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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rückendeckung geben. Dabei sollte aber unbedingt vermieden werden, daß wir persönlichen Kontakt aufnahmen.
    Braclley gab uns eine Telefonnummer bekannt, über die wir zu jeder Zeit mit der Sektion IV und auch mit den einzelnen Leuten der Operation verbunden werden konnten. Der Plan war bis ins kleinste ausgeklügelt, und es schien, als würde es nur ein Spaziergang nach Los Angeles, um dort ein paar Pläne in Empfang zu nehmen.
    »Wie wird sich Ihr Kontaktmann in der ›Amsel‹-Gruppe zu erkennen geben, Sir?« fragte ich Bradley.
    »Mr. Cotton, ich halte es aus Gründen der Sicherheit für notwendig, daß Sie gar nicht erst erfahren, wer unser Mann ist. Auch unser Mann wird von Ihrer Mission nicht in Kenntnis gesetzt werden. Es genügt mir, daß wir diesen einen Ausfall hatten. Sie werden unseren Mann wahrscheinlich gar nicht zu Gesicht bekommen. Wenn Ihnen die Pläne übergeben worden sind, fliegen Sie mit der nächsten Maschine nach New York zurück. Damit ist Ihr Auftrag erfüllt. Wenn sich die Pläne in unseren Händen befinden, wird die Sektion IV gleichzeitig die Operation E einleiten. Wir werden mit einem Schlage sämtliche ,Amsel‘-Leute, selbstverständlich auch Donevan hier in New York, aufgreifen und kaltstellen.«
    Wir erhoben uns, und Colonel Bradley händigte uns die Flugtickets aus.
    »Gentlemen, ich setze mein ganzes Vertrauen in Sie, und ich bin sicher, daß Sie Ihren Auftrag in unserem Sinne ausführen werden. Mr. Cotton, Sie sind der Mann, der unmittelbar mit der ›Amsel‹ zusammentrifft. Wenn etwas schiefgeht, haben Sie völlige Handlungsfreiheit. Sie können dann nach eigenem Ermessen entscheiden.«
    »Colonel Bradley«, fiel Mr. High ein, »Sie können sich auf meine Leute voll und ganz verlassen. Sie werden ihr Bestes tun. Ich verbürge mich persönlich für jeden meiner Männer! Ich möchte Sie in ein paar Tagen hier wieder in New York haben, Jerry!« Mein Chef drückte Phil und mir die Hand. Wir tauschten noch einmal einen langen Blick, dann waren wir entlassen.
    Die Tür schloß sich hinter uns, und Phil stieß hörbar die Luft aus, dann stöhnte er: »Ich habe es doch geahnt: Freitag, der 13.!«
    ***
    Mit diesen Gedanken erreichte ich den Sunset. Wo der Sunset Boulevard vom Benedict Canyon Drive und dem Beverly Drive gekreuzt wird, bog ich nach Norden ab und reihte mich in den Strom chromblitzender Wagenkolonnen ein, die nach Hollywood fluteten. Ich war gespannt, wie es weitergehen würde.
    Lazaro Capucine mußte triftige Gründe haben, wenn er meinen Besuch in dieser Weise abschirmen ließ. Der Versuch Customs, mich zu töten, war einer jener unglückseligen Zufälle, den wir nicht mit einbezogen hatten und den weder Bradley noch ich voraussehen konnten. Ich hätte eigentlich die Sektion IV anrufen müssen, aber ich wagte es nicht. Die »Amsel« hatte mir bewiesen, daß sie etwas vom Geschäft verstand. Ich hoffte, daß der Kontaktmann der Sektion mir nötigenfalls die ausreichende Rückendeckung geben würde. Ich war also noch recht optimistisch, als ich in die Lomitas Avenue einbog.
    Der Drugstore war um diese frühe Abendstunde nur mäßig besucht. Ich enterte einen Hocker an der Theke und verlangte einen Bourbon. Zu meiner Linken saß ein junges’Mädchen in Blue jeans. Sie hatte die Ellenbogen auf die Theke gestützt. Das Gesicht in die Hände vergraben, starrte sie mit abwesendem Blick vor sich hin. Es war ein hübsches Mädchen mit schlanker, sportlicher Figur, glatten blonden Haaren und einem gutgezeiehneten Profil.
    Ich zündete eine Zigarette an und warf einen prüfenden Blick auf meine Nachbarin. Sie mußte meinen Blick gespürt haben, denn sie sagte, ohne mich anzusehen: »Warum starren Sie mich so an?«
    »Entschuldigen Sie, Miß, das lag nicht in meiner Absicht!« sagte ich schnell und wandte mich meinem Whisky zu.
    »Das kenne ich!« sagte sie und hob abwehrend die Schultern. »So seid ihr alle, Ihr Männer!« Die Betonung, die sie auf das Wort Männer legte, zeugte von keinem besonderen Wohlwollen.
    »Ihre Meinung scheint keiner Sonntagsschule zu entstammen«, gab ich grinsend zurück.
    Langsam — wie widerwillig — löste sich ihr starrer Blick von dem Glas vor ihr. Vorsichtig tastend glitt ihr. Blick zu mir herüber. Ihre Augen waren verschwommen, vom Alkohol gerötet. Es waren stumpfe, glanzlose Augen, die nicht recht in dieses junge Gesicht passen wollten. Diese Augen hatten schon zuviel von der Schattenseite des Lebens gesehen. In ihnen spiegelte sich die

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