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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Glas heraus, füllt das Glas zur Hälfte und trank es auf einen Zug aus. In seinem häßlichen Gesicht zuckten nervös die Muskeln. »Wenn der Bursche Al Dought erwischt hat, wird er ihm ohnedies die Zähne aufbrechen.« Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Verdammt, jede Sekunde können die Bullen hier auf kreuzen.« Er fuhr Carmie an: »Los, überlege es dir noch einmal. Wo befanden sich Dought und der Bursche, als du aus dem Haus gingst, Carmie?«
    »Ich weiß es nicht, John! Bitte, glauben Sie mir doch! Ich bekam Allan Dought nur für eine Sekunde zu Ge sicht. Hank Ethern hatte ihn an der Jacke gefaßt und…«
    »Nenne den Mann nicht Ethern! Er ist es nicht.«
    »Aber er gab mir den Koffer, und Sie selbst, John, nannten den Namen.«
    »Zur Hölle, ja!« schrie er. »Sie haben uns ’reingelegt, und ich weiß nicht, ob wir nicht alle längst auf der Rutschfahrt in die Grube sind, die sie für uns ausgehoben haben. Weiter!« Er füllte sein Glas neu.
    »Dought schlug ihn nieder und floh. Der Mann, der sich Ethern nannte, sprang auf, rannte Dought nach und schrie mir noch zu, ich solle in der Wohnung bleiben. Aber ich raffte meine Sachen zusammen und floh.«
    »Auf welchem Weg?«
    »Über die Treppe!«
    »Du bist ihm nicht begegnet?«
    »Ich sah ihn, als ich die Wohnung verließ, aber da rannte er nach oben. Ich lief die Treppe hinunter, startete meinen Wagen und fuhr hierher.«
    »Hast du Raf Dought nicht gesehen?« Carmie schüttelte den Kopf. »Nein, John, aber ich kenne die Dought-Brüder nicht gut. Ich habe sie nur ein- oder zweimal im Klub gesehen.« Sie hob den Kopf. Die Tränen hatten die Wimperntusche gelöst und schwärzliche Bahnen über ihre Wangen gezogen. »Bitte, Holgren, geben Sie mir eine Zigarette.«
    Mit einem Schlag schleuderte er ihr eine Packung zu, die auf dem Schreibtisch lag. Die Schachtel flog in Carmies Schoß. Sie beachtete sie nicht. »Nein, bitte…«, flüsterte sie, »Marihuana.«
    Er nahm ein Etui aus der Tasche, ließ es aufschnappen und hielt es ihr hin. Gierig nahm sie die große, locker gestopfte Zigarette, klemmte sie zwischen die Lippen, deren Schminke verlaufen war, und sog, als Holgren ihr Feuer gegeben hatte, den Rauch tief ein. Ihr Gesicht entspannte sich fast augenblicklich. Eine Spur ihres ständigen Lächelns erschien in ihren Mundwinkeln. »Glauben Sie wirklich, John, wir könnten ernsthafte Schwierigkeiten bekommen?«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Da Dummheit nicht strafbar ist, wird dir nicht so viel geschehen.« Er schnippte mit den Fingern, aber dann verfinsterte sich sein Gesicht derart, daß das Mädchen sich duckte wie vor einem Peitschenhieb. »Von der Polizei wird dir nichts geschehen«, knurrte er. »Andere Leute bestrafen Dummheit härter.« Jemand klopfte heftig gegen die Tür des Büros, das Holgren als Geschäftsführer des Nightclubs Half and Half benutzte.
    »Da sind sie«, murmelte Holgren. Die Tür wurde aufgestoßen. Raf Dought taumelte herein. Holgren stürzte sich mit einem Satz auf ihn, packte ihn an den Schultern und riß ihn zu sich heran.
    »Wo ist Allan?«
    »Tot«, stammelte der jüngere Dought. »Er hat ihn umgebracht, John. Er warf ihn vom Dach, und ich stand nur ein halbes Dutzend Schritte von der Stelle entfernt, als Al auf das Pflaster schlug.« Seine Zähne schlugen aufeinander wie in einem Schüttelfrost. »Ich werde Al rächen«, stieß er hervor. »Ich werde…«
    »Du wirst zunächst einmal den Mund halten!« fauchte Holgren ihn an. »Genau das und nichts anderes!«
    Er stieß Raf Dought in einen Sessel, drückte ihm das eigene Glas in die Hand und füllte es. »Trink!« befahl er.
    ***
    Drei Scheinwerfer erhellten eine bestimmte Stelle der Callan Street, aber der Körper des Mannes, der hier den Tod gefunden hatte, war schon abtransportiert worden. Beamte der Mordkommission waren noch damit beschäftigt, die Umgebung abzusuchen.
    Ich sah Phil und gab ihm ein Zeichen, ohne auszusteigen. Er nickte mir unmerklich zu. Ich ließ den Mercury bis zur nächsten Ecke rollen. Phil folgte mir zu Fuß, wir trafen uns in der Seitenstraße.
    »Hallo«, sagte er. »Ich müßte dich verhaften, wenn ich mich nach den Zeugenaussagen richten wollte. Die Leute, die dich durch das Apartmenthaus rasen sahen, halten nicht viel von dir. Die meisten glauben, du wärst der Mann, der den Unbekannten vom Dach gestürzt hat.«
    »Der Mann ist noch unbekannt?«
    »Keine Ausweispapiere. Kein Führerschein. Aber fünfzehn Marihuana-Zigaretten

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