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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich frei.
    Ich sprang auf und massierte meine Gelenke. Dann stellte ich fest, daß Fletcher mir außer der Brieftasche auch meinen Smith and Wesson Revolver abgenommen hatte. Ich brauchte eine Waffe für den Notfall.
    In einem der Instrumentenschränke fand ich ein handliches scharfes Messer. Ich behielt es in der Hand und öffnete die Tür zum Vorzimmer. Es war wie ein Warteraum eingerichtet. Ich durchquerte es und mußte feststellen, daß die solide Tür abgeschlossen war. Ich ging zum Fenster, öffnete es und blickte hinaus. Ich befand mich in der dritten Etage. Es war ein Gebäude aus den zwanziger Jahren, mit Baikonen und einigen Stuckverzierungen. Leider befand sich weder die Feuertreppe noch einer der Balkone in erreichbarer Nähe. Unterhalb des Fensters zog sich ein glatter Sims von doppelter Handbreite hin. Er war breit genug, um darauf zu stehen, aber ich bezweifelte, daß er solide genug war, ein Männergewicht auszuhalten.
    Das übernächste Fenster stand offen. Ich hörte Stimmen und meinte die von Fletcher zu erkennen. Verstehen konnte ich nichts.
    Ich warf einen skeptischen Blick in die Tiefe und schwang mich auf das Fensterbrett. Ich setzte mich so darauf, daß meine Beine nach draußen hingen, und tastete mit den Füßen den Sims ab. Dann erhob ich mich probeweise. Ich hatte das Gefühl, daß der Sims nicht wegbrechen würde, und tastete mich langsam, den Körper flach gegen die schmutzige Hauswand gepreßt, auf das offene Fenster zu. Ich bewegte mich äußerst behutsam und vermied es, in die Tiefe zu blicken. Kurz vor dem geöffneten Fenster machte ich halt.
    »Die Spritze mit dem Wahrheitsserum wirkte schon nach einer Minute!« sagte eine weich klingende Stimme. Sie gehörte möglicherweise dem Chinesen. »Er fing prompt an, zu quatschen und' meine Fragen zu beantworten. Als ich die Hotelpension verließ, kam ein Mann hinter mir her — ein Bulle, wie ich fürchte!«
    »Was hast du gemacht?«
    »Ich habe ihm eines meiner chinesischen Bonbons verpaßt. Er fiel prompt um.«
    »Tot?«
    »Nein, nein… aber er wird mindestens eine halbe Stunde brauchen, um sich zu erholen.«
    »Was soll jetzt geschehen?«
    »Ich hole das Geld.«
    »Wo liegt es?«
    Der Chinese lachte leise. »Nichts für ungut, Sir, aber ich möchte Sie nicht in Versuchung führen. Sie bekommen Ihren Anteil!«
    »Traust du mir nicht?«
    »Sie haben es ja bei Hurst erlebt, was das Geld aus einem Menschen macht! Er wollte mit den Dollars verschwinden.«
    »Ist das Geld hier in New York?«
    »Nein, außerhalb. Ich hoffe, ich finde die Stelle. Hurst hat sie mir genau beschrieben, aber es wird trotzdem nicht leicht sein, sie aufzuspüren. Schon gar nicht mitten in der Nacht! Vorher werde ich kaum das Versteck erreichen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, benutze ich für den Trip Ihren Wagen.« Er lachte leise und spöttisch. »Damit Sie nicht auf die Idee kommen, mir zu folgen!«
    »Wofür hälst du mich eigentlich?«
    »Geben Sie mir die Wagenschlüssel!«
    »Sie liegen im Handschuhfach.«
    Der Chinese schnalzte vorwurfsvoll mit der Zunge. »Wie kann man mit seinem brandneuen Cadillac nur so leichtsinnig umgehen!«
    »Ehe du abhaust, muß du den G-man erledigen.«
    »Das überlasse ich Ihnen, Sir. Ich habe Wichtigeres zu tun!«
    Ich hatte genug gehört und tastete mich zurück. Ich erreichte die Feuertreppe und gelangte binnen einer halben Minute in den Hof. Unter den im Hof parkenden Wagen befand sich nur ein neuer Cadillac, ein weinrotes Modell. Ich probierte, ob der Kofferraum verschlossen war. Die Klappe schwang prompt in die Höhe. Ich schaute zur dritten Etage hinauf und stellte fest, daß niemänd am Fenster stand. Kurz entschlossen schwang ich mich in den Kofferraum. Ich legte mich mit angezogenen Knien auf den mit Gummi abgedeckten Boden und zog die Klappe so weit herunter, daß nur noch ein Schlitz für den Lufteintritt frei blieb.
    Dann wartete ich und zählte die Minuten.
    Es vergingen höchstens drei, dann wurde der Wagenschlag geöffnet, und jemand setzte sich ans Steuer. Die Maschine sprang an. Wir fuhren los.
    ***
    Benommen stemmte Hurst sich hoch. Ihm war schwindlig, und er hatte Mühe, Ordnung in seine aufgescheuchten Gedanken zu bringen. Allmählich kristallisierte sich aus dem erregenden Durcheinander ein leidlich klares Bild dessen heraus, was sich in seinem Zimmer zugetragen hatte.
    Er sah die zerbrochene Ampulle auf dem Boden liegen und wußte endlich genau, was passiert war. Er sprang hoch und tastete nach seiner

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