Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
herein, und da hat er mich angequatscht. Wir haben dann…«
    Wie hilflos schaute Phil sich um. Sein Blick blie b an dem Wirt hängen.
    Der stellte entschlossen das Glas auf die Theke. Wieder wechselte er einen Blick des Einverständnisses mit den Stammgästen.
    »Hören Sie zu, Sir«, sagte er dann. »Es stimmt, daß der Mister heute zufällig hier hereinkam. Das kann ich beschwören. Ich kann aber auch beschwören, daß der andere heute zum erstenmal hier war. Bestimmt. Er ist es. Aber er war zum erstenmal hier. Später ist er von Freunden abgeholt worden.«
    »Kennen Sie die Freunde?« fragte Joe.
    Der Wirt schüttelte den Kopf. Etwas zu schnell, fand Phil.
    »Okay«, knurrte Joe Brandenburg, »möglicherweise müssen Sie die Aussage noch einmal wiederholen.«
    Der Wirt sog als Antwort die Luft durch die Nase.
    »Sie auch. Wer sind Sie?« fragte er Phil.
    »Decker heiße ich«, brummte Phil.
    »Bei dieser Firma?« fragte Joe und deutete auf das Firmenabzeichen auf Phils Overall.
    »Ja. Kraftfahrer.«
    Joe nickte. Dann ging er.
    Phil klapperte aufgeregt mit den Augendeckeln. »Mensch«, sagte er zu den Umsitzenden, »das war ein Schreck in der Abendstunde. Darauf brauche ich noch ein paar Whisky.«
    Der Wirt nahm Phils Glas weg. Phil wartete eine Minute. Das Glas kam nicht zurück.
    »He«, bellte er, »noch ’n Whisky!«
    »Hinaus!« sagte der Wirt, »’raus, du Laus! Leute, die mir die Greifer in meinen Laden bringen, sind als Gäste unerwünscht!«
    »Aber ich…«
    »Hinaus, verdammt! Ich sage es nicht noch einmal!«
    Ein paar Stühle wurden gerückt. Phil wußte, daß er seinen Auftrag nicht mehr ausführen konnte. Mit einer Schlägerei war hier auch nichts mehr zu gewinnen. Er glitt maulend von seinem Barhocker. Ein harter Stoß von einem seiner bisherigen Nachbarn zeigte ihm, daß die Gäste mit dem Wirt einer Meinung waren.
    Phil ging langsam aus dem Lokal. Er wußte, daß der Wirt jetzt gleich telefonieren oder auf andere Weise eine Meldung machen würde. Der Kollege, den Mr. High jetzt in irgendeiner Maske in das Lokal schickte, mußte bereits zu spät kommen.
    ***
    Ich träumte, ich wäre ein Lachs. Ein Angler hatte mich erwischt. Der Haken saß fest. Und der Angler zog wie verrückt. Ich schlug die Augen auf.
    Nach wenigen Sekunden erkannte ich, daß ich doch kein Lachs war. Der Mensch, dei an meinem Unterkiefer Wackelte, war auch kein Angler. Seine Pranke war kein Angelhaken. Es war der Gorilla mit der schleimigen Stimme. Tom hieß der Mann, wie ich inzwischen wußte.
    »He, Cotton!« brüllte er mich an.
    »Ja, was?« fragte ich schlaftrunken. Im gleichen Moment erschrak ich.
    Der Gorilla und sein Kollege stimmten jedoch ein barbarisches Gelächter an. »Gut«, brüllte der mit der schleimigen Stimme, »jetzt hörst du sogar schon auf den Namen von diesem Dreckskerl!«
    Ich grinste verlegen.
    »Los«, sagte er, »aufstehen. Es wird Zeit, daß du was arbeitest. Meinst du, hier wird nur geschlafen?«
    Das freilich hatte ich getan. Ich hatte im Versteck der von uns wie eine Stecknadel gesuchten Booster-Gang geschlafen. Tief und gut. Ich war in dem Gefühl eingeschlafen, ohnehin hier nicht herauskommen zu können. Die Sicherungen waren einfach zu raffiniert. Andererseits war ich auch in dieser Nacht ungefährdet. Ich hatte nichts bei mir, an dem man mich identifizieren konnte. Es gab nur eine Gefahr, und die kam vom FBI. Dort mußte ich als überfällig gelten. Sie würden mich suchen. Aber ich wußte, daß derartige Aktionen unauffällig über die Bühne gehen. Ich gähnte herzhaft.
    »Was willst du zum Frühstück?« fragte der Gorilla. »Ich nehme immer Gin, das ist besser am Morgen.«
    »Ich nehme Wasser!« verkündete ich. »Wasser?« fragte er entsetzt. »Zum Saufen?«
    »Waschen und Zähneputzen«, antwortete ich einsilbig. Schließlich war ich nicht gekommen, ihm einen Grundlehrgang über Hygiene zu erteilen.
    »Hör mal«, begann er mißtrauisch, »wo hast du denn das gelernt. Warst du bei der Army?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht bei der Army. Aber in Sing-Sing bringen sie es einem bei. Waschen, Zähneputzen und immer wieder baden. Zweibis dreimal in der Woche. Je nachdem, was du arbeitest. Manche sogar täglich.« Er pfiff leise vor sich hin, rümpfte die Nase und schabte sich über die Bartstoppeln am Kinn.
    »Oh, verdammt«, sagte er nach einer Weile. »In Sing-Sing?«
    Ich nickte. »Soviel ich weiß, ist das auch in anderen Zuchthäusern so. Die legen immer verdammten Wert auf

Weitere Kostenlose Bücher