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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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paai Sekunden hatte ich mich daran gewöhnt. Ich schaute umher.
    Rote Schilder an den Wänden. Die Telefonnummer der Feuerwehr. Ich kannte die Nummer, es war die für Manhattan. Sonst fand ich keinen Anhaltspunkt, wo ich mich befinden könnte. Wahrscheinlich in einem Apartmenthaus, aber Apartmenthäuser gibt es viele in Manhattan.
    Kein Anhaltspunkt? Doch. Ich mußte grinsen. An alles hatten die Gangster gedacht, nur an eines nicht. Wenn ich jemals hier wieder herauskam, würde es nur Minuten dauern, bis ich wußte, wohin man mich mit Nachdruck eingeladen hatte: ich merkte mir die Nummer eines abgestellten Wagens.
    »Taxi hier sofort ’raus!« ordnete der Gorilla mit der schleimigen Stimme an. Der andere schob mich schon in Richtung auf den Lift.
    »Moment!« sagte der Viereckige, als die Kabine heranglitt. Mit einer Handbewegung ordnete er an, meine Hände zu heben. Ich tat ihm den Gefallen, denn ausnahmsweise hatte ich nichts bei mir, was mich als G-man ausweisen konnte.
    »Okay«, nickte der Viereckige.
    »Wovor hast du denn Angst?« stichelte ich.
    »Überhaupt nicht«, antwortete er nicht unfreundlich. »Ich will nur nicht, daß du mit unserem Chef Streit bekommst. Der steht nicht drauf, wenn andere Leute mit Schießeisen zu ihm kommen.«
    Schweigend fuhren wir mit dem Lift bis zum 19. Stock. 20 waren es nach der Zahl der Stockwerksknöpfe im Lift. Das war immerhin ein weiterer Anhaltspunkt.
    Wir stiegen aus und gingen einen langen Flur entlang. Vor der letzten Tür stoppten meine Begleiter mich. Der Gorilla mit der schleimigen Stimme drückte auf einen Knopf. Dann trat er zwei Schritt zurück und blieb stehen wie ein arbeitsloser Nußknacker. Erst geschah nichts. Nach etwa 20 Sekunden schnarrte ein elektrischer Tür Öffner. »Spannend«, sagte ich.
    »Sicherheit zuerst!« grinste der Viereckige. Gleich darauf sah ich, wie das zu verstehen war. Der Schleimige drückte die Korridortür auf. Wir traten in eine hell erleuchtete Diele. Von ihr gingen drei Türen ab. Eine der Türen hatte einen Spion wie sonst höchstens Korridortüren. Der Gorilla drückte die Wohnungstür zu. Von innen hatte sie keinen Drehknopf, sondern nur einen Handgriff. Außerdem war eine Stahlplatte von innen vor die Tür geschraubt. Nach einem Blick auf diesen Wohnungskomfort konnte ich mir denken, daß unerwünschte Besucher hier keine Chance hatten. Selbst mit Handgranaten und sonstigen rauhen Methoden konnte aus diesem Apartment kein Haus der offenen Tür gemacht werden.
    »Was passiert jetzt?« fragte ich, als wir in der Diele vor geschlossenen Türen standen.
    Der Langnasige grinste. »Wenn hier die Tür richtig zu ist, geht drin ein Licht an. Und wenn sie nicht zu ist, geht dem Boß ein Licht auf. Durch dieses winzige Loch kann er sehen, ob auch nette Leute zu ihm kommen. Gut, was?«
    »Pffff«, machte ich und zog die Nase kraus. »Wenn du jedem erzählst, was hier los ist…«
    Der leise Knall, mit dem die Tür aufflog, unterbrach mich. »Los!« sagte der Gorilla mit der schmierigen Stimme.
    In einem großen Zimmer, das hochmodern eingerichtet war, saß ein Mann in einem Drehsessel und wirbelte sich unentwegt herum.
    »He«, sagte ich, »bekommst du keinen Drehwurm?«
    »Nein«, sagte er und drehte sich weiter. »Das ist mein Hobby, und ich bin zur Zeit verdammt gut in Form. 6348 Umdrehungen an einem Stück sind mein Rekord. Außerdem sollst du wissen, daß Gary nicht jedem erzählt, wie unsere Burg gesichert ist. Nur Leuten, die für mich gut sind. Ob du es bist, werde ich gleich feststellen!«
    Unvermittelt bremste er seinen Drehsessel ab. Er starrte mich an, als sei ich ein aufrecht gehender Tausendfüßler mit sechs Köpfen.
    »Oh, verdammt!« sagte er nach einer kurzen Pause. Kopfschüttelnd betrachtete er mich weiter.
    »Was ist?« fragte ich. »Sitzt ein Rabe auf meiner Nase?«
    »Haut ab!« sagte der Drehsessel-Fanatiker.
    Die beiden Gorillas trollten sich wortlos durch eine Tür neben dem breiten Fenster. Der Viereckige durfte bleiben.
    »Setz dich!« sagte der Drehwurm freundlich. »Wie heißt du?«
    Machen wir es musikalisch, dachte ich, und antwortete: »Duke Ellington.«
    »Okay, Duke, es ist nicht zu glauben. Nimm mal den komischen Deckel von deinem Hirn.«
    Ich weiß, daß es unhöflich ist, in geschlossenen Räumen mit Hut herumzulaufen, aber schließlich war ich ja keine Puppe, die er tanzen lassen konnte.
    Ich wartete ab.
    Der Drehwurm stutzte einen Moment. Als nichts kam, stand er auf und kam näher.
    »Bitte«,

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