich mal wieder ausschlafe.«
    »Und Mabel Ragan?«
    »Ich würde sagen, morgen früh.«
    »Gut, ich hole dich um acht Uhr ab.«
    ***
    Ich empfand Mitleid für die kleine Tänzerin. Sie war knabenhaft schlank und hatte dicke schwarze Zöpfe, die ihr bei jeder wilden Pirouette um den Kopf wirbelten. Der Nachtklub war brechend voll.
    Am Nebentisch beugte sich ein fetter Glatzkopf zu seiner Begleiterin. Dabei ließ er keinen Blick von der Gestalt auf der Tanzfläche. Ich hörte, wie er murmelte: »Gut, daß ich dich habe, Kleines. So was da würde mir nie Spaß machen.«
    Die Darbietung war zu Ende, der Beifall müde. Das Licht flammte auf. Huschend verschwand die Tänzerin hinter einem weinroten Vorhang im Hintergrund.
    Ich saß allein an einem winzigen Tisch, trank meinen Whisky aus und sah mich nach dem Kellner um. Aber er war nicht in der Nähe. Ich blätterte in einem Hausprospekt. Das Mädchen trat unter dem Namen Tanja auf. Tanja Cain. Als das Licht wieder verlöschte und der nächste Künstler auftrat, tippelte sie -eingehüllt in ihren weißseidenen Morgenmantel - herbei, um in der Garderobe zu

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