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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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dich hat mir der Himmel geschickt. Cotton soll sich wundern!«
    »Hoffentlich versteht der Spaß!« gab ich zu bedenken.
    ***
    Der lange, dürre Wirt erkannte Phil sofort wieder. »Cola?« fragte er mürrisch.
    »Brrr!« schüttelte sich Phil. »Ist ja kein Alkohol drin. Kann ich nur trinken, wenn ich noch fahren muß. Jetzt brauche ich einen Whisky.«
    Wortlos füllte die Bohnenstange ein Glas und schob es Phil über die Theke zu.
    »Mein Freund nicht mehr da?« fragte Phil nach einer Weile.
    »Welcher?«
    »Der mit der grauen Melone.«
    »Abgeholt worden!« knurrte der Lange.
    »Von wem?«
    »Geht mich nichts an. Kenne ich auch nicht. Scheinen Freunde gewesen zu sein. Oder so was.«
    »Mit einem Wagen?« begehrte Phil zu wissen.
    »Wenn du dich eilst, kommst du noch hin«, antwortete der Wirt.
    Phil zuckte zusammen. Er witterte eine Spur. Der Wirt schien doch mehr zu wissen, als er zuerst sagen wollte.
    »Wohin?« fragte er, spielte mit seinem Whiskyglas und tat so, als ob ihn das alles nur am Rande interessierte.
    »Zum Wintergarten am Broadway. Da tritt nämlich ein Hellseher auf, der kann es dir vielleicht sagen, ob dein P’reund mit einem Wagen weggefahren ist. Ich weiß nur eins — ein Pferd hat er bestimmt nicht dabeigehabt!«
    Die übrigen Gäste an der Bar brachen in ein dröhnendes Gelächter aus. Phil tat so, als habe er einen schweren Schlag hinnehmen müssen. Er schämte sich direkt und lachte nur krampfhaft mit.
    Das Lachen erstarb schneller, als es aufgebrandet war. Phil konnte sich denken, warum. Er drehte sich wie zufällig nach der Tür um. Dort stand G-man Joe Brandenburg. Er trug einen Trenchcoat und einen grauen Stetson. Der Kollege sah so aus, wie Detektive in Fernsehfilmen auszusehen pflegen.
    Ein kleiner Pockennarbiger auf dem dritten Barhocker neben Phil glaubte sich wichtig tun zu müssen.
    »Wenn das kein Bulle ist, schütte ich meinen Whisky weg und freß das Glas!« verkündete er großspurig. Einige Burschen verdrückten sich vorsichtshalber durch den Hinterausgang zum Hof. Ein paar andere drehten ihre Stühle so herum, daß sie Joe Brandenburg den Rücken zukehrten.
    »’n Abend, Sir!« brüllte der Wirt so laut durch sein Lokal, wie er konnte.
    Mit drei Schritten war Joe an der Theke. »FBI«, sagte er und ließ kurz seine Dienstmarke sehen. Dann zog er das bewußte Blatt Papier aus der Tasche und legte die Zeichnung auf die Theke. »Kennen Sie diesen Mann?« fragte Joe Brandenburg den langen Wirt. Der stellte vorsichtig das Glas hin, das er gerade geputzt hatte, und beugte sich herunter.
    »Diesen Mann?« fragte er. Die Frage war überflüssig, und es war zu erkennen, daß er nur Zeit gewinnen wollte.
    »Diesen Mann!« wiederholte Joe Brandenburg.
    »Hmm«, machte der Wirt und kratzte sich am Kopf. »Ich weiß nicht recht. Die Melone, die er da auf hat, wie ist die?«
    »Grau!« sagte Joe wahrheitsgemäß.
    Der Wirt atmete tief durch. Sein Blick ging schnell an der Reihe seiner Stammgäste entlang. Zwei davon zuckten ebenfalls mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht sicher«, entschied sich der Wirt zu sagen. »Fragen Sie mal den Mister dort!«
    Mit dem Daumen deutete er auf Phil. Eine Unterhaltung zwischen den Kollegen stand zwar nicht gerade in Mr. Highs Programm, aber es blieb jetzt keine andere Wahl. Joe schlenderte also zu Phil, schob den Whisky beiseite und legte die Zeichnung hin. »Kennen Sie diesen Mann?«
    Jetzt ist guter Rat teuer, dachte Phil. Sage ich nein, dann kann auch der Wirt nein sagen. Wenn wir ihm dann etwas wollen, hat er eine sehr gute Ausrede. Sage ich ja, dann habe ich möglicherweise die ganze Besatzung hier auf dem Hals. Aber Mr. Highs Absicht war klar.
    Phil kratzte sich am Hals, betrachtete eine halbe Minute lang die Zeichnung und sagte dann vorsichtig: »Hmm, wenn ich mir’s genau überlege, dann könnte er es sein.«
    »Wer?« fragte Joe scharf.
    »Na, der heute hier neben mir saß!«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Was heißt kennen?« fragte Phil. »Nur so.«
    »Los, reden Sie, Mister!« forderte Joe scharf.
    »Warum? Hat er was getan?«
    »Der Mann steht in dem Verdacht, Boß einer Bande zu sein, die an Kreuzungen vor dem Rotlicht Kraftfahrer ausraubt und erschießt!« sagte Joe. Diese genaue, wenn auch in diesem Fall falsche Tatbestandsbeschreibung in einer Gangsterkneipe ging zwar gegen jede Regel, aber Mr. High hatte es so angeordnet.
    »Verdammt«, knurrte Phil, »glauben Sie mir, Sir, ich habe ihn heute zum erstenmal gesehen. Ich kam zufällig hier

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