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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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schließlich zwanzig Yard.
    »Das genügt!« rief Phil.
    »Glaube ich auch!« schrie ich zurück.
    Ein geringerer Abstand wäre bei dem Tempo eine Art Selbstmord gewesen. Ich sah, wie Hopkins sich umblickte.
    »Dieser Narr!« schrie Phil.
    Die eine halbe Sekunde hätte ihnen fast das Leben gekostet. Im letzten Augenblick konnte Hopkins noch das Steuer herumreißen und einen Auf fahrunfall mit einem dahintrottelnden Cadillacfahrer vermeiden. Hopkins bog nach Süden ab. Wir blieben ihm auf den Fersen, ließen aber den Abstand ein wenig wachsen, sobald wir wußten, daß es nach Queens ging. Ich hätte versuchen können, Hopkins zu überholen. Aber so lange er das Mädchen im Wagen hatte, wollte ich ihn nicht noch restlos in Panik versetzen, also blieb ich hinter ihm. Hopkins raste auf der breit ausgebauten Stadtautobahn des Queens Expressway nach Süden. Wir blieben eisern auf seiner Spur. Dann tauchten die ersten Hinweisschilder auf das Kleeblatt mit dem Long Island Expressway auf, der Queens von Westen nach Osten durchschneidet. Als Hopkins über die Kleeblattkreuzung raste und zuletzt auf die westliche Zuführung einbog, war klar, daß er durch den Midtown-Tunnel wieder zurück nach Manhattan wollte.
    »Dann hätte er auch gleich dableiben können«, knurrte Phil.
    Kurz vor der Jackson Avenue sackt der Long Island Expressway ab in die Zuführung zum Tunnel, der den East River unterquert. Und kurz vor dieser Einfahrt in den Tunnel geschah es denn auch.
    »Paß auf!« schrie Phil.
    Ich stand bereits hart auf der Bremse.
    Der gelbe Dodge vor uns verlor zusehends an Geschwindigkeit, obgleich seine Bremsleuchten nicht anzeigten, daß der Fahrer die Geschwindigkeit herabminderte. Ich ließ die Bremse lqs, trat wieder, ließ los und trat erneut. Der Dodge wurde immer langsamer. Schließlich blieb gar keine andere Erklärung mehr.
    »Sein Tank ist leer!« rief ich meinem Freund zu. »Jetzt heißt es aufpassen!«
    Phil zog den Dienstrevolver. Ich bremste erneut. Schon waren wir bei knapp zwanzig Meilen angekommen, und noch immer verlor der Dodge an Fahrt.
    »Ich werde seine Tür blockieren!« rief ich meinem Freund zu. »Mach deine Fenster auf!«
    Phil kurbelte. Die Chancen standen jetzt anders als in Hopkins’ Glaskabine. Dort hatte er zuerst gezogen, und wir standen ihm mit waffenlosen Händen gegenüber, als er das Mädchen bedrohte. Jetzt würden ihm zwei Revolvermündungen entgegenblicken, bevor er zu Verstand kam.
    Ich riß den Jaguar dicht an die linke Seite des gelben Dodge heran. Als er endlich stehenblieb, riß ich die Handbremse hoch und sprang auch schon aus dem Wagen. Mit ein paar geduckten Sätzen war ich um seinen Kühler herum, riß die rechte Tür auf und beugte mich hinein — mit dem Revolver in der Hand.
    »Aus, Hopkins!« rief ich scharf. »Aus und vorbei! Keine Mätzchen mehr! Wir sind Special Agents des FBI, und wir sind schneller, selbst im Durchziehen! Hände hoch!«
    Er hatte jetzt wieder seine automatische Pistole in der Hand, aber er schielte unentschieden zwischen mir und Phil hin und her. Von beiden Seiten drohten ihm die Mündungen unserer Smith and Wesson. Ich hatte mit der linken Hand das Mädchen zu mir herübergezogen und meinen Oberkörper halb über sie gelegt. Dadurch war die Mündung seiner automatischen Pistole unmittelbar vor meine Nase gekommen. Ich roch Waffenfett und Öl.
    »Okay«, krächzte er, während er sich die Unterlippe ableckte, »okay, ich stecke auf…«
    Mit der Linken nahm ich ihm die Pistole ab. Hinter uns kreischten Bremsen. Mit einem raschen Blick durch die Heckscheibe erkannte ich O’Brien mit seinem Streifenwagen. Er hatte eine Meisterleisung vollbracht, indem er uns bei dieser wilden Jagd nicht verloren hatte.
    »Rutschen Sie heraus«, sagte ich zu dem Mädchen.
    Sie zitterte am ganzen Körper. Als sie draußen stand, schwankte sie. Ich stützte sie und winkte O’Brien heran.
    »Kümmern Sie sich mal um das Mädchen, Sergeant«, bat ich.
    Er brachte sie zu seinem Streifenwagen. Der Jaguar stand so eng neben dem Dodge, daß es unmöglich war, die Tür auf der Fahrerseite zu öffnen. Ich hakte das Handschellenpaar hinten von meinem Hosengürtel los.
    »Kommen Sie heraus, Hopkins«, befahl ich. »Sie sind gewarnt: Wenn Sie mich angreifen oder wenn Sie einen Fluchtversuch machen, wird geschossen, Freundchen.«
    Ich trat ein wenig von dem gelben Wagen zurück. Phil stieg auf der Fahrerseite aus dem Jaguar und kam herüber. Ich drückte ihm meinen Revolver in die

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