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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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und ein Dutzend Briefchen mit LSD und Kokain — ein Rauschgifthändler. Ich hoffe, wir können seine Identität über die Fingerabdrucksammlung feststellen, aber das kann vier oder fünf Tage dauern.«
    »Glaubst du, daß er Ethern mit Rauschgift beliefern wollte?«
    »Soviel wir wissen, war Ethern nicht rauschgiftsüchtig, aber natürlich kann er es sich irgendwann angewöhnt haben, an einer Reefer zu saugen. Immerhin wurde er zuletzt vor acht Monaten von der Polizei vernommen. Übrigens trug der Unbekannte eine leere Aktentasche bei sich. Die Aktentasche spricht dafür, daß er etwas abholen sollte.«
    »Die Stahlbolzen-Pistole?« überlegte ich laut. »Was habt ihr noch über Ethern herausgefunden? Mit wem kam er zusammen? Wen traf er in Washington?«
    »Anscheinend niemanden! Die Zentrale schickte drei Dutzend Agenten pait seinem Bild los, aber bis jetzt liegen keine Ergebnisse vor.« Er zuckte die Achseln. »Nun ja, diese Fährte hier scheint heißer zu sein als jede andere.«
    »Oder sie führt ins Nichts, ohne daß wir es wissen. Das Mädchen, das den Koffer holte, ist verschwunden, und ich weiß nicht, ob sie je wieder auf tauchen wird.«
    »Wie heißt sie?« fragte Phil.
    »Carmie Gill — so nannte sie sich jedenfalls.«
    ***
    Carmie fürchtete sich nicht mehr. Das Gift in ihrem Blut verlieh ihr ein Gefühl von Leichtigkeit und gab ihr die Überzeugung, sie könnte alle Schwierigkeiten mit einem Lächeln meistern. Sie kauerte sich tiefer in den Sessel, und sie hatte schon vergessen, daß sie von John Holgren brutal in diesen Sessel geschleudert worden war.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch schrillte. Holgren riß den Hörer ans Ohr. »Endlich«, stöhnte er, als er die Stimme des Mannes hörte, der ihn angeheuert hatte. »Verdammt, Boß, Sie bringen uns alle in Schwierigkeiten, weil Sie nicht zu erreichen sind. Keine Telefonnummer! Keine Adresse! Wissen Sie, was inzwischen passiert ist?«
    »Ja«, antwortete der andere.
    Diese einfache Antwort nahm Holgren den Wind aus den Segeln: »Von wem haben Sie es erfahren?« stammelte er.
    Er erhielt keine Antwort. Statt dessen fragte der Boß: »Ist das Mädchen bei dir?«
    »Sie sitzt im Büro!«
    »Und Raf Dought?«
    »Er ist auch hier! Den Wagen des Mädchens hat Natty Bloom in die Garage gefahren.«
    »Sehr gut! Raf Dought darf nicht in seine Wohnung zurückgehen. Bring ihn in dem Lagerraum unter. Schärfe ihm ein, daß er sich nirgendwo sehen lassen darf, und versorge ihn durch Natty Bloom!«
    »Wer ist der Bursche, der sich für Ethern ausgibt?«
    »Ein G-man, nehme ich an. Das FBI scheint dem Killer eine Falle gestellt zu haben.«
    Holgren fühlte, wie seine Kehle eng wurde. »Wenn sie Ethern gefaßt haben, wird er auspacken. Immerhin wußte er, daß Al Dought aus dem Half and Half kam.«
    »Ich glaube, daß Ethern nicht mehr auspacken kann. Die Schnüffler wären längst in diesem Laden aufgetaucht, wenn er den Mund auf gemacht hätte.«
    »Sie meinen, er hat dichtgehalten?« Der Boß lachte. »O nein! Die G-men bringen jeden zum Reden. Ich weiß das besser als andere. Aber bei Toten hört ihre Kunst auf. Ethern ist bei dem Versuch, ihn zu erledigen, umgelegt worden. Wahrscheinlich hat er sich hartnäckig geweigert, die Hände hochzunehmen.«
    »So oder so, Boß! Das FBI sitzt uns verdammt nahe auf den Fersen.«
    »Nicht uns, John, aber das Mädchen kann uns gefährlich werden. Bring das Girl in den Heizungskeller!«
    »Wann?«
    »Sofort!«
    »Sind Sie in der Nähe, Boß?«
    Der andere lachte leise. »Wann wirst du dir endlich das Fragen abgewöhnen, John?«
    Ein leises Knacken zeigte Holgren, daß sein Boß aufgelegt hatte. Er ließ den Hörer in die Gabel gleiten. Mit einer Kopfbewegung winkte er Natty Bloom zu sich heran. »Bring Raf in den geheimen Lagerraum. Gib ihm, was er braucht!« Ihm fiel etwas ein. Er zog eine Schublade seines Schreibtisches auf und entnahm ihr ein Röhrchen mit Tabletten, das er dem Neger in die Hand drückte. »Hol ihm ’ne Flasche Whisky aus der Bar und löse drei Tabletten darin auf. Es ist ein Morphiumpräparat. Für uns alle ist es besser, wenn er erst einmal schläft«, flüsterte er.
    Natty ließ das Glasröhrchen in seiner Tasche verschwinden. Er ging zu Dought, der reglos in einem Sessel saß und auf den Fußboden starrte. »Gehen wir, Raf!«
    »Wohin?« Der jüngere Dought hob den Kopf.
    »Wir bringen dich vorläufig in einem Versteck unter, Raf. Die Schnüffler werden wahrscheinlich sehr bald in eurer Wohnung

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