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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch das Tal, aber noch war nichts von dem Wetter zu ahnen, das bald über sie hereinbrechen sollte.
    Quer über die alte Straße stand eine Barriere, an der ein Schild hing. In verwitterten Buchstaben konnte man lesen: »Military Area. Keep off!«
    »Fernbleiben«, sagte Marik und grinste. »Das könnte euch so passen.«
    Er schob die Barriere zur Seite und winkte. Der Ford kam heran, und Marik stieg wieder ein. Der Buick rumpelte hinter ihnen her. Nach zwei Meilen bog die sich talwärts senkende Zufahrtsstraße auf das Rollfeld des alten Militärflugplatzes ein, wo ein paar leere Baracken standen. Ein Türflügel quietschte im Wind. Verlassen und öde lag der große Platz. Die Wälder ringsum verbargen mit Sicherheit getarnte Bunker und Flugzeughallen. Aber Marik hatte andere Sorgen, als getarnte Unterstände zu suchen. Ihn interessierte nur eines, und das war die Tatsache, daß weit und breit kein Mensch zu sehen war. Die Air Force hatte diesen Platz also nicht wieder in Betrieb genommen, genau wie er es erwartet hatte.
    »Wenigstens etwas, auf das man sich verlassen kann«, meinte er.
    »Was meinst du?« krächzte der ewig heisere Allan Rodega.
    »Das Militär«, sagte Marik. »Was das Militär einmal in den Klauen hat, behält es, so lange es nur eben geht. Wenn aber das Militär eine Sache aufgibt, dann gibt es sie ebenso gründlich auf. Es ist sechs Jahre her, seit die Air Force diesen Platz geräumt hat. Und du siehst ja: Er steht noch immer leer.«
    »Woher weißt du das so genau?«
    Marik zeigte auf eine lange Baracke, die mehr Schornsteine aufwies als die anderen.
    »Da drin war ich Küchenbulle. Und jetzt Schluß mit dem Gequassel! Nehmt die Aluminiumstäbe!«
    Sie machten sich an die Arbeit. Aus sechs etwa anderthalb Yard langen Aluminiumstäben setzten sie eine Stange zusammen, an deren Ende sie einen knallroten Windsack befestigten.
    »He, Ed, was ist das?« fragte Tony Steier, der erst vor neun Wochen aus dem Staatszuchthaus von New York entlassen worden war.
    »Ein Windsack«, erwiderte Marik. »Idiot«, knurrte Steier. »Kannst du nicht mal eine vernünftige Antwort geben?«
    »Kann ich dafür, daß du so blöd bist? Es ist ein Windsack! Wir stellen die Stange auf. Ein einschwebendes Flugzeug kann dann am Windsack erkennen, äus welcher Richtung hier unten der Wind bläst.«
    »Im Ernst?« staunte Steier.
    »In vollem Ernst«, sagte Marik.
    »Und wozu das?«
    Marik zuckte mit den Achseln.
    »Woher soll ich das wissen? Bin ich Pilot? Ich weiß nur, daß Turner es so haben will. Und bis er mit dem Vogel gelandet ist, müssen wir uns schon nach seinen Wünschen richten.«
    Sie schlugen einen mitgebrachten Metallstab mit einem schweren Hammer in die Erde, zogen ihn wieder heraus und stießen die lange Stange in das so vorbereitete Loch. Die Aluminiumstäbe bogen sich leicht unter dem Druck des aufgeblähten Windsackes, aber die Stange hielt.
    »Okay«, sagte Marik. »Nehmt die Leinen, die wir mitgebracht haben. Ich brauche Stücke, die ungefähr einen Yard lang sind. Also zerschneidet die Leinen entsprechend.«
    »Wozu denn das nun schon wieder?« krächzte Rodega.
    »Damit wir die Leute fesseln können, du Idiot.« Rodega verdrehte die Augen.
    »Fesseln? Du willst fünfzig Mann fesseln lassen?«
    »Na, was denn sonst? Wir brauchen einen Vorsprung, bevor uns jemand die Bullen auf den Hals hetzen kann. Wenn wir sie richtig fesseln, werden sie wenigstens eine Stunde brauchen, bis es einem gelungen ist, einen anderen' mit den Zähnen zu befreien. Und der wird wohl auch wieder ein oder zwei Stunden brauchen, bis er zu Fuß hier oben in der Wildnis die nächste Straße erreicht hat. Das verschafft uns einen guten Vorsprung. Bis dann die Staatspolizei alarmiert ist, sind wir längst über alle Berge.«
    »Gar nicht so übel«, lobte Rodega und ließ die Klinge seines Schnappmessers hervorschießen. »Einen Yard lang?«
    »Ungefähr«, bestätigte Marik. »Also macht euch an die Arbeit!«
    Er stieg in den Buick und fuhr langsam auf das Rollfeld, von einem Ende der Landebahn zum anderen. Es ging ihm darum, herauszufinden, ob sich in all den Jahren größere und gefährlichere Löcher in der Asphaltdecke gebildet hatten, die der Maschine beim Landen verhängnisvoll hätten werden können. Zwar fand er ein paar kleine Risse, durch die ein paar Grashalme sich geschoben hatten, aber die Risse waren unbedeutend für die breiten und wuchtigen Reifen der Landeräder.
    Als Marik zurückkam, betrachtete er den Haufen

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