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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie zog ein Instrument hervor, das ich im ersten Moment für eine lange Nadel hielt. Dann erkannte ich, was es war: ein Schraubenzieher mit einem Griff aus gelber Plastikmasse.
    »Ich brauche deine Haut nur zu ritzen«, zischte der Blonde. »Die Spitze ist in Gift getaucht. Ein Schlangengift, an dem du innerhalb einer Minute stirbst.«
    Obwohl ihn seine Wut fast umbrachte, bewegte er sich vorsichtig. Ich wich etwas zur Seite aus, bis einer der wackligen Stühle in Reichweite war.
    Das Aufblitzen in Myers Augen verriet den Angriff. Während er seine Hand florettartig auf mich zuschnellen ließ, packte ich einen Stuhl. Von unten schmetterte ich ihn gegen seinen Arm. Pfeilschnell flog das Mordinstrument gegen die Decke und fiel dann zu Boden. Wie ein tollwütiger Hund sprang der Blonde mich nun an. Ehe ich ausweichen konnte, krallten sich seine Finger um meinen Hals.
    Ich senkte den Kopf und rammte meinen Schädel in sein Gesicht. Gleichzeitig stieß ich die gefalteten Hände zwischen seinen Unterarmen hindurch nach oben und sprengte den Würgegriff.
    Myer taumelte zurück. Aus seiner Nase sickerte Blut. Aber er wollte nicht aufgeben. Wieder warf er sich auf mich. Ich stoppte ihn mit meiner Linken und ließ sofort meine rechte Faust folgen. Ich traf Myer voll am Kinn. Wie von einer Axt getroffen, stürzte der Mann zu Boden und blieb dort reglos liegen.
    Bowl starrte mich mit offenem Mund an. In dem Blick von Jane Field las ich so etwas wie Bewunderung. Sie begann sich für mich zu interessieren.
    Ich bückte mich und hob die Pistole auf. Es war ein spanisches Modell. Eine »Star« mit Leichtmetallgriffstück, Kal. 9 rnm Parabellum. Ich schob die Waffe in meine Hosentasche und bückte mich noch einmal. Der Schraubenzieher war federleicht. Durchs geöffnete Fenster warf ich ihn hinaus. Er landete weit draußen in der Schlangengrube. Von dort würde ihn so schnell niemand zurückholen.
    Ich drehte mich zu Penny um. Sie hatte sich wieder auf die Couch gesetzt und sah ein bißchen frischer aus.
    »Großartig — wie Sie das machen«, quetschte Bowl hervor. »Ich freue mich, daß Sie jetzt bei uns sind.«
    »Ich hoffe«, sagte ich, »damit ist ein für allemal geklärt, wer sich um das Mädchen kümmert.«
    »Natürlich«, versicherte Bowl eilig. »Es tut Carter ganz gut, daß er mal eine Abreibung bekommen hat. Aber — geben Sie ihm seine Pistole zurück. Sonst fühlt er sich nicht wohl.«
    »Ich behalte die Waffe. Und sollte er sich noch einmal mit mir anlegen, können Sie ihn aüi die Verlustliste setzen.«
    Ich ging zur Tür, wobei ich um den Blonden einen Bogen machte.
    Draußen flimmerte die Luft. Fast senkrecht über den Everglades stand die erbarmungslose Sonne. Libellen sirrten an mir vorüber. Irgendwo im Schilf schrie kläglich ein Vogel. Es war ein Hilferuf, der in der nächsten Sekunde unter dem tödlichen Biß einer Schlange, eines Alligators oder eines anderen Raubtieres verstummte.
    »Sie haben bestimmt nichts dagegen«, sagte ich, »wenn ich mich hier ein bißchen umsehe.« Ich sah Bowl an. Er nickte.
    »Komm, Penny.«
    Sie stand auf, und wir verließen die Baracke.
    Die ganze Bude schien aus nebeneinandergestellten Schachteln zu bestehen. Es gab auf dieser Seite fünf weitere Türen. Ich öffnete sie alle und blickte in unterschiedlich eingerichtete Räume. In einem konnte man kochen, der letzte war beinahe komfortabel. Aber es hielt sich niemand darin auf. Keine Spur von Claar. Kein Hinweis auf die Dawsons. Myer hatte diesen Namen vorhin genannt. Was das für Leute waren? Sicherlich würde ich es bald erfahren.
    Als wir außer Hörweite waren, flüsterte Penny: »Das war gut, Jerry.«
    »Großartig warst du! Dein Trick hat mir eine Chance verschafft. Ohne ihn hätte er mich erschossen.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir bleiben hier und spielen mit, bis wir wissen, wo Claar steckt.«
    »Ich dachte, er wäre schon hier.«
    »Das habe ich auch vermutet. Bestimmt bringen sie ihn noch. Vielleicht ist das die Aufgabe der Dawsons.«
    »Das sind neue Figuren in diesem Spiel, Jerry.«
    »Wahrscheinlich. Allerdings weiß man nie genau, ob nicht plötzlich ein bekanntes Gesicht auf taucht.«
    Wir umrundeten die Baracke. Auf der Rückseite gab es Fenster. Je zwei gehörten zu den größeren Räumen. Die kleineren hatten nur je ein Fenster.
    Nach unserem Rundgang traten wir wieder in die Baracke ein.
    Bowl und die Frau hatten den Blonden auf die Couch gehoben. Er war aufgewacht, aber der Blick und der

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