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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht einmal eine Sekretärin leisten. Seine Korrespondenz erledigte er selber. Den paar Klienten, die ihn aufsuchten, machte er weis, daß seine Sekretärin gerade im Urlaub, im Krankenhaus oder sonstwo sei.
    Als Linda Arwell das Office des Privatdetektivs betrat, schoß Flint aus seinem Drehstuhl hoch, als hätte ihn ein Stromstoß von zweitausend Volt erwischt. Er starrte dem Girl fassungslos in die Augen. Es war beinahe wie im Film. Das Girl war von klassischer Schönheit — und sie kam zu ihm! Flint war felsenfest davon überzeugt, daß mit ihr der große Fall in sein Leben treten würde, die ersehnte Wende, der Weg nach oben.
    Während er sie begrüßte, stellte er mit Kennerblick fest, daß an dem Mädchen alles gut und teuer war: die Kleidung, der Schmuck, das kosmetische Drum und Dran. Er schob ihr den Armlehnstuhl vor seinem Schreibtisch zurecht und bereute, den Nachmittag mit dem Konsum von vier Whiskys überbrückt zu haben. Er fühlte sich zwar völlig frisch, aber er hielt es für möglich, daß er eine Fahne hatte.
    Linda lehnte sich entspannt zurück. Sie hatte ihrerseits den Detektiv rasch abgeschätzt und fand, daß er in das Bild paßte, das sie sich von ihm gemacht hatte.
    Flint bot dem Girl eine Zigarette an. Linda lehnte ab. Flint verschränkte lächelnd die Hände auf dem Schreibtisch. »Ich hoffe, Sie bringen nichts von Bedeutung«, log er. »Ich bin ganz -schrecklich überlastet, wissen Sie! Die Leute rennen mir die Bude ein! Aber so ist das nun mal, wenn man eine gewisse Prominenz erreicht hat! Dummerweise muß ich auf die Hilfe meiner Sekretärin verzichten… sie hat sich ein Bein gebrochen und liegt im Krankenhaus! Von Vertretungen halte ich nichts, unsereiner muß da sehr vorsichtig sein!«
    Er stoppte abrupt, als ihm klar wurde, daß er zuviel sprach. Er durfte nicht den Anschein erwecken, nervös zu sein. Das mochten die Klienten nicht. Von einem Privatdetektiv erwartete man Ruhe, Übersicht und Selbstbewußtsein. »Was kann ich für Sie tun?« fragte er.
    Linda Arwell lächelte. »Mich entführen!« erwiderte sie.
    Flint blinzelte. Er fragte sich, ob die vier Whisky nicht doch zu viel gewesen waren. »Wie heißen Sie?« fragte er.
    »Cynthia Förster — das ist mein Künstlername.«
    Flint zerrte an seinem Schlips. »Ist es schlimm, wenn ich zugebe, den Namen noch nie gehört zu haben?«
    »Keineswegs«, meinte Linda lächelnd. »Niemand kennt ihn bis jetzt… niemand außer meinem Manager.«
    »Sie sind Schauspielerin?«
    »Ich habe vor, eine zu werden.«
    Flint räusperte sich. »Sie sagten etwas von Entführung. Wie soll ich das verstehen?«
    »Wie es gemeint ist. Sie werden mich entführen!«
    »Wohin?« fragte er verblüfft. »Irgendwohin. Aufs Land meinetwegen. Es ist sehr wichtig, daß die Sache echt wirkt.«
    Flint grinste plötzlich. »Ich verstehe. Sie brauchen Publicity, nicht wahr? Sie sind jung und halten es für eine gute Idee, mit einem plötzlichen Knüller bekanntzuwerden. Eine Entführung ist immer gut, aber…«
    »Aber?«
    »Gefährlich«, sagte Flint. »Und strafbar. Ich würde meine Lizenz verlieren, wenn es herauskäme.«
    »Es darf nicht herauskommen. Auf gar keinen Fall«, meinte Linda.
    Flint räusperte sich. »Wäre es nicht — äh — klüger, einen anderen Gag zu inszenieren?«
    »Ich habe lange darüber nachgedacht«, meinte Linda. »Ich bin überzeugt, daß nur eine Entführung den gewünschten Effekt bringen kann. Übrigens irren Sie sich, wenn Sie meinen, daß es mir dabei um Publicity geht. Wenn sie als ein Nebenprodukt meines Vorhabens abfällt, soll es mir nur recht sein. In erster Linie kommt es mir aber darauf an, meinen Vater zu beeindrucken.«
    Flint hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, sich mit einem fünften Whisky aufzumöbeln. Er grinste. »Ein sehr heikles, beinahe delikates Thema!« meinte er und zog die Schreibtischschublade auf. »Wir sollten es bei einem Glas Whisky erörtern!«
    »Meinetwegen«, sagte Linda und stellte fest, daß Flint einen unbekannten Supermarkt-Bourbon feilbot, dessen einziges Plus sicherlich der niedrige Preis und ein grellfarbenes Etikett waren. Flint füllte zwei Gläser, die er rasch ausgespült und mit Eis aufgestockt hatte, dann setzte er sich wieder. Sie prosteten einander zu. Flint trank und wischte sich mit dem Handrücken die Lippen ab. »Ihr Vater«, murmelte er. »Wer ist Ihr Vater?«
    »Das erfahren Sie erst, wenn ich die Zusage habe, daß Sie mir helfen werden.«
    »Helfen! Was verstehen Sie

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