Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Corwall.
    Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, wollte er vorwärtsstürmen. Doch er kam nur einen Schritt weit.
    Die Blondine sprang ihn an wie eine Wildkatze.
    Ralph Cornwall spürte noch einen schmetternden Schlag gegen die rechte Seite seines Halses. Danach fühlte er nichts mehr.
    Auch nicht den harten Aufprall, als er auf der etwa 15 Yard tiefer liegenden Wasserfläche aufschlug.
    »Das war ein Fehler«, sagte die Dunkelhaarige zu der Blonden.
    »Warum?«
    »Sein Fehlen wird auffallen!«
    Die Blondine winkte ab. »Komm, es wird bald losgehen!«
    »Eine Frage noch, Little Jim«, sagte ich.
    Little Jim war das jüngste und kleinste Mitglied der inzwischen durch den Tod ihres Bosses aufgelösten Stuck-Gang.
    Die City Police hatte bereits am frühen Nachmittag den Rest der Gang ausgehoben und — ohne auf Widerstand zu stoßen — festgenommen. Die fünf Hinterbliebenen der Gang waren uns überstellt worden, und wir hatten sie nacheinander vernommen. Immer wieder hatten wir uns auch Klimp seine Leute vorgenommen, hatten aus Aussagen der Stuck-Leute neue Fragen an die Klimp-Mitglieder formuliert.
    Und wir waren keinen Schritt weitergekommen.
    Phil hatte schon vor Stunden den für ihn entsetzlichen Schwur getan, sich teller- und flaschenweise jene Dinge einzuverleiben, die er auf den Tod nicht riechen kann: Spinat und Himbeersaft. Aber einen Suppenteller voll Spinat wollte er zu sich nehmen, falls ein Zusammenhang zwischen Klimp und Stuck bestünde.
    »Schön wär’s ja«, sagte Little Jim pampig, nachdem ich ihm meine letzte Frage angekündigt hatte.
    »Es mag wirklich schön sein — jetzt kommt die letzte Frage«, bestätigte Phil.
    Dieses Spiel hatten wir jetzt schon viermal gespielt. Audi die letzte Frage war immer die gleiche Fangfrage.
    »Schieß los, G-man«, sagte Little Jim.
    Es war schon fast neun Uhr abends und ich hatte keine Lust, mich von ihm noch provozieren zu lassen. Deshalb ging ich auf seinen rüden Ton nicht ein.
    »Euer Boß ist tot, euer Job ist zu Ende, und ihr werdet wegen einiger Verbrechen, die wir inzwischen beweisen können, für etliche Zeit hinter Gittern wandern. Das ist ein schlechtes Ende für einen so schönen Tag, an dem ihr eigentlich gar nichts verbrochen habt.«
    »Ich werd’ verrückt«, feixte Little Jim.
    »Warum?« fragte Phil.
    »Ich lach’ mich tot«, fuhr der Gangster fort, wobei er Phil anschaute. »Deinen Kollegen erkenne ich jetzt wieder, nachdem er so erbauliche Worte sagt. Neulich stand er mal am Times Square und verkaufte so Zeitungen von der Watch Tower Society. Oder war es die Heilsarmee? Irgend so was Frommes…«
    »Wir sind zur Zeit mindestens 40 G-men hier im Haus«, sagte Phil ganz ruhig.
    Little Jim wurde blaß. Das Grinsen verschwand plötzlich aus seinem Gesicht.
    »Das dürft ihr nicht«, stammelte er.
    »Was?« fragte Phil.
    »Mich verhauen! Das ist verboten und…«
    »Kein Mensch will dich verhauen, Kleiner«, klärte Phil ihn auf. »Aber wir können uns darin abwechseln, dich weiter zu vernehmen. Jeder von uns braucht nur eine Viertelstunde zu arbeiten, um dich zehn Stunden lang ununterbrochen durch die Vernehmungsmühle zu drehen. Ohne Zigarette, wohlgemerkt.«
    »Das dürft ihr auch nicht«, protestierte er. »Ich habe ein Recht auf Schlaf!«
    »Du hast geschlafen. Heute nachmittag in deiner Zelle. Über vier Stunden«, erinnerte ich ihn. »Aber es liegt ganz an dir, ob wir dich in ein Kreuzverhör nehmen müssen. Wenn du weiter frech bist, nehme ich an, daß du etwas zu verbergen hast. Und die Sache mit der Heilsarmee gilt bei uns als Frechheit!«
    »Entschuldigung«, sagte er kleinlaut.
    »Also«, sprach ich jetzt weiter, »hier ist die letzte Frage: Welchen Grund hatte Klimp, euch hochgehen zu lassen?«
    Mit offenem Mund starrte er mich an.
    »Klimp? Wer ist denn das?«
    »Ein Gangster«, sagte Phil sofort.
    »Ein Mobster? Und der soll daran schuld sein, daß…«
    »Ihr habt doch mit Klimp zusammengearbeitet«, sagte ich.
    Es war eine Falle. Bis jetzt hatte sich kein Anhaltspunkt dafür ergeben, daß ein Zusammenhang zwischen den Ereignissen rund um die beiden Gangs bestand.
    »Ich habe den Namen nie gehört!« beteuerte Little Jim.
    »Auch gestern nicht? Nachdem dein inzwischen toter Boß am Hafen…«
    Little Jim nickte hastig. »Ja, doch, jetzt fällt es mir ein. Row erzählte, daß am Hafen ein Mobster einen G-man angegriffen hat und daß er, Row also, diesen Mobster umgelegt hätte. Ich hab’s ihm aber nicht geglaubt. Er hat auch

Weitere Kostenlose Bücher