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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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arbeiten. Irgend etwas am Stromnetz des Hauses scheint nicht in Ordnung zu sein. Das kam schon ein paarmal vor in der letzten Zeit.«
    »Und dann?«
    »Meine ganze Sicherungsanlage wird elektrisch betrieben. Die Türen sind unüberwindlich. Nur ich kann sie öffnen und schließen, wenn ich im Haus bin. Wenn der Strom im Hausnetz ausfällt, schaltet die Anlage automatisch auf Batteriebetrieb um. Hat ein Mordsgeld gekostet. Die Beute eines ganzen Coups ist draufgegangen. Man läßt sich ja die Sicherheit etwas kosten.«
    »Sicher«, nickte ich. »Aber was ist, wenn der Strom ausfällt und die Batterie ist leer? Dann ist doch die ganze Anlage außer Betrieb!«
    Er grinste. »Allerdings. Dann kann ich hier nicht mehr hinaus, sondern muß warten, bis der Strom wiederkommt. Das muß ich noch ändern lassen. Aber so schlimm ist das nicht. Hauptsache, es kommt keiner herein.«
    »Na ja«, meinte ich beruhigt, »Stromausfälle dauern ja auch nicht ewig. Zwölf Stunden sind, glaube ich, der Rekord.«
    »Schon«, sagte er, »aber es könnte -sein, daß die Bullen einqs Tages doch den Weg zu mir finden. Dann drehen sie mir den Strom ab, um mich auszuhungern. Das wäre schon schlechter. Ich habe zwar Vorräte, aber die Dreckskerle haben ja manchmal Geduld.«
    »Und dann?« fragte ich. Es war schließlich interessant, etwas über seine Pläne zu wissen.
    Er deutete mit seinem Daumen hinter sich auf das große Fenster, aus dem man die umliegenden Blöcke und tief unten die Grünflächen zwischen den einzelnen Wohnblocks sehen konnte. Wo wir waren, konnte ich von hier aus auch nicht erkennen.
    »Wenn die Bullen schlau sind, dann versuchen sie, mich von einem der umliegenden Fenster aus auszuräuchern. Sie könnten Tränengas hereinschießen. Aber dagegen bin ich geschützt.«
    Er beugte sich zu einer Schreibtischschublade und holte eine Gasmaske heraus.
    »Sie können dich auch einfach abschießen«, gab ich zu bedenken.
    Er zuckte mit den Achseln. »Damit muß ich rechnen. Hauptsache, sie bekommen mich nicht lebend. Das ist mein Berufsrisiko. Wenn sie versuchen, mich zu holen, nehme ich ein halbes Dutzend von ihnen mit in die ewigen Jagdgründe. Das ist mein Preis.«
    Das rote Licht auf der Kontrolltafel erlosch.
    Mir kroch ein kalter Schauer über den Rücken. Hier stand ich vor einem skrupellosen, eiskalten Verbrecher, der sich geschworen hatte, nie lebend in die Hände der Polizei zu fallen. Zwei Schritte nur stand er von mir entfernt. Aber irgendwo hinter meinem Rücken waren drei seiner Komplicen. Ich war unbewaffnet und wußte nicht, wo er seine Waffen hatte. Natürlich, ich hätte ihn überwältigen können. Für Minuten. Ich hätte ihn sogar töten können. Doch ein G-man tötet nur, wenn ihm keine andere Wahl bleibt. Ich wußte, daß dieser Mann ein Verbrecher war. Ein Mörder und Kidnapper. Ich wußte es, aber dennoch mußte ich ihn in diesem Moment als unschuldig betrachten. Niemand ist nach unseren Gesetzen schuldig, solange es nicht ein Gericht rechtskräftig festgestellt hat. Ich konnte nichts tun.
    Er wirbelte mit seinem Drehsessel herum und schaute mich scharf an.
    »Warum hast du mich belogen, Cotton?«
    ***
    »Drei Dollar!« schnaufte Hat. Er warf einen Stadtplan auf den Tisch.
    »Drei Dollar? Bist du verrückt?« fragte Arnie Flowing verdutzt. Er war zwar sonst nicht gerade kleinlich, aber drei. Bucks für einen Stadtplan von Manhattan erschien ihm nun doch als Gipfel des Wuchers.
    Hat nickte. »Jawohl, das ist viel, aber dafür ist das auch ein Stadtplan, wie ihn vielleicht nicht einmal das FBI hat. Da ist alles drin. Sogar Rattenlöcher, wenn ich mich nicht irre. Aber auf jeden Fall Stromleitungen, Kanaltunnelquerschnitte und Einstiegschächte zur U-Bahn.«
    »Vielleicht mal ganz nützlich«, nickte Roberto Nosso.
    »Meinetwegen!« knurrte Flowing etwas besänftigt. Er faltete den Plan auseinander, vertiefte sich einen Moment in seinen Anblick und legte dann seinen rechten Zeigefinger auf eine Stelle zwischen der westlichen 32, und 33. Straße.
    »Also, an dieser Stelle startet der Wagen, auf den wir es abgesehen haben. Er muß zur Worth Street. Hier…« Flowing zog seinen Finger in Nord-Süd-Richtung durch Manhattan.
    »Wir haben wenig Zeit. Das Ding soll heute abend steigen!«
    »Boß«, meldete sich Kid Hyman, der Kraftfahrer. »Muß das denn schon heute abend sein? Ich meine, es wäre zu wenig vorbereitet, und wir sollten doch lieber noch ein paar Tage beobachten. Weißt du, das Risiko…«
    Arnie Flowing

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