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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Denn er hätte sofort geschossen — und mich auch getroffen. Außerdem ließen Bowl und Jane kein Auge von uns.
    Sie standen vor der Baracke und starrten herüber. Die Frau rieb sich mit der Hand über Arme und Schultern. Offenbar juckte der Sonnenbrand.
    »Noch ein paar Schritte«, sagte ich zu Penny. »Gleich haben wir es geschafft.«
    Taumelnd setzte sie sich in Bewegung. Wir erreichten die innere Mauer. Nur noch ein kleiner Sprung auf den festgestampften Boden, und die Schlangengefahr war zunächst einmal gebannt. Dafür erwarteten uns andere Bestien.
    Bowl deutete auf die Barackentür. »Hinein mit euch!«
    Es war ein großer, mit billigen Teppichen ausgelegter Raum. An den Holzwänden standen ein paar ausgediente Möbel. Schwer hing die Luft unter der niedrigen Decke. Unter dem freien Himmel, war die Luft, trotz der Ausdünstung der Schlangen, zu ertragen. Hier drin dagegen blieb einem fast der Atem weg. In den Ecken und Bretterspalten vermeinte ich ein Huschen und Krabbeln wahrzunehmen. Ich dachte an Schlangen, die sich vielleicht über die innere Mauer hinübergewunden hatten. Die Bude war denkbar ungemütlich.
    Hinter uns drängten Bowl und die Frau herein. Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie der feiste Anwalt den nackten Arm der Frau streichelte. Das also, dachte ich, verbindet die beiden.
    »Setzt euch auf die Couch«, befahl der Blonde.
    Wir gehorchten.
    Er benahm sich wie ein Profi, der nicht zum ersten Mal Leute mit der Pistole herumscheuchte. Ständig ließ er eine gewisse Entfernung zwischen sich und mir. Ohne Unterlaß glotzte mich die dunkle Mündung an.
    Penny sank auf der Couch wie ein Häufchen Elend zusammen. »Seht ihr nicht, daß sie einen Arzt braucht«, sagte ich zu Bowl. »Sie ist immerhin eine Frau. Man muß schon ein ziemliches Miststück sein, um sie zu schlagen.«
    »Meinst du mich damit?« fragte der Blonde. Drohend kam er einen halben Schritt näher.
    »Steck deine Pistole weg«, sagte ich, »und ich erkläre dir, wie es gemeint ist.«
    Ruhig wandte sich der Blonde an Bowl: »Wenn wir mit ihm fertig sind, Chef, überlassen Sie ihn mir, klar?«
    Bowl antwortete nicht. Er zog sich einen der Stühle heran, setzte sich rittlings darauf und musterte mich unverwandt.
    Die Frau zeigte nicht mehr viel Interesse für uns. Sie strich leichtfüßig und lautlos wie eine Katze durch den Raum, öffnete ab und zu eine Schublade oder eine Schranktür, schaute neugierig hinein und verriet dadurch, daß sie hier in fremder Umgebung war.
    Der Blonde lehnte neben der Tür an der Wand. Er betrachtete Penny. Dabei trat ein gieriger Glanz in seine Augen, der mir Sorge machte.
    »Daß du bei uns mitspielen willst«, sagte Bowl, »ist eigentlich recht schlau von dir. Aber wer hier Partner werden will, muß etwas mitbringen, das sein Einsteigen rechtfertigt.«
    Ich wußte, worauf er hinauswollte. Aber ich schwieg.
    »Du hast für unsere Konkurrenz gearbeitet«, fuhr er fort. »Du hast einen meiner Leute getötet. Das allein reicht, um dich hier im Sumpf verfaulen zu lassen.«
    Ich überlegte. Sollte ich ihm sagen, daß nicht ich seinen Killer John Haig erschossen hatte, sondern daß dieser Mord auf das Konto des gelbhäutigen Burschen ging, der mich hatte für dumm verkaufen wollen? Ich beschloß, noch darüber zu schweigen.
    »Aber«, ließ sich Bowl wieder vernehmen, »wenn du ein paar gute Informationen mitbringst, bist du willkommen.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Wer ist dein Chef?«
    Natürlich wußte er das. Aber er stellte die Frage, um meine Glaubwürdigkeit zu prüfen. Hoffentlich reichten meine Informationen über Ellwangers Gruppe aus, um mich nicht mit falschen oder mit Antworten, die ich schuldig blieb, verdächtig zu machen.
    »Ellwanger«, sagte ich. »Martin Ellwanger.«
    »Wer gehört noch dazu?«
    »Einer, den ich Gelbauge nenne. Seinen wirklichen Namen kenne ich nicht.« Das entsprach der Wahrheit. »Außerdem kommandiert Ellwanger einen Unbekannten, der irgendwo in der Nähe von Savannah Beach eingesetzt ist.« Auch das war nicht gelogen.
    »Wo ist Ellwanger jetzt?«
    »In New York.« Davon war ich allerdings nicht überzeugt. Sicherlich hatte Mr. High inzwischen dafür gesorgt, daß die Öffentlichkeit durch Presse und Fernsehen von der Entführung des Radar-Spezialisten John Claar aus Fort Lauderdale erfahren hatte. Damit war auch Ellwanger informiert. Wie ich den Mann einschätzte, würde er sofort folgern, daß die Konkurrenz vor ihm zugeschlagen habe. Wahrscheinlich war er

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