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Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche

Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche

Titel: Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vorliebe für technische Spielereien. Ich hatte sie mehrfach am eigenen Leib zu spüren bekommen.
    Steve drehte sich kopfschüttelnd um und benachrichtigte die anderen. Nacheinander verließen wir mit den Wagen das Grundstück.
    Zwei Straßen weiter ließ ich halten. Meine Anweisungen waren kurz. »Verstärkung anfordern. Das Grundstück wird hermetisch abgeriegelt, denn der Fuchs befindet sich noch in seinem Bau.«
    Steve hielt mich anscheinend für übergeschnappt. Zweifelnd blickte er mich an. Ich erklärte ihm die Lage — und meinen Plan. Während die Besatzung des zweiten Wagens auf das Eintreffen der anderen wartete, setzten Steve und ich uns in Bewegung.
    Wir schlugen einen Bogen um das Grundstück und näherten uns ihm von der anderen Seite. Geräuschlos stiegen wir über die Mauer, und geräuschlos gelangten wir auch in das Haus. Als wir über die dicken Teppiche in der Halle schlichen, deutete ich schweigend auf zwei Sessel, die abseits, fast völlig im Dunkeln, in einer Nische standen. Wir setzten uns so vorsichtig, als ob sie aus dünnstem Glas wären.
    Wir warteten. Eine Stunde, zwei Stunden. Es geschah nichts. Nur Steve blickte mich manchmal an wie ein Hund, der nicht versteht, was sein Herr von ihm verlangt. Die Stille im Haus war so vollkommen, daß man das Summen einer Mücke gehört hätte.
    Und etwas summte auch…
    Ich blickte Steve an. Der saß genauso angespannt da wie ich. Den Revolver hielt er schußbereit in der rechten Hand.
    Das Summen verstummte, und wieder war es absolut still.
    Genau mir gegenüber befand sich ein Kamin. Staunend stellte ich fest, daß sich das Gesims zur Seite bewegte. Dort, wo eben noch die offene Feuerstelle gewesen war, wurde nun ein schwarzer höhlenartiger Zugang sichtbar.
    Und dann sah ich eine Gestalt. Sie ging langsam und gebückt. Und wenn ich David Agortee nicht selbst auf der Pritsche gesehen hätte, würde ich behauptet haben, daß dieser Mann, der sich ruckweise bewegte, David Agortee war.
    Er trat ganz aus der Höhlung heraus. Es war zu dunkel, als daß ich sein Gesicht hätte erkennen können. Er schien größer und größer zu werden. Und nun glich er dem Mann, den ich in der unterirdischen Behausung kennengelernt hatte: dem Mann mit dem unheimlichen Gesicht!
    Ich spürte die stumme Frage in Steves Augen und schüttelte den Kopf. Ich wollte wissen, was dieser Mann vorhatte, wie er aus dem Haus herauskommen wollte. Als er sich auf den überdimensionalen Pfeiler zu bewegte, der die Decke der weiten Halle zu tragen schien, wußte ich es. Der Pfeiler war groß genug, um im Innern eine Wendeltreppe aufnehmen zu können. Und diese Wendeltreppe führte in die unübersichtlichen Keller und von dort wahrscheinlich auf dem Nachbargrundstück ins Freie.
    Ich ließ den Unheimlichen ganz nahe herankommen. Als seine Rechte an den Steinen des Pfeilers herumzuhantieren begann, gab ich Steve einen Wink.
    »Mr. Hamilton…«
    Er erstarrte. Dann ging sein Kopf in die Richtung, aus der mein Anruf gekommen war.
    Ich sah sein zerklüftetes leeres Gesicht, in dem nur die Augen glühten und verrieten, daß in diesem Körper noch Leben war.
    »Cotton!«
    »Haben Sie mich nicht erwartet, Mr. Hamilton?« fragte ich und trat auf ihn zu.
    Er rührte sich nicht. Seine rechte Hand lag noch immer auf den Steinen.
    »Geben Sie auf, Mr. Hamilton«, sagte ich. »Sie sind ein kluger Mann und wissen, wann Sie verloren haben. Oder möchten Sie, daß ich Sie lieber mit Mr. Agortee anrede?«
    »Sie wissen?«
    »Sie haben die Rolle ausgezeichnet gespielt. Daß Sie sich von Fall zu Fall als Mr. Agortee in Pentware zeigten, war ein Meisterstück. Deswegen hätten Sie den alten Mann nicht umzubringen brauchen, als Sie die Doppelrolle aufgaben. Er ist im Hospital gestorben.«
    »Er war ein alter geldgieriger Narr«, stieß Hamilton hervor. »Ich habe früher mit ihm zusammengearbeitet. Er war sozusagen mein Chef — in meiner bürgerlichen Zeit. Und er kannte das Geheimnis der unterirdischen Laboratorien.«
    »Ich weiß«, nickte ich. »Aber das erzählen Sie besser dem Untersuchungsrichter.«
    Steve näherte sich ihm von der anderen Seite. Als Hamilton erkannte, daß ihm jeder Fluchtweg versperrt war, gab er widerstandslos auf. Er wirkte auf einmal alt, uralt, auch wenn sein Gesicht, dieses leere und tote Antlitz, keine Spuren des Alters zeigte.
    ***
    Phil war längst wieder okay, als der Prozeß gegen Davis Hamilton angesetzt wurde. Wir besuchten nur die ersten beiden Verhandlungen, in denen der

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