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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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herbe Enttäuschung eines verpfuschten Lebens.
    Die Prüfung schien nicht zu.ihrer Zufriedenheit ausgefallen zu sein. Ihr Blick wurde aufmerksam. Ein lustloses Lächeln umspielte flüchtig ihre Lippen. Dann, nach einem Blick, der ihre ganze Verachtung offenbarte, fragte sie geringschätzig: »Sie halten sich wohl für eine ganz besondere Klasse Mann, was? Sie sind nicht besser als die anderen! Ihr seid alle gleich!« Streitsüchtig starrte sie mir ins Gesicht.
    »Es ist schon gut«, murmelte ich einschränkend. Ich konnte es mir nicht leisten, daß jemand auf uns aufmerksam wurde, aber sie war nicht zu bremsen. Sie wollte ihren Zank.
    »Ach, Sie kluges Kerlchen! Es ist schon gut!« äffte sie mir nach.
    »Das ist mir tatsächlich entgangen«, lächelte ich versöhnlich.
    »Habe ich es nicht gesagt: Er ist ein ganz Kluger!« plärrte das Mädchen unangenehm laut. »Schmeiß diesen Kerl ’raus, Felix! Ich kann diese Typen nicht ausstehen!« Damit wandte sie mir ostentativ den Rücken zu.
    »Machen Sie sich nichts daraus, Sir«, lenkte der Barmann ein. »Sie ist schon immer ein bißchen verrückt gewesen.«
    Felix kam nicht mehr dazu, mir aufzuzählen, mit welchen Vorzügen meine blonde Nachbarin noch ausgestattet war, denn in diesem Moment wurden wir durch einen jungen Mann unterbrochen. Er trug eine Beatle-Frisur. In seinem Mundwinkel klebte eine Zigarette, hinter der er hervorknautschte: »Felix, ein Mr. Mackenzie wird am Telefon verlangt. Kennst du ihn?«
    »Das bin ich!« sagte ich und rutschte von meinem Hocker. Der Beatle musterte mich vom Scheitel bis zur Sohle, ehe er sich bequemte, mit aufreizender Langsamkeit auf die Sprechzelle zu deuten, die sich im Hintergrund des Drugstores befand.
    »Da lang, Mister!« Der Knabe stellte den Kopf schräg, um dem Rauch seiner Zigarette zu entgehen, versenkte seine Hände in die Taschen seines schmierigen Jacketts und sah mich lauernd an.
    Um ein Haar hätte er seinen Glimmstengel verschluckt, als ich mich an ihm vorbeidrückte. Wie hätte er auch ahnen sollen, daß ich den Weg über seine Fußspitzen nehmen würde. Sein einfältiges Gesicht wurde kalkig.
    »Nur ruhig, mein Freund«, sagte ich und schob ihn zur Seite. »Vielleicht später!« Der Bursche war tatsächlich so größenwahnsinnig zu versuchen, sich mit mir anzulegen.
    Als ich das Telefon erreicht hatte, war er von dem Mädchen so weit gezähmt worden, daß er sich von ihr den Pomaden-Mop tätscheln ließ. Ein treuherziger Bernhardiner hätte sie nicht ergreifender anhimmeln können.
    »Mackenzie!« meldete ich mich und lauschte gespannt in den Hörer. Es war die Weiche Stimme Lazaros.
    »Shibell«, sagte er, »Sie werden jetzt den Drugstore verlassen. Auf dem Parkplatz werden Sie einen offenen Impala bemerken, in dem ein Liebespaar sitzt. Es sind zwei meiner Leute. Hängen Sie sich an die Hinterräder dieses Wagens. Sie werden Sie zu mir führen. Versuchen Sie nicht, sich mit ihnen zu verständigen oder sie zu sprechen. Meine Leute haben ausdrückliche Order, keinen Kontakt mit Ihnen aufzunehmen. Sie werden meine Vorsicht verstehen, wenn ich Sie über einige Punkte aufgeklärt habe.« Ohne meine Antwort abzuwarten, legte er auf.
    Ich war nicht mehr so optimistisch, als ich die Zelle verließ. Der Anblick des Beatles weckte in mir den dringenden Wunsch nach einer heißen Dusche. Er flüsterte mit dem blonden Mädchen und drückte vertraut seine blanken Jackenärmel gegen ihre Hüfte, warf den Kopf in den Nacken und ließ ein ordinäres Gelächter hören. Offensichtlich war ich der Grund seiner maßlosen Heiterkeit. Ich beglich meine Zeche bei Felix und wandte mich der Tür zu, als der Salzknabe mir den Weg vertrat.
    Er musterte mich mit provozierenden Blicken, bleckte die nikotingefärbten Stummelzähne und fragte: »Haben wir nicht noch eine Kleinigkeit zu begleichen, Mister?«
    »Oh, nein!« stöhhte ich. »Das darf doch nicht wahr sein. So viel Dummheit gibt es gar nicht. Felix«, warf ich über die Schulter, »hängen Sie den dreckigen Waschlappen hier an die Leine.«
    In diesem Augenblick brannte bei dem Beatle die Sicherung durch. Mir blieb keine Wahl. Er handelte sich eine schallende Ohrfeige ein, die ihn durch den halben Drugstore warf und gegen die Musikbox schmetterte.
    »Waren Sie das?« fragte das Mädchen verwundert. Sie warf keinen Blick auf das Häufchen Elend vor der Musikbox. In ihren trunkenen Augen begann ein seltsames Feuer zu glühen. »Ich habe es mir überlegt«, sagte sie zögernd und

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