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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

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sein.
    »Es hat sich also noch jemand hier aufgehalten. Vielleicht hat er mit dem Brand nichts zu tun. So etwas soll es ja geben.«
    »Optimist«, sagte Phil.
    »Im Gegenteil, ich möchte mich nicht in etwas verrennen. Wenn der Fahrer des zweiten Fahrzeugs unmittelbar an dem Brand beteiligt war, haben wir es außerdem mit einem Mord zu tun. Oder bist du anderer Meinung?«
    »Ich möchte erst wissen, wer der Tote ist.«
    »Das möchte ich auch. Allerdings werden wir uns da noch einige Zeit gedulden müssen, und der Mörder — sofern es einen 'gibt — ist inzwischen verschwunden. Nein, Phil, auch auf die Gefahr hin, einem Phantom nachzujagen, sollten wir die Verfolgung des zweiten Autofahrers aufnehmen.«
    »Ohne Anhaltspunkte? Ohne die geringste Spur?«
    »Es gibt Spuren, wir müssen sie nur suchen.«
    »Sollen wir hier im Sand buddeln?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Stellen wir eine Theorie auf. Für mich gibt es im Augenblick zwei Möglichkeiten. Einmal: Die Leiche im Blockhaus ist Alfred Winslaw, dann sollten wir nach ihm suchen, dann saß er nämlich in dem zweiten Wagen, dessen Spuren wir eben gefunden haben.«
    »Das ist eine sehr vage Theorie«, meinte Phil skeptisch. Ich konnte ihm nur mit der Gegenfrage kommen: »Weißt du eine bessere?«
    Er wußte keine.
    Wir gingen zu den Feuerwehrleuten zurück, die noch immer damit beschäftigt waren, den Brandherd durch Erde und Sand von den Bäumen zu isolieren.
    Bei den Mannschaftswagen nahm bereits die City Police von Harrison ihre Ermittlungen auf.
    Der Einsatzleiter der Feuerwehr hatte den Lieutenant auf uns aufmerksam gemacht. Er glaubte, sich für die Verspätung bei uns entschuldigen zu müssen.
    »Wir nahmen eben die Verfolgung eines Wagens auf, der auf dem Highway Unfallflucht begangen hat, als uns die Nachricht von dem Brand erreichte. Unsere County-Station ist schwach besetzt.«
    Mich interessierte der Unfall, weil er fast genau zu der Zeit passierte, als der Brand ausbrach. »Können Sie mir darüber etwas mehr sagen? Was war es für ein Wagen? Wie viele Leute saßen im Auto?«
    »Ich kenne den Vorfall nur von Zeugenaussagen«, antwortete der Lieutenant. »Danach fuhr der Unfallflüchtige einen Thunderbird. Außer ihm war niemand im Wagen. Selbstverständlich sind die umliegenden Stationen sofort verständigt worden. Wir werden ihn finden.«
    Davon war ich nicht überzeugt. Phil anscheinend auch nicht, denn er blickte mich zweifelnd an.
    »Und was ist passiert?«
    »Nichts Besonderes. Der Mann hat einen Begrenzungsstein umgefahren und bei dem Schleudervorgang ein dort parkendes Auto beschädigt. Eigentlich eine Bagatelle, gar kein Grund, Unfallflucht zu begehen.«
    Der Vorgang paßte in meine Theorie. Jeder vernünftige Autofahrer hätte angehalten. Nur einer, der um jeden Preis eine Begegnung mit der Polizei vermeiden wollte, hätte so gehandelt.
    Obwohl der Ausgang der Untersuchungen am Brandort für uns äußerst wichtig war, schlug ich Phil vor, hinter dem Flüchtigen herzufahren.
    »Du hast recht«, sagte er. »Das ist im Augenblick eine echte Chance, obwohl wir nicht wissen, wer den Thunderbird fährt.«
    »Vielleicht ein Brandstifter und Mörder«, sagte ich und ging zu meinem Wagen.
    ***
    Alfred Winslaw verkrampfte die Hände um das Steuerrad. »So eine verdammte Schweinerei«, fluchte er. »Ausgerechnet jetzt muß das passieren.«
    Ihm war klar, daß er das Fahrzeug so schnell wie möglich wechseln mußte. Der rechte Kotflügel war eingebeult, die Lampe war zertrümmert.
    Wie eine Schnur zog sich der Highway zum Horizont. Es war ausgeschlossen, nach New York durchzukommen und den Flugplatz zu erreichen. Winslaw mußte seine Pläne ändern.
    Er drosselte das Tempo und bog kurz vor der nächsten Ortschaft von der Straße ab. Bis jetzt war alles glatt gegangen. Wie lange noch?
    Er lenkte den Thunderbird hinter eine Feldscheune, nahm die Aktentasche heraus und machte sich zu Fuß auf den Weg. Die Koffer wollte er vielleicht später nachholen.
    Gleich am Ortseingang befand sich eine Tankstelle mit einer Reparaturwerkstatt. Es war ein kleiner Betrieb. Der Besitzer war gleichzeitig Tankwart und Mechaniker.
    »Hallo!« grüßte Winslaw unbefangen. »Ich möchte einen Wagen mieten.«
    »Sorry, Sir«, sagte der Mann, »darauf sind wir hier nicht eingerichtet.«
    Winslaw nagte an der Unterlippe. Er mußte fort, so schnell wie möglich. Ein öffentliches Verkehrsmittel zu benutzen war viel zu gefährlich.
    »Ich bin in einer verdammten Klemme. Ich hatte mich

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