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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
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na«, sagte Barrymore, »so gefährlich ist das wohl nicht und…«
    »Sir«, stammelte Bill Keppler. »Ich überlegte gerade, ob ich es Ihnen sagen sollte…«
    »Was?« brauste der Kapitän auf.
    »Ich suche schon seit einer Viertelstunde einen meiner Mitarbeiter, den Detektiv Bill Hatterley. Die drei anderen Detektive haben ebenfalls gesucht — Hatterley ist nirgends zu finden«, stieß Keppler hervor.
    Betroffen schaute der Kapitän seinen Ersten Offizier an.
    »Ich will jetzt hier nicht Weggehen«, sagte er nach kurzer Überlegung. »Es soll nicht auffallen. Trotzdem beunruhigt mich die Sache. Gehen Sie zur Funkkabine und geben Sie auf jeden Fall eine entsprechende Nachricht an das FBI New York…«
    »Sir«, wollte sich Bill Keppler einschalten, aber Kapitän Barrymore hatte seine Entscheidung getroffen.
    »Ich bin der Kapitän, und ich trage allein die Verantwortung. Nachdem einer der Privatdetektive verschwunden ist, verlasse ich mich nicht mehr auf Ihr Team. Das FBI wird benachrichtigt und soll seine Entscheidungen treffen!«
    »Aye, aye, Sir!« bestätigte der Erste Offizier und überließ den noch immer protestierenden Detektivchef seinem Kapitän.
    McFadden verließ den Salon und benutzte den eigentlich nur den Passagieren vorbehaltenen Lift, um auf das Oberdeck zu gelangen. Eilig strebte er zum vorderen Schiffsteil, wo sich die Funkkabine befand.
    Schon kurz vor Erreichen der Kabine wunderte er sich. Die Nacht war ausgesprochen warm. Trotzdem war die Tür der Kabine geschlossen.
    Mit einem Ruck riß der Erste Offizier das Schott auf.
    Mit einem gurgelnden Laut prallte er zurück.
    Der zweite Funker, Eric Galbay, saß auf seinem Drehsessel. Sein Kopf lag auf dem Schreibtisch. Ein Arm hing schlaff herunter. Der Kopf hatte eine völlig unnatürliche Haltung.
    Galbays Augen waren weit geöffnet.
    Glasig und leicht verdreht starrten sie den Ersten Offizier an.
    ***
    »So…«, sagte Sergeant Martin Stefani von der US-Grenzpolizei, schnippte den Rest seiner Pall Mall in hohem Bogen in den Sonoyta-Fluß und reckte sich.
    Mitten in dieser Bewegung hielt er inne.
    »Was ist?« fragte sein junger Kollege Allan Michail.
    Stefani legte seine rechte Hand auf den Unterarm des Kollegen und schüttelte stumm den Kopf.
    Leise rauschte der Sonoyta, der hier am südlichen Rand des Nationalparks in der Gila-Wüste die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko bildet.
    Michail hörte jetzt auch, was sein erfahrener Sergeant schon Sekunden vorher vernommen hatte. Der Fluß rauschte nicht nur leise, sondern darin plätscherte auch etwas.
    Ein Prusten kam dazu.
    Ein leiser Aufschrei.
    Dann wieder sekundenlang nichts.
    Lautlos nahm Sergeant Stefani das Nachtglas hoch. Yard für Yard suchte er den Abschnitt des Flusses ab, aus dem das Geräusch gekommen sein mußte. Nach ein paar Sekunden hielt er das Glas fest auf einen bestimmten Punkt gerichtet.
    Er sah nur einen hellen Fleck. Der Fleck lag still im Wasser und sah fast aus, als habe sich dort irgendwo ein Fetzen Stoff verfangen.
    Doch ein Fetzen Stoff plätschert nicht. Er prustet und schreit auch nicht. Außerdem kannte Stefani den Fluß gut genug, um zu wissen, daß es an jener Stelle des brusttiefen Wassers nichts gab, woran sich ein Tuch verfangen konnte.
    Schließlich bewegte sich der helle Fleck auch wieder. Auf das amerikanische Ufer zu. Langsam, aber unaufhaltsam.
    Nicht einmal besonders vorsichtig, dachte Stefani. Wie jemand, der damit rechnet, gefaßt zu werden. Oder aber es ist ein blutiger Anfänger.
    Fast lautlos flüsternd gab Stefani seinem Kollegen die notwendigen Anweisungen. Dann erhob er sich und huschte unhörbar die Uferböschung hinunter. Er mußte jetzt einschreiten, denn der Fluß gehörte an dieser Stelle in seiner ganzen Breite zum US-Territorium. Der illegale Grenzübertritt der Gestalt im Wasser war bereits vollzogen.
    Einem Indianer auf dem Kriegspfad gleich, huschte Stefani durch die Büsche. Endlich erreichte er das Ufer und kauerte dort nieder. Seelenruhig schaute er der näher kommenden Gestalt zu.
    Scheint schwach zu sein, dachte Stefani.
    Im gleichen Moment glitt die Gestalt aus.
    Ihre Hände griffen Halt suchend, aber vergeblich in die Luft.
    Ein klagendes Geschrei erfüllte für Sekunden die Nacht.
    Stefani sprang auf. Mit einem einzigen Griff warf er sein schweres Koppel ab, mit einer zweiten Bewegung stieß er sich seinen Westernhut vom Kopf und schlüpfte aus der Uniformjacke.
    Er sprang in das Wasser. Den Fluß kannte er so

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