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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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trinkt selten. Alles in allem ein Zeitgenosse, der mit der Polizei höchstens mal zu tun bekommt, weil er ein Parkverbot mißachtet hat.«
    »Genauso ist er«, bestätigte Jan Bregman. »Oder jedenfalls war er so bis gestern nachmittag. Heute früh scheint er sich plötzlich gewandelt zu haben. Angeblich hat er eine Reise nach Kalifornien angetreten. Seine Frau sagte das am Telefon. Aber gestern haben wir noch zusammen die letzten Vorbereitungen für einen großen Versuch getroffen, der heute gemacht werden sollte, und da sagte er kein Wort von seiner bevorstehenden Reise. Er ist der Leiter der Versuchsabteilung, der Versuch kostet achtzigtausend Dollar — und es paßt so absolut nicht zu ihm, einfach zu verschwinden.«
    »Das ist in der Tat merkwürdig«, sagte ich. »Bitte, schildern Sie uns dieses Telefongespräch, von dem Sie eben redeten, das Gespräch mit seiner Frau.«
    Bregman gab seinen Eindruck wieder Danach hatte die Frau kaum einen zusammenhängenden Satz gesagt, war ohne Zweifel aufgeregt gewesen und womöglich sogar halb hysterisch.
    Wir stellten Zwischenfragen und versuchten, das Gespräch so genau zu rekonstruieren, wie es nur möglich war Anschließend sagten wir dem Laborchef, daß er von uns hören würde. Draußen sah mich Phil vielsagend an. Ich nickte »Sieht typisch danach aus, als hätte die Frau unter Druck telefoniert«, sagte ich.
    »Aber unter welchem? Komm, wir sehen uns mal an, wo die Eagles leben.« Wir hatten die Adresse in unseren Akten von Bregman bestätigen lassen und fuhren mit dem Jaguar aus dem Südwesten Brooklyns, wo sich die technischen Anlagen der Chemical Industries befanden, zurück nach Manhattan, wo die Eagles lebten. Das Häuschen stand nahe am Hudson und war von einem winzigen Garten umgeben. Vor den Fenstern gab es die dünnen Vorhänge, die europäischen Geschmack verrieten. Es war unmöglich, einen Blick ins Innere des Hauses zu werfen. Wir fuhren um den Block und fanden einen Hof, von dem aus man die Rückseite des Hauses erkennen konnte.
    »Sieh dir mal das zweite Fenster von links an«, murmelte Phil.
    Ich blickte hinauf, »Eingeschlagen«, sagte ich
    »Die ganze Geschichte stinkt«, meinte Phil. »Aber was können wir tun? Wenn die Frau unter Druck stand, als sie telefonierte, könnten wir sie in akute Gefahr bringen, wenn wir bei ihr aufkreuzen.«
    »Stimmt. Es gibt nur eine Möglichkeit. Wir suchen einen vertrauenswürdigen Nachbarn. Komm.«
    In einem Drugstore fragten wir den Besitzer aus. Wir hatten Glück. Den Eagles schräg gegenüber wohnte ein pensioniertet Lieutenant dei Stadtpolizei. Besser konnten wir es gar nicht treffen. Der Mann hieß Spearson, und wir klingelten bei ihm.
    Er war ein Hüne von Mann, trotz seiner siebzig Jahre. Auf dem Kopfe saß eine Bürste aus schlohweißem Haar. Die wasserhellen Augen blickten uns hellwach an.
    »Guten Morgen, Mr. Spearson«, sagte ich und ließ meinen Dienstausweis sehen. »Wir kommen vom FBI-Büro. Haben Sie zwei Minuten Zeit für uns?«
    »Auch zwei Stunden, Gentlemen. Kommen Sie doch ’rein!«
    Er führte uns in sein Wohnzimmer. Statt seiner Aufforderung zu folgen und Platz zu nehmen, zeigte ich durch das Fenster hinüber auf das Häuschen der Eagles. »Da drüben scheint irgendwas nicht in Ordnung zu sein, Mr. Spearson.«
    »Bei den Eagles? Wieso?«
    Ich umriß in großen Zügen, was wir erfahren hatten. »Es könnte sein, daß sich in dem Hause Verbrecher aufhalten«, fuhr ich fort. »Jedenfalls scheint die Frau unter Zwang telefoniert zu haben. Wenn wir jetzt an der Tür klingeln und die Dienstausweise zücken, weiß der Teufel, was passieren kann. Es müßte jemand klingeln, der unverdächtig ist, dessen Auftauchen einen harmlosen Grand haben kann.«
    »Ich verstehe schon«, sagte der alte Polizeioffizier. »Ich könnte hinübergehen und so tun, als hätte ich für sie die letzte Lichtrechnung ausgelegt. Das ist schon einmal vorgekommen, als die Eagles geiade in Urlaub waren.«
    »Das ist eine gute Idee. Sie brauchen sich nur oberflächlich umzusehen. Vor allem interessiert uns, wie die Frau reagiert. Ob Sic den Eindruck bekommen, daß sie Angst hat. Sie verstehen schon, Mr. Spearjon«
    »Okay, lch nehme meine Lichtrechnung mit, damit ich was in der Hand habe.«
    »Gut. Wenn Sie erlauben, warten wir hier.«
    »Natürlich.«
    Er schlüpfte in ein dunkelgraues Jackett und knöpfte den Hemdkragen zu. Dann nickte er noch einmal zu uns hin und ging hinaus. Wir sahen, wie er die Straße überquerte und die

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