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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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können. Aber als ich den Kopf zur Haustür hinaussteckte, da krachte es postwendend.«
    Ich erzählte Phil die Ereignisse des Abends in der chronologischen Reihenfolge. Mein Freund staunte nicht schlecht.
    »Verrückt«, sagte er zum Schluß. »Die müssen verrückt sein. Was haben sie davon, wenn du mal vierundzwanzig Stunden deine Bude nicht verläßt? Was können sie davon haben?«
    »Jedenfalls so viel, Phil«, sagte ich ernst, »daß sie dafür ein Kidnapping auf sich nehmen. Und das sollte uns zu denken geben.«
    »Nichts gegen Denken«, brummte mein Freund. »Aber selbst in der Mathematik muß man ein paar bekannte Größen haben, wenn man eine Aufgabe lösen soll. Was haben wir? Wir wissen, daß Mrs. Hiller mit ihrem Sohn entführt wurde. Wir wissen, daß dein Telefon angezapft ist. Und sie haben dir gesagt, daß du bis morgen abend deine Wohnung nicht verlassen darfst. Was können wir damit anfangen?«
    »Nicht eben viel. Aber ich habe lange genug Zeit gehabt, über diese verrückte Geschichte nachzudenken. Als ich aus dem Hause kam, krachte es drüben. Also muß doch irgendwo da drüben ein Kerl sitzen, der nur darauf wartet, daß er meine Nasenspitze zu Gesicht bekommt. Ich glaube nicht, daß er darauf aus war, mich zu erschießen. Vermutlich wollten sie mir nur klar und deutlich zu verstehen geben, daß es ihnen Ernst sei, wenn sie verlangen, daß ich in der Wohnung bleibe. Jedenfalls also war und ist vielleicht jetzt noch irgendwo da drüben ein Kerl, der zu diesen Brüdern gehört. Du fährst von hier aus mit einem Taxi zum Distriktgebäude, Phil. Laß hier nach und nach so viele Kollegen einsickern, wie du arrangieren kannst. Sie sollen versuchen, diesen Kerl zu finden. Er könnte für uns das Verbindungsglied zu der Bande werden.«
    »Ich verstehe.«
    »Außerdem mache unsere Techniker mobil. Wenn jemand mein Telefon anzapfen kann, muß es doch auch möglich sein, die Leute zu finden, die es getan haben.«
    »Ja, das ist eine gute Idee.«
    »Außerdem zerbrich dir mal den Kopf darüber, ob wir augenblicklich einen Fall bearbeiten, bei dem es eine wichtige Rolle spielt, wenn wir vierundzwanzig Stunden lang nichts daran tun könnten.«
    Phil stieß einen knappen Pfiff aus. »Da könnte etwas sein«, murmelte er. »In dieser Richtung ließe sich vielleicht eine Erklärung finden.«
    »Vielleicht«, gab ich zu. »Hast du das Kästchen Zigarren mitgebracht?«
    »Selbstverständlich.«
    Phil ging hinaus in den Flur und holte aus seinem Mantel einen kleinen schwarzen Kasten, der ungefähr die Größe eines Zigarrenkästchens hatte und deshalb von uns im Dienstgebrauch so genannt wurde. In Wahrheit war es ein kleines Walkie-Talkie, ein tragbares Sprechfunkgerät.
    »Ich rufe mir ein Taxi«, sagte Phil, während er mir das Walkie-Talkie in die Hand drückte.
    Ich zeigte auf mein Telefon: »Mit dem Apparat?«
    Phils schon ausgestreckte Hand fiel wieder herab. »Ach so, ja«, brummte er. »Na, ich werde schon unterwegs eins auftreiben. Also dann bis später. Ich melde mich wieder.«
    »Komm das nächstemal durch den Hintereingang ins Haus.«
    »Worauf du dich verlassen kannst!« Phil winkte mir zu und ging. Ich hörte, wie die Wohnungstür hinter ihm ins Schloß fiel. Nachdenklich steckte ich mir eine Zigarette an. Natürlich wollte ich Mrs. Hiller und ihren Sohn nicht in Gefahr bringen. Aber ich hatte auch nicht die Absicht, mir von Gangstern vorschreiben zu lassen, wie ich meine Abende zu verbringen hatte und wo. Ich wollte nicht zu Hause bleiben. Ganz im Gegenteil. Und deswegen brauchte ich das Walkie-Talkie.
    Ich nahm es in die linke Hand und zog die Antenne aus. Dann schaltete ich es ein und wartete einen Augenblick, bis die Batterien das Gerät erwärmt hatten, dann hielt ich es so, daß das Mikrofon meine Stimme gut einfangen konnte.
    ***
    Als Phil mit dem Lift hinabfuhr, schob er den 38er aus der Schulterhalfter in die rechte Manteltasche. Er schlug den Kragen hoch und stopfte seine Fäuste tief in die Manteltaschen.
    Der Portier in der Halle nickte Phil freundlich zu, und Phil erwiderte den Gruß durch ein stummes Nicken. Als er hinaus auf die Straße trat, sah er sich nach allen Seiten um. Er suchte ein Taxi, aber nicht nur das. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der anderen Straßenseite. Aber dort war nichts Auffälliges zu entdecken. Phil wandte sich in die Richtung, die er so oder so einschlagen mußte, wenn er zum Distriktgebäude in der 69. Straße wollte. Es machte ihm nichts aus, wenn er ein

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