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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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nackte Glühbirne von der Decke herab.
    »Seht euch den Plan noch einmal genau an«, sagte der Boß. »Ich gehe mal ’rüber zu unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter!«
    Ein Gelächter begleitete seine ironische Äußerung. Während sich der stämmige Gangsterchef in einen Nebenraum begab, wo Allan Eagle mit Reagenzkolben, verschiedenen Chemikalien und anderen Hilfsgeräten hantierte, reckten die fünf Gangster ihre Köpfe vor und studierten eine Zeichnung, die in groben Strichen eine grundrißähnliche Skizze darstellte.
    »Es dauert nur noch ein paar Minuten«, sagte der Boß, als er zurückkam.
    Einer der anderen sah auf die Uhr: »Allmählich wird’s auch Zeit, wenn wir heute noch alles erledigen wollen.«
    Der Boß winkte ab. »Ich hatte gar nicht gehofft, daß es so schnell gehen würde. Ich wußte ja nicht, wie lange Eagle für sein Zeug brauchen würde. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, daß wir erst übermorgen oder frühestens morgen losschlagen könnten.«
    »Warum tun wir’s dann schon heute?« fragte ein anderer.
    »Weil es natürlich für uns am besten ist, wenn wir alles an einem einzigen Tag erledigen können. Morgens Eagle geschnappt — und abends schon mit der ganzen Geschichte fertig. So schnell kann die Polizei nicht einmal denken.« Die anderen lachten. Der Gangsterboß zog eine schwarze Zigarre aus einem Lederetui, biß die Spitze ab und spie sie achtlos auf den Fußboden. Jemand hielt ihm ein brennendes Streichholz hin. Er paffte ein paar Züge.
    »Also«, sagte er dann, »wir wollen die Geschichte noch einmal durchgehen.«
    »Ich kenne sie auswendig!« murrte einer.
    »Das sollen Sie auch«, erwiderte der Boß scharf. »Worauf es ankommt, ist, daß niemand nutzlos herumsteht oder im falschen Augenblick das Falsche tut! Also hört zu! Hier ist der Plan für unseren ersten Coup.«
    Er zeigte mit der Zigarre auf die große Skizze und fuhr fort: »Wir kommen hier herein. Gay wird draußen im Wagen warten. Mit laufendem Motor selbstverständlich.«
    »Und wenn zufällig draußen eine Streife vorbeikommt? Wird es denen nicht auffallen, wenn ein Wagen mit laufendem Motor genau vor…«
    »Es wird ihnen nicht auffallen«, fiel ihm der Boß ins Wort. »Ich habe das beobachtet. Dort stehen oft Wagen mit laufendem Motor. Sieht nach ganz gewöhnlicher Kundschaft aus.«
    »Okay, wenn Sie es sagen.«
    »Verlassen Sie sich darauf, daß es stimmt. Jetzt weiter im Text: Dieses schraffierte Rechteck hier soll ein Pfeiler sein. Dahinter steht ein kleiner Schreibtisch. Könnte sein, daß ein ganz Schlauer versucht, im Schutz des Pfeilers zu telefonieren. Deshalb werden Sie sich so postieren, daß Sie den Burschen hinter dem Pfeiler sehen müssen. Kapiert?«
    »Verstanden«, bestätigte der Angesprochene.
    Die Zigarre in der Hand des Chefs zeigte auf einen anderen. »Sie haben nichts weiter zu tun, als sich um die Fenster zu kümmern. Wenn eins geöffnet sein sollte, schließen Sie es sofort. Anschließend helfen Sie mir. Klar?«
    »Klar, Boß!«
    »Gut. Eagle müßte jetzt fertig sein. Jeder außer dem Mann im Wagen holt sich jetzt seine Flasche. In zehn Minuten fahren wir los!«
    ***
    Es war kurz vor ein Uhr mittags, als wir zusammen mit Hopkins im Distriktgebäude ankamen. Sergeant O’Brien war zu seinem Revier zurückgefahren. Wir hatten ihm zugesichert, daß sein Revier informiert würde, falls Hopkins etwas von Bedeutung aussagen sollte.
    Zunächst übergaben wir unseren Häftling zwei Kollegen, die ihn vernehmen sollten. Wir berichteten ihnen alles, was wir bis zu dieser Minute vom Fall Eagle wußten. Danach gingen Phil und ich in die Kantine, um eine Kleinigkeit zu essen.
    »Mir gefällt die ganze Sache nicht«, brummte Phil, als wir bei der Verdauungszigarette angekommen waren. »Dieser Eagle — was ist mit ihm? In seiner Firma ist er nicht, zu Hause ist er auch nicht. Dafür ist er ein bedeutender wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Firma, die unter anderem auch für das Verteidigungsministerium tätig ist. Was, wenn das Ganze mit Spionen zu tun hätte?«
    »Dann werden wir sie finden müssen, mein Alter«, sagte ich. »Für Spionage auf dem zivilen Sektor ist das FBI zuständig. Aber ich glaube nicht an Spionage oder so etwas.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Spione nicht so spektakulär Vorgehen. Das sieht eher nach Gangstern aus. Eine eingeschlagene Scheibe, die Sache mit der Frau, die wilde Flucht von Hopkins — das alles sieht nach Gangsterstückchen aus.«
    »Gut. Aber mit welchem

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