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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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murmelte meinen Namen. Eine Männerstimme, es war nicht die des Nachtportiers, sagte: »Für Sie, Mr. Cotton. Ich stelle durch.« Sofort darauf hörte ich ein seltsames Trommeln. Es klang wie Regen auf dem Dach einer Telefonzelle. Vermutlich war es das auch.
    »Cotton?« Es war eine Männerstimme. Geschmeidig und wohlklingend. Nicht unsympathisch.
    »Ja.«
    »Ich heiße Martin Ellwanger. Ich nehme an, Sie wissen, wer ich bin. Inzwischen habe ich auch herausbekommen, wer Sie sind. Dreimal dürfen Sie raten, von wem…«
    Meine Hand umklammerte den Hörer, daß das Bakelit knackte. Dieser verdammte Mörder. Er hatte Tanja Cain umgebracht und sicherlich auch noch andere auf dem Gewissen. Er war der Chef einer Agentengruppe, die Lester Bowl und seine Gruppe bekriegte; Ellwanger war gefährlich und hinterhältig. Gelbauge, der mich in New York für dumm verkauft hatte, gehörte zu seinen Leuten. Und jetzt rief er mich an. Er wußte, wer ich war.
    »Hallo, Cotton, sind Sie noch da?«
    »Hören Sie genau zu, Ellwanger«, flüsterte ich. »Wenn Sie Penny auch nur ein Haar krüm…«
    »Sie haben also kapiert«, unterbrach er mich, »aber Sie sollten jetzt keine Bedingungen stellen. Ich sitze am Drücker. Sie werden tun, was ich sage. Sonst schicke ich Ihnen Miß Warden stückweise. Denken Sie daran, bevor Sie Drohungen ausstoßen.«
    Ich biß mir auf die Lippen und atmete langsam. Er hatte recht. Mit Penny als Geisel hatte er mich in der Hand.
    »Was wollen Sie?« fragte ich.
    »Ich schlage Ihnen einen Tausch vor: Claar gegen Miß Warden.«
    Ich sagte: »Sie wissen, daß es nicht geht. Niemals würden die USA einen ihrer fähigsten Wissenschaftler verschachern.«
    »Das ist keine gute Reklame für die westliche Großmacht, Mr. Cotton. Wegen der Sturheit einiger Bonzen wird ein junges Mädchen ins Gras beißen müssen.«
    »Wenn Penny stirbt, dann nicht wegen der Sturheit einiger Bonzen, wie Sie es nennen, sondern weil Sie, Ellwanger, ein schmieriger Ganove sind — und ein Mörder.« Mir lief der Schweiß übers Gesicht. Ich spürte, daß ich mich nicht länger beherrschen konnte. »Hören Sie zu, Ellwanger! Merken Sie sich genau, was ich Ihnen sage. Ich werde Ihren Vorschlag weitergeben. An die zuständigen Leute. Ich weiß nicht, wie man entscheiden wird. Aber nach allen Erfahrungen ist ein derartiges Geschäft nicht drin. Ich weiß, wozu Sie fähig sind, Ellwanger. Tanja Cain ist in meinen Armen gestorben. Aber ich sage Ihnen, wenn Sie Ihre Drohung wahr machen… wenn Sie Penny etwas antun… dann, Ellwanger, das schwöre ich Ihnen beim Andenken an meine Mutter, werde ich Sie jagen. Und ich werde Sie finden. Und dann gnade Ihnen Gott!«
    Ein leises, fast sympathisches Lachen drang durch den Hörer.
    »Ich glaube, Cotton, Miß Warden ist ein Glücksgriff für mich. Es hört sich fast so an, als seien Sie in das Mädchen verliebt. Um so besser. Sie werden sich bestimmt Mühe geben, meine Wünsche zu erfüllen. Es sind nur zwei: Claar gegen Miß Warden. Und… Moment mal!« Ich hörte, wie er mit den Fingern schnippte. »Da fällt mir etwas Großartiges ein, Cotton. Eine ganz sichere Methode, um Miß Warden zu retten. Es erfordert allerdings, daß Sie eine Menge Zivilcourage aufbringen.«
    Bevor er weitersprach, wußte ich, was er meinte.
    »Sie sagten eben, Cotton, daß Sie meinen Vorschlag weitergeben wollen. Das ist doch Unsinn. Sie wollen Miß Warden retten, und ich verspreche Ihnen, das Mädchen unbeschadet zurückzugeben, sobald ich Claar habe. Warum wollen wir das Geschäft nicht unter uns abwickeln? Ich habe Leute in Fort Lauderdale, die Augen und Ohren offenhalten. Daher weiß ich, daß Sie Claar heute nacht befreit haben. Bringen Sie ihn mir!«
    »Sie sind wahnsinnig.«
    »Nicht doch! Denken Sie erst mal über meinen Vorschlag nach. Moment, ich gebe Ihnen eine kleine Gedächtnisstütze.« Ich hörte, wie er an irgendeinem Gegenstand herumfummelte. Es knackte. Dann hörte ich das Surren einer Tonbandspule. »Ich habe ein kleines Diktiergerät bei mir, Cotton. In weiser Voraussicht. Ich habe ein bißchen Gesang aufgenommen. Ihre Freundin ist die Künstlerin. Hören Sie!«
    Für Sekunden war nur das Geräusch der Spule zu vernehmen. Dann hörte ich Pennys Stimme: »… Nein! Bitte! Bitte nicht! Bitte, tun Sie’s nicht!« Ihre Stimme klang aufgeregt und ängstlich.
    Im nächsten Moment kreischte Penny. Laut, schrill, wie in Todesangst. Es hörte sich entsetzlich an. Ich spürte, wie sich meine Kopfhaut wie unter einer

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