Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan
erwartete ihn bereits. In der Linken hatte ich Fun-Mongs Taschenlampe, und in der Rechten dessen Pistole. Hursts Kinn klappte nach unten. Er schielte auf seine Jacke und hechtete mit einem Panthersprung darauf zu. Im nächsten Moment hatte er den angeschliffenen Schraubenzieher in der Rechten. In .seinen Augen glitzerte es mörderisch. Er sagte kein Wort. Nur seine gespannten Muskeln verrieten, daß er zu einem zweiten, ebenso entscheidenden Sprung ansetzte.
Als der Sprung kam, wich ich ihm mit einem Sidestep aus. Gleichzeitig ließ ich die schwere Stablampe auf seinem Schädel landen. Er brach zusammen, schien aber hart im Nehmen zu sein, denn er war nicht k.o. Er wälzte sich auf den Boden, blieb aber stumm. Ich konnte ihm die Mordwaffe abnehmen. Dann öffnete ich den Kofferraum des Dodge in der Hoffnung, ein paar Stricke zum Fesseln zu finden.
Dabei entdeckte ich die vier Metallzylinder. Ich wußte sofort, daß ich die atomaren Sprengkörper vor mir hatte.
Es waren zwar nicht sieben, wie ich es erwartet hatte, aber ich war schon mit diesem Fund mehr als zufrieden.
Schließlich geschah es zum erstenmal, daß ich eine Nacht im Walde mit fünfzehn Millionen in bar, vier Atom-Bomben und einem Girl verbrachte.
***
Als ich mit meinen Gefangenen und Linda Arwell morgens gegen drei Uhr in New York eintraf, wurde Fletchers Cadillac von drei Polizeifahrzeugen eskortiert.
Phil hatte inzwischen dafür gesorgt, daß Richard Fletcher und Lydia Craig verhaftet worden waren. Eine Durchsuchung des Fletcherschen Hauses förderte die restlichen drei Sprengkörper zutage.
Eine spätere Untersuchung dieser atomaren Sprengsätze ergab, daß sie fehlerhaft konstruiert waren und nicht die Sprengkraft besaßen, die Hurst ihnen angedichtet hatte. Trotzdem waren wir heilfroh, sie in unserer Gewalt zu haben. Trotzdem hätten sie ausgereicht, um Tod und Vernichtung über New York zu bringen.
Der Mann, der sie gebaut hatte, blieb für die amerikanische Justiz unerreichbar. Er wurde trotzdem bestraft.
Die Regierung seines Landes erhielt durch diplomatische Kanäle einen entsprechenden Hinweis, der dazu führte, daß die Gründer des illegalen A-Bomben-Werkes verhaftet und des Hochverrats angeklagt wurden. Das betraf sowohl den Professor als auch den Familien-Clan, dessen Machthunger das Werk ins Leben gerufen hatte.
Manhattan konnte aufatmen, aber es blieb auch in dieser Nacht so bunt, so schillernd und gleichzeitig so gelassen wie in tausend anderen Nächten zuvor. Nur wenige Menschen wußten, in welcher Gefahr es sich befunden hatte. Diese Wenigen fielen bei Tagesanbruch in einen totenähnlichen Schlaf.
Wir hatten ihn wirklich nötig!
ENDE
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