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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pistole. Sie war verschwunden. Fluchend öffnete er den Koffer. Er wußte, daß es jetzt auf jede Minute ankam, aber er wollte nicht ohne eine Waffe wegfahren.
    Aus dem Kofferfutter zog er einen dünnen, nadelspitzgeschliffenen Schraubenzieher. Am Heft des simplen, aber gefährlichen Werkzeuges befand sich eine dunkle Blutkruste. Hurst grinste flüchtig. Er mußte daran denken, daß er mit dieser Waffe Hank Payne erstochen hatte. Der G-man hatte aus eigenem Antrieb Lydia beobachtet und war eines Tages dahintergekommen, daß sie mit ihm, ihrem angeblich verstorbenen Mann, noch in Verbindung stand. Hurst hatte, wie er es selbst nannte, gerade noch rechtzeitig die Notbremse ziehen können.
    Er schob sein Mordwerkzeug mit dem Griff nach unten in die Innentasche seines Jacketts. Die Waffe hatte ihm schon mal geholfen, einen gefährlichen Gegner aus dem Weg zu räumen. Er war überzeugt davon, daß sie sich auch ein zweites Mal bewähren würde.
    Hurst war sich darüber im klaren, daß er unter dem Einfluß einer Droge das Versteck des Geldes verraten hatte. Es lag auf der Hand, daß der Chinese bereits unterwegs war, um die Millionen für seinen Herrn sicherzustellen. Hurst glaubte trotzdem an seine Chance.
    San Fun-Mong konnte das Versteck im Wald nicht vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Er würde beträchtliche Mühe haben, den Teich und die abgebrannte Hütte zu finden.
    Hurst warf einen kurzen Blick in den Spiegel, dann raste er nach unten. Ihm fiel auf, daß der Portier ihn ziemlich verdutzt und recht seltsam ansah, aber Hurst kümmerte sich nicht darum.
    Der Dodge parkte in einer nahen Seitenstraße. Hurst setzte sich hinein und drückte auf den Anlasser. Er merkte, wie seine Hände feucht wurden, als die Maschine nicht sofort ansprang. Nur nicht nervös werden! Jetzt hieß es, Ruhe und Übersicht behalten! Endlich war es soweit. Der Motor lief.
    Als Hurst den Wagen aus einer Parklücke lenkte, hörte er das Heulen rasch näher kommender Polizeisirenen. Sein Magen krampfte sich zusammen. Er glaubte zu wissen, was es damit für eine Bewandtnis hatte: Fun-Mong hatte ihn verpfiffen!
    Dem Chinesen war anscheinend nichts Besseres eingefallen, seinen Gegner loszuwerden, als die Polizei zu benachrichtigen!
    Grimmig verzog Hurst die Lippen.
    Diese Suppe versalze ich dir, Schlitzauge, dachte er. Du wirst daran ersticken, mein Wort darauf!
    ***
    Elmer Barry Hurst konnte nicht wissen, daß Phil die Aktion in die Wege geleitet hatte. Und Phil, der beim Näherkommen der Polizeifahrzeuge gerade die Rückfront der Pension betrachtete, um Harvard alias Hurst den Fluchtweg abzuschneiden, konnte nicht ahnen, daß der Gangster inzwischen durch den Vordereingang verschwunden war. Es war das letzte Zusammentreffen unglückseliger Umstände, das Hurst noch einmal helfen sollte.
    Der Portier tauchte im Hof auf, rotgesichtig und erregt. »Harvard ist abgehauen, Sir — er ist gerade weggegangen. Er hatte es verdammt eilig.«
    Phil flitzte durch den Korridor zur Rezeption und quer durch die kleine Halle auf die Straße. Er kam zu spät. Hurst war bereits verschwunden.
    ***
    Linda Arwell erwachte mitten in der Nacht. Ein paar Sekunden lang meinte sie, geträumt zu haben. Dann hörte sie es ganz deutlich: Ein Wägen näherte sich dem Waldteich. Unmittelbar darauf sah sie die Scheinwerfer des Fahrzeugs. Sie griffen wie mit hellen gierigen Fingern in die Dunkelheit und betasteten dabei jeden Baum und Strauch, der ihnen in den Weg kam.
    Linda richtete den Oberkörper auf. Der Schmerz in ihrem Fuß hatte nachgelassen, aber sie fühlte sich schwach und fiebrig. Sie versuchte, sich zu erheben, brach aber sofort wieder zusammen. Nein, es ging einfach nicht. Jetzt war auch der Schmerz wieder da, nagend und quälend. Trotzdem war er plötzlich nebensächlich geworden. Nur eines zählte: der näher kommende Wagen und sein Fahrer.
    War der Gangster zurückgekehrt, um die Gegenstände aus dem Teich zu holen, die er vor dem Abbrennen der Hütte hineingeworfen hatte? Linda beobachtete das Geschehen aus der relativen Sicherheit ihres Schilfverstecks. Natürlich hoffte sie, daß statt des Gangsters ein Polizist auftauchen würde, oder irgendein Mann, der den Rauch gesehen hatte und nun feststellen wollte, was im Wald gebrannt hatte.
    Linda legte sich seufzend zurück. Nein, es war unsinnig, sich solchen Hoffnungen hinzugeben. Nur ein Narr würde sich in der Dunkelheit auf den Weg machen, um nach der Ursache eines längst erloschenen Feuers zu

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