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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch erzählt, daß da noch ’ne andere Gang an jenem Platz gewesen wäre. Und daß der erschossene Mobster vielleicht dazugehört hätte. Mehr weiß ich nicht. Bestimmt nicht.«
    Phil stand jetzt hinter ihm. Little Jim konnte ihn nicht beobachten. Phil schüttelte den Kopf. Wir waren mal wieder einer Meinung. Auch Little Jim hatte uns keinen Schritt weitergebracht. Wir ließen ihn abführen.
    »Nun?« fragte Phil, als wir wieder allein waren.
    Ich holte tief Luft. »Es wird ein Bericht werden, der unsichtbar zahlreiche Fragezeichen trägt, Phil. Der Chef wird damit ebensowenig etwas anfangen können wie wir. Du bist wohl zufrieden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Irrtum, Jerry. Ich habe lediglich eine andere Theorie als du.«
    »Dürfte ich die auch mal erfahren?«
    »Natürlich. Meine Theorie geht dahin, daß Charly Fillipin wirklich ganz zufällig in die räumliche Nähe der ›Star of Yucatan‹ geriet. Er braucht also bei unseren weiteren Ermittlungen keine Rolle mehr zu spielen. Zweitens: Jonathan Klimp interessierte sich zwar für den Dampfer, aber er hatte noch keinen endgültigen Plan. Er schaute sich wohl die Sache mal aus der Nähe an. Dabei traf er nicht nur uns, sondern auch noch eine Konkurrenz aus der Unterwelt — eben Row Stuck. Ich nehme an, daß Klimp dadurch den Appetit auf die Sache verloren hat. Andererseits hatten seine Leute fest mit einer fetten Beute gerechnet. Sie wurden aufsässig. Daraufhin inszenierte er heute morgen diesen schon im Keim erstickten Überfall auf die Overseas and Exchange Bank.«
    Er machte eine Pause und steckte sich eine Zigarette an.
    »Dann bleibt noch Stuck«, erinnerte ich.
    »Ja«, sagte er. »Dann bleibt noch Stuck. Er hatte zweifellos nicht nur einen festen Plan für ein Verbrechen gegen die ›Star of Yucatan‹, sondern seine Aktion lief auch schon irgendwie.«
    Ich stand auf und ging langsam zum Fenster unseres Büros. Einen Moment schaute ich hinunter in die Schlucht der 8. Avenue, in der die Lichtreklamen ihr immer wiederkehrendes Spiel veranstalteten und wo sich, wie jeden Abend um diese Zeit, ein breiter Strom gemächlich fahrender Wagen der City entgegenschob.
    Phil blieb an seinem Schreibtisch sitzen. Er sprach nicht weiter.
    Ich überlegte mir, was er eben gesagt hatte. Und ich kam zu dem Ergebnis, daß sich seine Theorie von meiner in keiner Weise unterschied.
    »Beweise, Phil?«
    »Es ist eine Theorie, Jerry. Eine Theorie, die nicht einmal reif ist, in einem schriftlichen Bericht zu erscheinen. Es gibt keinen Beweis. Jedenfalls keinen in jenem Sinn, wie ihn jeder Richter von uns verlangen würde. Doch die Tatsache, daß der Gangster Stuck von einem anderen Gangster ermordet wurde, sollte uns verdammt zu denken geben.«
    Ich drehte mich wieder um und wandte unserer schönen Avenue den Rücken.
    »Du kombinierst, Phil!«
    »Natürlich«, brauste er auf.
    Doch ich bremste ihn mit einer Handbewegung: »Nach meinem Gefühl kombinierst du richtig. Doch wir haben nichts in der Hand. Gar nichts. Und wir können nichts unternehmen, weil wir nicht an den Platz gelangen können, an dem wir anfangen müßten.«
    »Welchen Platz meinst du?« fragte Phil.
    »Die ›Star of Yucatan‹, die jetzt irgendwo draußen auf dem Atlantik schwimmt.« Ich nickte nachdenklich. »Weit außerhalb unserer Hoheitsgewässer. Wir haben den Dampfer im wahrsten Sinne des Wortes abfahren lassen.«
    ***
    »Ja?« sagte Amthor fragend.
    Er brauchte sich an diesem Telefon nicht zu melden. Außer ihm konnte niemand diesen Apparat bedienen.
    »23.00 Uhr«, sagte eine sachliche Stimme auf der anderen Seite. »Alles klar. Position bekannt.«
    »Danke!« Ohne ein weiteres Wort legte Amthor den Hörer auf die Gabel zurück.
    Sein Plan hinsichtlich der »Star of Yucatan« war geradezu lächerlich einfach. Es gab nur eine Bedingung zu seinem Gelingen: Er mußte ständig die genaue Position des Schiffes kennen. Dafür hatte er seinen bestochenen Funker an Bord.
    Alle 30 Minuten kam die entsprechende Meldung über ein Gerät, das von der Schiffs-Funkanlage unabhängig war.
    An Bord würde alles reibungslos funktionieren. Dessen war sich Amthor so sicher, daß er sogar nach kurzer Bedenkzeit darauf verzichtet hatte, sich auch noch der von Stuck gekauften Stewards zu bedienen. Er würde sie allenfalls verschwinden lassen.
    Seine beiden Leute an Bord reichten ihm.
    In erster Linie der Detektiv Bill Hatterley.
    Amthor schmunzelte bei dem Gedanken an diesen Mann. Hatterley war ein ausgezeichneter

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