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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich kannte meinen Freund und wußte, daß sein ahnungsvoller Blick sich bewahrheiten würde.
    Mr. High räusperte sich diskret. Er legte die Fingerspitzen gegeneinander und sagte mit betonter Stimme: »Colonel Bradley ist Leiter der Sektion IV des CIA. Ihnen wircf bekannt sein, daß die Sektion IV eine Spezialgruppe ist. Sie ist im Augenblick in Los Angeles eingesetzt.«
    Jetzt ahnte ich, daß Phils Unkerei zur bösen Gewißheit wurde.
    »Der CIA hat in Washington — also an höchster Stelle — um Unterstützung gebeten. Ich habe Order, zwei unserer Leute zu überstellen. Es ist eine Aufgabe, mit der ich Sie, Jerry und Phil, betrauen möchte. Colonel Bradley wird Ihnen erklären, warum ausgerechnet der New Yorker Distrikt ausersehen wurde, dem CIA beizustehen. Bitte, Colonel!«
    »Gentlemen!« wandte sich Colonel Bradley an uns. »Ich werde zunächst versuchen, Ihnen einen genauen Überblick zu geben, damit Sie sich ein Bild davon machen können, daß es sich um ein Unternehmen von ungeheurer Dringlichkeit handelt. Seit einigen Monaten arbeitet eine Interessengruppe in den Staaten, die sich ›Amsel‹ nennt. Ich darf Ihnen sagen, daß es sich hierbei um ausgesuchte Leute einer fremden Macht handelt. Der ,Amsel ist es gelungen, die Pläne eines geheimen Funktionsträgers in die Hände zu bekommen. Leider ist es mir untersagt, näher darauf einzugehen. Ich kann Ihnen aber sagen, daß die Pläne aus einem Forschungsinstitut für Weltraumforschung entwendet wurden.«
    Bradley verstummte und sah sinnend auf seine Hände. Dann, nach einem tiefen Atemzug, sprach er weiter. Seine Stimme klirrte jetzt vor Kältfe. »Uns sind inzwischen einige Agenten der ›Amsel‹-Gruppe bekannt. Wir können sie aber nicht ausschalten, weil wir durch sie an die richtigen Leute herankommen wollen. Außerdem«, jetzt biß Bradley die Zähne zusammen, daß seine Backenknochen scharf hervortraten, »haben wir einen unserer besten Leute, den wir als Kontaktmann bei den ›Amseln‹ eingeschleust hatten, verloren. Wir haben den Mann zwar sofort ersetzen können, aber die gegnerische Gruppe ist nun aufmerksam geworden. Trotz unserer unbeschränkten Handlungsfreiheit scheint es uns verfrüht, zuzuschlagen. Wir haben in Erfahrung gebracht, daß die ›Amsel‹ mit einem New Yorker Gangster Kontakt aufgenommen hat. Es handelt sich um Luke Donevan!«
    Phil und ich wechselten einen bedeutungsvollen Blick. Wir kannten Donevan. Er war ungefähr so harmlos wie eine gereizte Klapperschlange. Donevan trieb seit einigen Jahren sein Unwesen in New York, ohne daß es uns gelungen war, ihm etwas nachzuweisen. Vielleicht bot sich hier eine willkommene Gelegenheit, Donevan endlich das Handwerk zu legen.
    »Donevan«, fuhr Bradley fort, »scheint über Verbindungen zu verfügen, die gestohlenen Pläne unbeschädigt ins Ausland zu verschieben. Seit Wochen steht er mit der ›Amsel‹ in Verbindung. Gestern war es nun soweit. Die Verhandlungen sind abgeschlossen. Ein Kurier Donevans soll die Pläne von der ›Amsel‹ übernehmen. Es ist uns gelungen, den Mann abzufangen. Und nun komme ich zu Ihrer eigentlichen Aufgabe, Gentlemen: Sie werden im Aufträge der Sektion IV den Kurier ersetzen!«
    »Das reinste Himmelfahrtskommando!« brummte Phil neben mir.
    »Wir haben Shibell — so heißt der Kurier Donevans — eindringlich befragt«, Colonel Bradley lächelte sparsam. Sein Mund wirkte dabei wie ein Strich. In seinen Augen brannte ein kaltes Feuer. »Shibell hat uns alle Einzelheiten seines Auftrags verraten. Er wird in zwei Tagen in Los Angeles erwartet. Im Hotel Majestic wird Shibell auf den ,›Amsel‹-Mann treffen. Dort sollen auch die Pläne übergeben werden. Leider konnten wir nicht erfahren, in welcher Form die Übergabe gedacht ist. Einer von Ihnen, Gentlemen, wird nun die Rolle des Kuriers übernehmen müssen. Wir haben an Sie gedacht, weil Sie die New Yorker Verhältnisse und die New Yorker Unterwelt kennen. Wir können es uns nicht leisten, auch nur das geringste Risiko einzugehen. Die Pläne müssen unter allen Umständen wieder herbeigeschafft werden. Koste es, was es wolle!«
    In der nächsten Stunde wurden wir von Bradley mit jeder Einzelheit, jedem kleinsten Detail bekannt gemacht. Am Ende standen folgende Tatsachen fest: Ich sollte die Rolle Shibells übernehmen und mit dem »Amsel«-Mann — der mir als ein gewisser Lazaro Capucine genannt wurde — Zusammentreffen.
    Phil dagegen sollte als eine Art Sicherung fungieren und mir die nötige

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