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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ziel?«
    »Ich bin doch kein Hellseher. Warten wir ab, ob Hopkins nicht doch noch anfängt zu singen. Ich…«
    In der Kantine ertönte der Lautsprecher in der Ecke: »Jerry Cotton oder Phil Decker: Bitte gehen Sie ans nächste Haustelefon! Ich wiederhole: Jerry Cotton oder Phil Decker…«
    »Paß auf, jetzt hat Hopkins gesungen«, brummte ich, während ich mich umdrehte und den Hörer des an der Wand hängenden Hausapparates abnahm: »Hier ist Cotton. Was gibt’s?«
    »Der Einsatzleiter möchte Sie sprechen. Ich verbinde.«
    Ich deckte die Hand über die Sprechmuschel und sagte Phil, wer nach uns verlangte. Gleich darauf hörte ich auch schon die energische Stimme unseres Einsatzleiters vom Tagdienst: »Cotton? Hören Sie zu! Sie sind doch im Augenblick mit Phil nicht gerade überbeschäftigt. Da ist eine Bank überfallen worden, die auf Bundesebene versichert ist und deshalb in unseren Zuständigkeitsbereich gehört. Ich möchte, daß Sie beide diesen Fall zusätzlich übernehmen. Alle anderen haben im Augenblick schon genug am Halse. Also fahren Sie mit Phil hin und sehen Sie sich die Sache an, ja?«
    »Selbstverständlich, Sir«, erwiderte ich und ließ mir die Adresse durchgeben. Es war nichts Ungewöhnliches, daß man als G-man zwei oder gar drei Fälle parallel nebeneinanderher bearbeiten mußte. Nur wenn ein fetter Brocken anliegt, kann man damit rechnen, daß man von anderer Arbeit befreit wird und sich nur dieser einen Sache widmen kann. Im Falle Eagle konnte man zu diesem Zeitpunkt gewiß noch nicht von einem bedeutenden Fall sprechen. Im Grunde wußten wir ja noch nicht einmal richtig, ob es überhaupt ein Fall für uns werden würde.
    »Komm, Phil«, sagte ich und trank den letzten Schluck Kaffee im Stehen. »Wir haben einen zweiten Fall. Bankraub.«
    »Mahlzeit«, brummte mein Freund lakonisch.
    In meinem roten Jaguar machten wir uns auf den Weg. »Erinnere mich daran, daß ich auf dem Rückweg tanke«, sagte ich unterwegs. »Dieser Hopkins mit seiner verrückten Spritztour kostet den Steuerzahler einen vollen Tank.«
    Die Bank lag im westlichen Manhattan, und zwar im oberen Drittel. Von außen wirkte das alte Backsteingebäude wie eine etwas zu groß geratene Villa. Wenn das Schild neben der breiten Tür nicht gewesen wäre, hätte kein Mensch in diesem Gebäude eine Bank vermutet. Im Grunde war es auch keine Bank im üblichen Sinne. Es war eine zentrale Verrechnungsstelle von Banken, gewissermaßen eine Bank für Banken, und gewöhnliches Publikum gab es hier nicht. Hier lieferten die angeschlossenen Banken ihre Scheckeingänge ab, hier holten sie Bargeld, wenn ihre eigenen Reserven zur Neige gingen, oder hier lieferten sie Bargeld ab, wenn sie sehr hohe Eingänge hatten.
    Von der Tür führte eine breite Treppe zu einer Windfangtür, und dahinter erstreckte sich eine mittelgroße Halle. Die Schalter befanden sich hinter einer U-förmigen Theke. Als wir die Halle betraten, fiel uns zuerst der schwache süßliche Geruch auf, der in der Luft hing.
    Natürlich wimmelte es von Cops. Das nächste Revier hatte ein Dutzend oder mehr Leute geschickt, und sie standen unter dem Kommando eines jungen drahtigen Lieutenants, der sofort auf uns zueilte, als wir hereinkamen.
    »Wer sind Sie?« fragte er.
    »Cotton«, sagte ich und zeigte auf Phil: »Decker. FBI. Hier ist mein Ausweis.«
    Auch Phil ließ seine Karte sehen. Der Lieutenant betrachtete sie rasch und nickte etwas freundlicher. »Ich bin Lieutenant Alderon. Wir wurden vom Direktor der Bank angerufen. Ich habe sofort nach meinem Eintreffen das FBI verständigen lassen.«
    »Schön, schön«, sagte ich. »Und was war eigentlich los?«
    »Hier wird von halb eins bis zwei Mittag gemacht. Kurz vor halb eins kamen fünf Männer herein. Sie verteilten sich blitzschnell in der Halle, bedrohten die Angestellten mit Revolvern und warfen Glasflaschen auf den Boden. Natürlich trugen die Kerle Gasmasken. Es muß verdammt schnell gegangen sein. Als die ersten Angestellten wieder zu sich kamen, war alles vorbei. Und das Bargeld war weg. Bis auf die Münzen. Es müssen wenigstens zweihunderttausend Dollar geraubt worden sein. Der Chefkassierer ist noch dabei, den genauen Betrag auszurech…«
    »Zweihunderttausend!« wiederholte Phil mit gehobener Stimme, während er sich den Hut ins Genick schob. »Na, wenn das kein fetter Brocken ist!«
    »Glasflaschen?« sagte ich nachdenklich. »Dann müßten doch Splitter vorhanden sein, Lieutenant?«
    »Selbstverständlich. Ich

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