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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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ab. »Quatsch. Wegen der paar Cent, die du dann noch mit deinen Leuten teilen mußt, riskierst du Kopf und Kragen. Dann hättest du noch einen besseren Job, wenn du mit einem Zigaretten-Bauchladen im Madison Square Garden umherlaufen würdest. Kleine Gauner sind immer blöd. Kein Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag. Wenn schon, denn schon. Okay, wenn sie mich eines Tages schnappen, dann lande ich im Zuchthaus. Für immer. Aber mich schnappen sie nicht, weil mir ein paar Coups so viel einbringen, daß ich davon 50 Jahre in Ruhe leben kann.«
    »Viel Spaß!« wünschte ich.
    Er blickte mich von unten herauf an. »Du auch, Smithy«, sagte er. »Du wirst bei mir einen Haufen Geld verdienen. Wenn du schlau bist, kann dir dann auch, nichts mehr passieren.«
    »Und wenn ich bei dir keinen Haufen Geld verdienen will?« fragte ich lauernd.
    »Hör zu, Freund«, sagte er und stand dabei auf. Gleichzeitig nahm er das Magazin in die Hand. »Ich habe dir vorhin gesagt, daß du von mir bekommen kannst, was du willst. Nicht nur, wenn du mitmachst. Auch dann, wenn du nicht mitmachen willst. Dann kannst du beispielsweise zwischen einem Loch in deinem Schädel, einer Portion Gift, einem Messer zwischen den Rippen, einem selbstgebastelten Elektrischen Stuhl oder auch einem Strick wählen.«
    »Danke. Das gefällt mir alles nicht.«
    »Dacht’ ich mir’s doch, Smithy. Also, du machst mit. Gute Idee. Schau dir diesen Mann hier an!«
    Jetzt hielt er mir mein Bild dicht vor die Nase. Endlich hatte ich einmal Gelegenheit, mich eingehend zu betrachten. Man begegnet sich ja so selten. Und beim Rasieren sehe ich meistens nur das Gesicht, wobei ich ziemliche Grimassen ziehe. Ich versuchte es wieder mit einem Witz.
    »Der sieht bald so fein aus wie ich«, sagte ich, nachdem ich mich an mir satt gesehen hatte.
    »Endlich!« freute sich Booster. »Du siehst ihm verdammt ähnlich. Nur deine Frisur ist etwas anders. Mit einem Kamm kannst du das genauso hinfummeln. Außerdem ist dieser Kerl etwas besser durchtrainiert als du. Du bist schwammiger. Zu viel Fett.«
    Danke für das Kompliment, dachte ich.
    »Aber das merkt keiner, wenn ihr nicht nebeneinandersteht«, erzählte er weiter.
    »Warum soll ich denn neben ihm stehen?« fragte ich erstaunt.
    Booster lachte. »Drück deine sämtlichen Daumen, daß du nie neben ihm stehen wirst, sonst geht es dir verdammt dreckig. Der Kerl ist nämlich G-man, Cotton heißt er, Jerry Cotton. Hier in New York beim FBI. Der Schweinehund ist mir bei einem ganz dicken Geschäft auf die Zehen getreten. Aber jetzt habe ich dich gefunden. Und jetzt werde ich es ihm heimzahlen.«
    »Soll ich ihn etwa…« murmelte ich scheinbar erschrocken.
    Er winkte ab. »Nein, das mache ich selbst bei Gelegenheit. Du hast eine ganz einfache Aufgabe. Meine Freunde fahren dich zu einem Haus. Grey heißen die Leute dort. Die kennen diesen Cotton. Wenn du klingelst, fallen die dir bald um den Hals, weil sie meinen, daß du Cotton bist. Deshalb habe ich dir auch den idiotischen Hut abgenommen. Mit dem Hut würden sie es dir nicht glauben. Aber so, mit ’ner schönen Stirnlocke, da werden sie sagen: ,Hallo, Cotton, kommen Sie ’rein! Das werden sie sagen!«
    »Hahaha!« machte ich. »Und dann? Was soll ich tun? Wieso ist da Geld mit zu verdienen?«
    Er ballte die rechte Hand zur Faust und schlug sich damit in die offene Linke. Es klatschte dumpf. Etwa so, als wenn ein solcher Schlag in die Magengrube eines durchtrainierten Boxers geht. »Grey hat eine Tochter. Süße Biene. Neunzehn Jahre. Ein Goldfisch. Der Alte hat Millionen. Eine von seinen Millionen rückt er bestimmt dafür heraus, daß er seinen Goldfisch einigermaßen unbeschädigt zurückbekommt. Ich war schon mal ganz nahe dran, aber wir hatten Pech. Ausgesprochenes Pech. Dann war Pause, weil dieser Drecksgreifer…«
    »Cotton«, verbesserte ich ihn. Dazu war ich ja schließlich verpflichtet. Es kommt verteufelt selten vor, daß man sich als G-man in der Gesellschaft eines gesuchten Kidnappers befindet und auch noch seine Gastfreundschaft genießt. Noch seltener kommt es vor, daß man als G-man in dieser Situation ein freiwilliges Geständnis zu hören bekommt. Es kam aber noch nie in der Geschichte des FBI vor, daß der Gangster nicht nur den G-man nicht erkannte, sondern ihn auch noch mit unflätigen Ausdrücken belegte. Und der G-man kann kaum, etwas dagegen unternehmen.
    »Ja«, sagte er, »dieser Cotton, den der Teufel eines Tages holen wird. Er kam mir dazwischen. Aber

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