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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch heute abend herbeigeschafft werden.«
    »Wie gesagt, Cotton, ich fahre sofort los.«
    »Okay, vielen Dank, Jimmy.«
    »Keine Ursache. Sie haben genug für mich getan, als diese verdammten Erpresser dabei waren, mich zu Grunde zu richten.«
    »War mein Job, Jimmy. Trotzdem vielen Dank nochmals, daß Sie mir helfen. Bis zum nächstenmal, Jimmy!«
    »Gern, Cotton. Ich bin immer für Sie da, das wissen Sie doch. Also cheerio!« Das Gespräch war unterbrochen. Ich wartete einen Augenblick, bis sich unsere Funkleitstelle wieder meldete, und dann sagte ich die zweite Nummer, die ich mir aus meinem Notizbuch herausgesucht hatte. Diesmal war es eine junge Männerstimme, die sich meldete, und im Hintergrund lärmten offenbar Gäste. Ich hörte Musik, Gelächter und das Klirren von Gläsern.
    »Spreche ich mit Bob Hackson?« fragte ich, um sicherzugehen.
    »Am Apparat.«
    »Hier ist Jerry Cotton.«
    »Jerry… wer?«
    »Jerry Cotton. Sie erinnern sich meiner vielleicht nicht mehr. Wir haben uns bei den Außenaufnahmen zu dem Film…«
    »Der G-man?« fiel er mir ins Wort. »Na, das ist aber eine Überraschung. Wissen Sie was, Mr. Cotton, kommen Sie doch ein bißchen herüber zu uns! Ich habe mich gestern abend verlobt, und heute haben wir die Bude schon wieder voller Freunde und sonstiger durstiger Kehlen, die sich auf meine Kosten vollaufen lassen wollen. Wir würden uns sehr freuen.«
    »Bob, das tut mir verdammt leid. Aber ich fürchte, ich muß Sie jetzt ganz gewaltig stören.«
    »Wieso? Was ist denn los?«
    »Bob, ich kann Ihnen das jetzt nicht so ausführlich auseinandersetzen. Es hat mit meinem Beruf zu tun. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Meine? Lieber Himmel, was kann ich denn für das FBI tun?«
    »Packen Sie Ihr Köfferchen mit allen Utensilien, die Sie bei Ihrer Arbeit brauchen. Ich denke nicht, daß Sie länger als eine Stunde zu tun haben werden, aber für mich ist das sehr wichtig.«
    »Das wird aber ein Spaß werden, wenn ich meiner angehenden Frau erklären muß, daß ich sie mit diesem grölenden Säuferverein allein lassen muß! Bleiben Sie mal an der Strippe, ja?«
    »Natürlich, Bob. Wenn Sie es für richtig halten, will ich auch gern selbst mit Ihrer Braut sprechen.«
    »Na, ich hoffe doch, daß ich noch allein mit ihr fertig werden kann. Bin gleich wieder da.«
    Es dauerte eine Weile, bis ich seine Stimme wieder vernahm.
    »Puh, das war aber eine Arbeit. Also ich komme jetzt, Mr. Cotton. Wohin eigentlich?«
    Ich beschrieb ihm den Weg, den er nehmen sollte. Nachdem auch das Gespräch erledigt war, schaltete ich das kleine Walkie-Talkie aus, suchte meine Kreditkarte aus der Brieftasche und ging hinab in die Halle. Die Wohnungstür ließ ich wieder einmal offenstehen, aber ich glaubte selbst nicht, daß ich das Telefon bis in die Halle hören würde, wenn es tatsächlich klingeln sollte.
    »Sie müssen mir einen Gefallen tun, Joe«, sagte ich zu unserem Portier. »Rufen Sie das nächste Büro einer Autoverleih-Firma an und lassen Sie einen unauffälligen Wagen herbringen. Regeln Sie alles mit Hilfe meiner Kreditkarte. Und heben Sie mir die Wagenschlüssel auf.«
    Er sah mich groß an.
    »Sieht nicht nach ruhiger Nacht aus, wie?« fragte er.
    »Es sieht überhaupt nicht nach Nacht aus«, erwiderte ich und machte mich wieder auf den Weg in meine Wohnung.
    Jetzt hing so ziemlich alles davon ab, daß Jimmy Dengler, der bekannte Theater- und Film-Journalist, für mich jenen Schauspieler auftrieb, auf dessen Mithilfe ich meinen ganzen Plan aufgebaut hatte. Bob Hackson war jetzt mit seinem Köfferchen sicher schon unterwegs. Ich zündete mir eine Zigarette an und trat an eins der Fenster.
    Draußen herrschte eine Herbstnacht, wie man sie sich schöner kaum vorstellen kann. Ein fast gerundeter Vollmond strahlte hoch über den Dächern von New York h'irab auf eine Stadt, die sein Licht fear nicht brauchte. In meiner Gegend war es schon verhältnismäßig still geworden in den Straßen.
    Meine Gedanken kreisten wieder einmal um die eine Frage, die mich seit Stunden schon beschäftigte: Warum sollte gerade ich am nächsten Tag meine Wohnung nicht verlassen? Warum? Ein G-man weniger in den Straßen dieser Millionenstadt konnte doch eigentlich nichts ausmachen. Warum gerade ich?
    Mir kamen die abenteuerlichsten Gedanken, aber ich verwarf sie alle wieder. Sicherlich war die Lösung eine verblüffend einfache Sache, wie es meistens ist. So einfach, daß ich nicht darauf kam, weil sie für mich zu einfach war?
    Draußen

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