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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ausfahrt erwischt, die hinaus in jene Straße führte, wo wir unsere Wagen geparkt hatten.
    »O’Brien!« rief ich. »Rufen Sie Ihr Hauptquartier an! Sofort Rundspruch an alle mit der Beschreibung des Wagens!«
    Phil und ich spurteten schon über den Hof. Aber der Sergeant dachte nicht daran, jetzt irgendwo ein Telefon zu suchen. Wie er uns später erklärte, hatte er die Absicht gehabt, aus seinem Streifenwagen über Sprechfunk zu telefonieren, während er mit uns die Verfolgung aufnahm.
    Als wir den Jaguar erreicht hatten, bog der gelbe Dodge ungefähr zweihundert Yard vor uns nach links ab. Phil schaltete Rotlicht und Sirene ein, während ich den Motor anließ und den ersten Gang einwarf. Selten genug hat man in Manhattan Gelegenheit, einen Jaguar richtig schnurren zu lassen. Dies war eine. Mehr als zweihundert Pferdekräfte röhrten unter der langgestreckten Kühlerhaube, als ich den roten Flitzer vorschießen ließ. Neben mir hielt sich Phil mit einer Hand fest, während er mit der anderen Hand das Mikrofon des Sprechfunkgerätes hielt.
    »Wagen Cotton an Funkleitstelle FBI. Dringend! Bitte melden!«
    Die Antwort kam sofort aus dem Lautsprecher: »FBI-Leitstelle. Wir hören!«
    »Informieren Sie sofort die Funkleitstelle der Stadtpolizei. Aus der Fairbanks-Wäscherei in der 54. Straße West ist der etwa vierzigjährige Sam Hopkins mit einem gelben Dodge geflohen. Hopkins steht unter dem dringenden Verdacht, in einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht verwickelt zu sein…«
    Ich mußte unwillkürlich grinsen, als Phil diese Geschichte auftischte. Im Grunde lag ja noch nichts gegen Hopkins vor. Aber er war verantwortlich gewesen für einen Wagen, mit dem ein kleiner Junge überfahren worden war. Und das ließ sich immerhin zunächst einmal gebrauchen. Unterdessen hatte Phil ergänzt: »Hopkins hat als Geisel ein etwa zwanzigjähriges rothaariges Mädchen mitgeschleppt, die wahrscheinlich auf den Namen Delaney hört. Äußerste Vorsicht! Hopkins ist mit einer automatischen Pistole, wahrscheinlich Fabrikat FN, Kaliber 7,65, bewaffnet. Der Dodge hat das Kennzeichen LX 68-32 vom Bundesstaat New York. Wegen des Mädchens soll der Wagen nicht gestoppt, sondern lediglich verfolgt werden. Wir versuchen, hinter ihm zu bleiben. Eventuelle Positionsmeldungen umgehend erbeten. Ende!«
    »Wir verständigen sofort alle unterwegs befindlichen FBI-Fahrzeuge und das Hauptquartier der Stadtpolizei!«
    »Danke«, sagte Phil trocken und hakte das Mikrofon in die Aufhängung zurück, ließ aber den Lautsprecher des Sprechfunkgerätes eingeschaltet.
    Inzwischen war der gelbe Wagen in den Broadway eingebogen und hatte die nördliche Richtung eingeschlagen. Ich war ihm mit kreischenden Profilen gefolgt. Als ich den Jaguar ebenfalls in die scharfe Einmündung zum Broadway riß, schlidderte das Heck bedenklich weg, ich gab Gas, der Jaguar fing sich, und es gelang mir, ihn um Haaresbreite an einem dahinbrummenden Kühlwagen vorbeizumanövrieren.
    Hopkins hatte die Nerven verloren So lange er auf einer geraden Straße wie dem Broadway blieb, hatte er nicht die geringste Chance, uns zu entkommen. Im Gegenteil, mein Jaguar holte langsam, aber stetig auf, und als wir in der Höhe der neunziger Straßen waren, bestand der Abstand zwischen uns nur noch aus höchstens vierzig Yard Aber zu meiner Überraschung sah ich ungefähr zweihundert Yard hinter mir, mit rotierendem Rotlicht, O’Briens Streifenwagen. Er hatte den Anschluß nicht verloren.
    Die wilde Jagd ging den ganzen Broadway hinauf bis zur 125. Straße; Dort bog der Dodge nach rechts, also nach Osten, ein und fegte auf den East River zu.
    »Wenn er gerade durchfährt, kommt er auf die Triboro-Brücke«, rief Phil.
    »Daran habe ich auch schon gedacht!« erwiderte ich und gab ein wenig mehr Gas, um den Abstand zu verringern.
    Die Triboro-Brücke führt über Randalls Island sowohl nach Norden in die Bronx, als auch nach Süden in Richtung Queens. Die Anfahrt von Manhattan stößt ungefähr rechtwinkelig darauf, und wenn Hopkins genug Vorsprung herausfahren konnte, standen wir womöglich auf der Brücke und wußten nicht, ob wir uns nach Norden oder nach Süden wenden mußten. Eben das galt es zu vermeiden. Ich tupfte das Gaspedal noch eine Idee tiefer, und ich hörte zufrieden, wie der Klang des starken Motors heller wurde. Der Jaguar schien von unsichtbaren Fäusten vorwärtsgeschoben zu werden. Der Abstand zu dem Dodge verringerte sich allmählich. Aus vierzig wurden dreißig und

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