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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit einem Kollegen verabredet, und jetzt ist er nicht gekommen. Ich kann doch nicht den ganzen Weg bis zur nächsten Bahnstation zu Fuß gehen.«
    Mr. Müller, der Tankstellenbesitzer, schob die kurze Stummelpfeife von einem Mundwinkel zum anderen. »Ich kann Sie hinfahren, das macht zehn Dollar, wenn es Ihnen nicht zu teuer ist.«
    Dieser Ausweg paßte Winslaw nicht ins Konzept. Trotzdem fragte er: »Und wann geht der nächste Zug?«
    »So in zwei Stunden. Es ist eine Nebenstrecke, die nicht oft befahren wird.«
    »Ausgeschlossen, um diese Zeit muß ich längst in New York sein.«
    »Hm, es gibt noch eine andere Möglichkeit, wenn Sie zweihundert Dollar übrig haben.«
    »Reden Sie schon, Mann!«
    »In der Garage steht ein Pontiac, fahrbereit. Es ist nicht mehr der jüngste, aber Motor, Reifen und Getriebe sind in Ordnung.«
    Winslaw zwang sich zur Ruhe. Das war die Chance! Besser hätte er es nicht treffen können.
    »Ich kann mir den Wagen ja mal ansehen«, sagte er gleichmütig. Er war entschlossen, den Wagen zu kaufen, auch wenn er 1000 Dollar gekostet hätte.
    Mr. Müller schob das Garagentor auf. Es war ein dunkelblauer Wagen. Vielleicht fünf Jahre alt. Über dem Lack, der an vielen Stellen durchgerostet war, lag eine dicke Staubschicht.
    »Fährt der auch wirklich?« vergewisserte sich Winslaw.
    Müller setzte sich hinter das Steuerrad, schaltete die Zündung ein und startete. Nach zweimaligem Versuch sprang der Motor an.
    »Zufrieden, Sir? Er schnurrt wie ein Kätzchen!«
    »Okay, ich nehme ihn. Tanken sie ihn voll.«
    Während Müller den Wagen aus der Garage fuhr, holte Winslaw ein Dollarpäckchen aus der Tasche. Wieder war alles gutgegangen. Niemand ließ sich blicken, der ihm gefährlich werden konnte.
    Endlich war der Pontiac vollgetankt. Winslaw erhielt die Papiere und bezahlte.
    »Sie müssen die Versicherung erneuern«, rief ihm Müller nach. »Ich möchte keine Schwierigkeiten bekommen.«
    Winslaw fuhr sofort zur Feldscheune, lud die Koffer um und fuhr auf den Highway zurück. Er wollte versuchen, nach New York durchzukommen.
    Er hatte die Ortschaft rechts hinter Sich gelassen und war ungefähr acht Meilen gefahren, als er ein Stück voraus auf der Straße eine dunkle Menschentraube entdeckte.
    »Verdammt, Polizei!« Er konnte es nicht wagen, die Sperre zu passieren. Das Risiko war viel zu groß.
    Zum zweitenmal mußte er von der Straße herunter, und diesmal ging es nicht so gut. Er sah den Graben viel zu spät. Obwohl er stark bremste, rutschte er mit den Vorderrädern in die tiefe Rinne. Alle Bemühungen, selbst herauszukommen, schlugen fehl.
    Er stieg aus und blickte sich um. Ein Streifenwagen der Highway Police stoppte am Straßenrand.
    »Jetzt ist es aus«, murmelte er.
    ***
    Ich schätzte den Vorsprung des Thunderbird-Fahrers auf ein bis zwei Stunden. Das konnte für ihn genügen. Allerdings war es ausgeschlossen, daß er die Sperren passiert hatte. Er mußte abgebogen sein, wenn er durchkommen wollte.
    In jeder Ortschaft hielten wir an. Zweimal erhielten wir die Auskunft, daß ein Wagen, wie wir ihn beschrieben hatten, vorbeigekommen war.
    In der dritten Ortschaft — sie lag rechts vom Highway — erhielten wir von der nächsten Straßensperre über Funk die Nachricht, daß der Thunderbird nicht aufgetaucht war.
    »Was machen wir nun?« fragte Phil. »Er kann sich nicht in Luft aufgelöst haben.«
    »Das nicht, alter Junge. Also suchen wir ihn.«
    »Optimist!«
    Ich nickte. »Nur so geht’s, Phil. Wir müssen es allein schaffen. Wir können nicht Großalarm auslösen, wenn wir nicht wissen, wen wir eigentlich jagen.«
    »Einen Mörder!«
    »Vielleicht, aber wer ist es? Winslaw, Fleming oder ein dritter, vierter, von dem wir überhaupt nichts wissen? Vielleicht ist es Winslaws Leiche, die in dem Blockhaus gefunden wurde?«
    Wir fuhren bis zum Ortseingang.
    An der Tankstelle hielten wir.
    »Sind Sie der Besitzer?« rief Phil zu dem Mann' hinüber, der gerade einen Reifen von einem Lastwagen abmontierte.
    »Ja, was kann ich für Sie tun?«
    »Ist hier einer mit einem Thunderbird vorbeigekommen? Er muß eingebeult gewesen sein. Der Scheinwerfer war zersplittert.«
    »Unfall?«
    »Ja.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Seit zwei Stunden ist hier niemand vorbeigekommen. Sorry, Mister, ich hätte Ihnen gern geholfen.«
    Ich wollte gerade wieder starten, als es Phil einfiel, daß unsere Zigaretten zu Ende gingen.
    »Haben Sie etwas Rauchbares auf Lager?« rief er hinüber.
    »Keine große

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