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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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hören.
    Ich schloß mein Zimmer auf und ging zum Telefon. Als der Portier sich meldete, verlangte ich Penny.
    »Augenblick, Sir«, sagte der Neger. »Ich verbinde.«
    Ich wartete. Die Leitung war tot. Dann erklang ein Tuten. Dann knackte es. Wieder war die Leitung tot. Nach mehr als einer Minute drang plötzlich die Stimme des Portiers durch den Hörer: »Bedaure, Sir, die Dame meldet sich nicht.«
    »Danke!« Ich legte auf.
    Vielleicht, sagte ich mir, hat ihr der Arzt ein sehr starkes Schlafmittel gegeben. Aber — ich war unruhig. Ich ging zur Balkontür,'öffnete sie und trat hinaus in den neblig-kalten Morgen. Es waren nur zwei Schritte bis zu der Tür, die in Pennys Zimmer führte. Der breite Balkon lief rings um das Stockwerk.
    Als erstes sah ich die Splitter. Sie lagen auf den bunten Platten des Balkonbodens und konnten nur von Pennys Tür stammen. Ich machte noch einen Schritt. Und jetzt sah ich auch, was los war.
    In Hüfthöhe, neben der Türverriegelung, war die Scheibe eingedrückt. Ein paar breite Klebest reifen waren kreuz und quer über das Glas gespannt. Sie hatten verhindert, daß große Stücke klirrend zu Boden fielen. Jetzt hielten sie einen langen dolchförmigen Splitter. Der Wind bewegte die Streifen. Sanft schaukelnd schwang der Splitter vor und zurück.
    Ich stand vor der Balkontür. Mein Blut war wie Eis. Lähmende Übelkeit stieg aus dem Magen empor. Meine Stirn wurde feucht. Für einen Moment stützte ich mich gegen die Hauswand. Ich war so mutlos, daß ich hätte umkippen können.
    Sekundenlang zögerte ich. Was war mit Penny geschehen? Welcher Anblick würde mich empfangen, wenn ich in ihr Zimmer trat? Wer war hier eingedrungen?
    Die Tür war angelehnt. Ich schob sie auf. Graues Tageslicht kroch vor mir her in das Zimmer. Es war kühl.
    Das Bett war leer. Ein paar Kleidungs- und Wäschestücke, die Penny auf den Stuhl gehängt hatte, fehlten. Aber Strümpfe, Morgenmantel und der schwarze Blazer waren noch da.
    Wie betäubt ging ich durch den Raum. Ziellos, unfähig, einen Gedanken zu fassen, starrte ich in jede Ecke. Die Tür, die zum Gang führte, war von innen verschlossen. Der Schlüssel steckte.
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen. Kampfspuren konnte ich nicht entdecken. Trotzdem wußte ich, daß irgend jemand Penny mitgenommen hatte. Aber warum?
    Ich stand auf und ging durch die Balkontür hinaus. Als ich im Freien war, klatschten mir Regentropfen ins Gesicht.
    In meinem Zimmer griff ich zum Telefon und ließ mich mit dem FBI-Büro verbinden. Der junge Kollege, mit dem ich vor einer halben Stunde gesprochen hatte, war am Apparat.
    »Hier ist Cotton«, sagte ich. »Schon was von Players gehört?«
    »Nichts. Aber wenn alles geklappt hat, muß er bald zurück sein.«
    »Meine Kollegin ist verschwunden. Jemand hat die Balkontür ihres Zimmers auf gebrochen.«
    Sekundenlang war es still in der Leitung. Dann hörte ich, wie er einen Fluch murmelte.
    »Ich muß wissen«, sagte ich, »wer es gewesen sein kann. In Frage kommen nur Bowl und seine Leute oder die Ellwanger-Gruppe, falls die schon hier ist…«
    »Glauben Sie, daß die noch in New York stecken?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte ich. »Ich bin entsetzlich müde. Ich weiß überhaupt nichts mehr.«
    »Sobald Players zurück ist, ruft er sie an.«
    »Ja, ich warte.«
    Ich drückte auf die Gabel und ließ sie dann hochschnellen. Als sich der Portier meldete, sagte ich: »Schicken Sie mir sofort eine Kanne Mokka aufs Zimmer.«
    Ich legte auf, zog mich aus und ging ins Bad. Unter der Dusche ließ ich eisiges Wasser auf mich herabrauschen. Ich fror entsetzlich, aber ich hoffte, daß ich davon wieder munter wurde. Nachdem ich mich abgetrocknet und wieder angezogen hatte, waren meine Glieder bleischwer. Ich fror immer noch. Dann klopfte es, und ein Boy brachte den Mokka. Ich setzte mich an den Tisch und trank die Kanne leer. Bald spürte ich mein Herz hämmern, aber das Gehirn blieb leer und müde. Irgendwann gegen acht Uhr morgens schlief ich ein.
    ***
    Ich weiß nicht, was mich geweckt hatte. Ich schrak hoch, schlug die Augen auf und fühlte einen stechenden Schmerz im Kopf. Für einen Moment starrte ich in das Zimmer, ohne mich entsinnen zu können. Dahn sah ich die Mokkakanne, das Telefon und die Balkontür, gegen die der Regen wie eine Sturzflut platschte. Ich blieb sitzen. Mir war elend. Dann klingelte das Telefon.
    Obwohl ich darauf gewartet hatte, ging mir der schrille Laut auf die Nerven. Ich Aahm den Hörer ans Ohr und

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