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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe angeordnet, daß nichts verändert werden darf. Die Splitter liegen noch an den Stellen, wo die Kerle die Flaschen hingeworfen haben.«
    »Zeigen Sie mal!«
    Der Lieutenant führte uns herum. Hinter den Schreibtischen saßen blasse, verstörte Angestellte, die uns neugierig zusahen. An Vier verschiedenen Stellen gab es ein Häufchen von dünnwandigen Glasscherben. Ich berührte nichts, besah mir die Splitter aber aus nächster Nähe.
    »Reagenzkolben, Phil«, sagte ich, »wie sie von Chemikern bei ihren Versuchen verwendet werden!«
    Phil stieß einen leisen Pfiff aus. Es lag auf der Hand, daß einem das Verschwinden eines Chemikers in diesem Zusammenhang einfallen mußte.
    »Ruf vom Jaguar diesen Laborchef Bregman an«, bat ich meinen Freund. »Und laß dir mal was über Eagles Arbeit erzählen. Ob er vielleicht irgend etwas mit Gas zu tun hatte.«
    »Okay, Jerry.«
    Ich gab ihm die Wagenschlüssel, und Phil verließ die Bank. Unterdessen unterhielt ich mich mit dem Lieutenant.
    »Kamen die Kerle schon mit Gasmasken herein?«
    »Nein. In dem Falle wäre vielleicht einer der Angestellten früh genug aufmerksam geworden und hätte noch schnell die Notrufanlage betätigen können. Aber sie kamen herein wie Leute von irgendeiner Bank, die Schecks oder Bargeld nachholen wollten. Erst als jeder an der Stelle stand, wo jetzt die Scherben liegen, streiften sie sich plötzlich die Gasmasken über.«
    »Aber dann müßte man doch Beschreibungen von ihren Gesichtern bekommen können!«
    »Geben Sie sich keinen großen Hoffnungen hin. Niemand hat sich die Kerle wirklich richtig angesehen, bevor sie die Masken auf setzten. Hinterher, ja, da haben alle große Augen gemacht. Aber da war es zu spät.«
    »Es waren fünf Mann?«
    »Ja, das scheint mir sicher zu sein.«
    »Es sind aber nur vier Gasflaschen auf den Boden geworfen worden, Lieutenant.«
    »Die haben ja auch ausgereicht.«
    »Anscheinend. Trotzdem möchte ich gern wissen, ob der fünfte gar keine Gasflasche hatte, oder ob er im letzten Augenblick den Mut verlor. Dann wäre er möglicherweise das schwache Glied in ihrer Kette.«
    Lieutenant Alderon nickte. »Was soll mit den Glassplittern geschehen?« fragte er.
    »Die werden wir mit einer Pinzette einzeln zusammensuchen, schön einpacken und ins FBI-Labor schicken. Vielleicht kriegen unsere Wissenschaftler heraus, was für ein Gas verwendet wurde. Und wenn wir sehr viel Glück hätten, dann wären sogar ein paar schöne Fingerspuren auf dem Glas.«
    Der Lieutenant sah mich skeptisch an. »Glauben Sie das?« fragte er.
    »Nein« gestand ich. »Damit ist wohl kaum zu rechnen. Aber jetzt wollen wir uns noch einmal mit den Angestellten unterhalten. Vielleicht bekommen wir doch ein paar halbwegs brauchbare Beschreibungen zusammen.«
    »Eine auf jeden Fall«, sagte Alderon. »Wieso?«
    »Es war ein Kerl dabei, der eine rote halbkreisförmige Narbe im Gesicht hatte. Das ist vier Angestellten — übrigens samt und sonders weibliche — deutlich aufgefallen.«
    »Ach nein«, sagte ich. »Eine sichelförmige Narbe?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Norman Haytes«, brummte ich. »Über diesen Burschen stolpere ich heute in schöner Regelmäßigkeit. Erst leiht er sich ein Wäschereifahrzeug und bringt es nicht wieder. Dann überfährt er damit einen kleinen Jungen. Später behauptet er, der Bruder der Mutter des überfahrenen Kindes zu sein. Und jetzt taucht er plötzlich bei einem Banküberfall auf. Ich finde, daß es allmählich reicht. Darf ich mal das Telefon benutzen?«
    Ein dicker Mann mit fetten Tränensäcken und wabbelndem Doppelkinn schob mir den Apparat über seinen Schreibtisch zu. Er nahm den Hörer ab, wählte irgendeine Ziffer und hielt mir den Hörer hin. Das Freizeichen des New Yorker Ortsnetzes war in der Leitung.
    Ich wählte 535-7700, die Sammelnummer des FBI in New York, und ließ mich mit der Fahndungsabteilung verbinden.
    »Hier ist Cotton«, sagte ich. »Im Zusammenhang mit den Banküberfall sollte sofort zur Fahndung ausgeschrieben werden ein gewisser Norman Haytes. Größe, Alter und so weiter sind noch unbekannt. Aber er hat eine rote sichelförmige Narbe auf der rechten Wange. Es besteht außerdem die Möglichkeit, daß ci an der Entführung eines gewissen Allan Eagle beteiligt war. Verständigt das Hauptquartier der Stadtpolizei. Bitte Großfahndung.«
    ***
    Sie polterten die Kellertreppe hinunter und eilten durch den kühlen Gang zu dem Gewölbe, in dem sie vor knapp zwei Stunden noch einen Plan

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